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Hochausgezeichnete des Sanitätswesens

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IM:
Aufgrund meiner Aussage in diesem
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will ich mal versuchen, im Laufe der Zeit einiges über Verleihungen hoher Auszeichnungen an Personal aus dem Sanitätswesen zusammentragen, also an Ärzte und Sanitäter, sowohl im Fronteinsatz als auch für ihre "eigentlichen Aufgaben".

Das was da vielleicht zusammenkommt, erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Am Anfang wird es wohl eher eine namentliche Auflistung werden.

Ich beginne mal mit den Trägern des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes. Diese Auszeichnung erhielten folgende Sanitäter:

- Rudolf Bäcker, 18.09.1943, Sanitäts-Feldwebel, Stab / II. Bataillon / Grenadierregiment 36 / 9. Infanteriedivision

- Manfred Jordan, 11.01.1944, Sanitäts-Unteroffizier, 4. Kompanie / Panzergrenadierregiment 34 / 13. Panzerdivision

- Karl Nowotnik, 15.03.1944, Sanitäts-Feldwebel, Stab / Divisionsfüsilierbataillon 212 / 121. Infanteriedivision

- Willi Pieper, 08.04.1943, Sanitäts-Unteroffizier, Stabskompanie / Grenadierregiment 478 / 258. Infanteriedivision

- Franz Schmitz, 13.09.1943, Sanitäts-Unteroffizier, 3. Kompanie / Grenadierregiment 279 / 95. Infanteriedivision

GR162:
Gibt es Infos über die Taten die zur Verleihung führten ?  RK gab es ja für "Schlachtentscheidende Taten"  was haben die genannten Personen herausragendes getan da die Aufgaben eines Sanis ja nun nicht unbedingt infanteristisch gelagert sind ?

Ich hätte noch Infos über einen Arzt der mit NKS,EK1 und EK2 ausgezeichnet wurde. Ist zwar keine "hohe" Auszeichnung aber 25 Nahkampftage für nen Doc finde ich nun auch nicht gerade gewöhnlich.

Gruss Sascha

Jürgen Fritsche:

--- Zitat von: GR162 am 24.12.09 (13:32) ---Gibt es Infos über die Taten die zur Verleihung führten ?  RK gab es ja für "Schlachtentscheidende Taten"  was haben die genannten Personen herausragendes getan da die Aufgaben eines Sanis ja nun nicht unbedingt infanteristisch gelagert sind ?

Ich hätte noch Infos über einen Arzt der mit NKS,EK1 und EK2 ausgezeichnet wurde. Ist zwar keine "hohe" Auszeichnung aber 25 Nahkampftage für nen Doc finde ich nun auch nicht gerade gewöhnlich.
--- Ende Zitat ---

Moin Sascha,

man muß sich - nur als eine von vielen möglichen Erklärungen und Vorkommnissen - bspw. vorstellen, daß es nicht gerade selten vorkam, daß durchgebrochene gegnerische Einheiten durchaus plötzlich vor einem T.V.Pl., einem H.V.Pl. oder auch einem Feld-Lazarett auftauchten. Das Personal mußte umgehend die ihm anvertrauten Verwundeten und Kranken und sich selbst nur allzu oft mit der Waffe in der Hand verteidigen - ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod, auch und gerade für San-Personal und verteidigungsfähige Verwundete und Kranke, die wie ihre Einrichtungen in der Sowjetunion bekanntlich nicht durch Genfer und Haager Konventionen und Abkommen geschützt waren, da die SU es seit der Oktoberrevolution ablehnte, diese als "zaristisches Erbe" betrachteten Konventionen und Abkommen zu unterzeichnen und zu beachten.

Daß die SU außerdem auch noch die auch für sie geltende Haager Landkriegsordnung mißachtete, kam erschwerend hinzu, hatte jedoch - da Siegermacht - für sie keinerlei Nachkriegs-Konsequenzen:


--- Zitat von: Wikipedia ---Darüber hinaus wird die Haager Landkriegsordnung auch als Völkergewohnheitsrecht, also allgemein gültiges internationales Recht, angesehen. Das bedeutet, dass sie auch für Staaten gilt, die diese Konvention nicht explizit unterzeichnet haben, eine Rechtsauffassung, die unter anderem durch ein Urteil des Internationalen Militärgerichtshofs von Nürnberg aus dem Jahr 1946 bekräftigt wurde.
--- Ende Zitat ---

Durch diese Verteidigungskämpfe konnten gegnerische Durchbrüche nicht selten zurückgeworfen oder zumindest aufgehalten werden. Das sind dann, gerade angesichts der ihnen zur Verteidigung zur Verfügung stehenden, äußerst bescheidenen Waffentechnik (Pistolen, Karabiner und 1 bis 2 leMG), durchaus auch herausragende schlachtentscheidende oder Nahkampf-Taten gewesen, die auszeichnenswert waren.

Insbesondere unter San-Personal gab es vergleichsweise sehr hohe Verluste. San-Einheiten und ihre Einrichtungen waren wegen ihrer grundsätzlichen Lazarettfunktion durchweg bei weitem nicht so mobil wie Kampftruppen, was sie zur leichten Beute plötzlich durchgebrochener oder nachsetzender gegnerischer Truppen machte.

Beispielhafte Schilderungen und Kriegsberichte, wie unglücklich und unmenschlich es an der Ostfront überrannten San-Einrichtungen, ihrem Personal und den Verwundeten und Kranken erging, gibt es nur allzu viele.

Nicht umsonst auch deshalb gibt es gerade von San-Einheiten kaum Aktenmaterial in den Archivbeständen, vgl. bspw. das BA-MA.

GR162:
Das Verbandsplätze usw. verteidigt werden mussten von San Personal ist mir bekannt. Dadurch kommen unter anderem auch die Inf. Auszeichnungen zustande.
Nur das dabei Schlachtentscheidende Taten vollbracht wurden die mit dem RK belohnt wurden ist mir nicht so wirklich bekannt.
Ich weis wohl von einigen Offz. die das RK bekamen aber da auch erst seit kurzem aus nem andern Forum.
Mich würde da mal ein entsprechder Bericht interessieren aber da gibt es schon zu anderen Personen mehr als wenig.

Gruss Sascha
PS:Jürgen,hast schon was von meinen Unterlagen sichten udn verwerten können ?

IM:
Über die bisher genannten 5 Personen wird sich bestimmt etwas finden lassen, ich schaue mal nach.

Aber es sei schon mal gesagt, daß es sich hierbei um der Truppe beigegebene Sanitäter gehandelt hat, die also in vorderster Linie mit dabei waren.

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