Autor Thema: Die Mörder von Danzig  (Gelesen 15316 mal)

Jan-Hendrik

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #30 am: 24.09.09 (21:40) »
Botschaften vllt...aber ein Postamt  ???

Dann hätte ja das dt. Postamt ja auch offizielles Hoheitsgebiet des Reiches sein müssen  ;)

Man merkt, grade die Danzig-Lösung war das I-Tüpfelchen an konzentriertem Unfug in den Pariser Vorortverträgen  ::)


Jan-Hendrik

Nomen Nescio

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #31 am: 24.09.09 (22:11) »
Ich bin sofort einverstanden mit Deiner Meinung, daß es kaum eine dümmere Lösung gab als Danzig einen Freistadt zu machen.

Aber auch dann gilt noch, daß Deutsche Kombattanten da kein Recht hatten zu sein. Und meine Frage etwas geändert aktuell bleibt.

Stahlgewitter

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #32 am: 24.09.09 (22:19) »

Wenn Soldaten eines Landes ohne Kriegserklärung Bürger in einem anderen Lande attackieren, gilt das dann als einen Kriegstat, oder ist das zu betrachten als ein Verbrechen, wogegen man sich wehren darf. Ohne als "Zivilist" betrachtet zu werden. Denn das ist hier doch eigentlich die Frage. Es war ja Polnisches Hoheitsgebiet,

Diese Aussage ist richtig, auch richtig ist dass es verstärkt im Juli und August 1939 entgegen der heutigen Geschichtsschreibung ( neulich im Spiegel als Gräuelmärchen bezeichnet :-X) polnische Übergriffe auf Angehörige der deutschen Minderheit und vereinzelte Grenzverletzungen gab. Die deutsche Propaganda hat diese Vorfälle dann natürlich weitläufig verstärkt und ausgeschlagen. Richtig ist auch dass es am 29. September 1939 eine polnische Generallmobilmachung gab.

Sogar bereits Mitte/Ende der 20er Jahre, viele Jahre vor Machtantritt der Nationalsozialisten, wurden Deutsche im nunmehr durch die sogenannte Abstimmung polnisch gewordenen Ostoberschlesien drangsaliert. Meine Uroma beispielsweise, eine unpolitische, hartarbeitende Kriegerwitte des I. Weltkriegs wurde von polnischen Freischärlern mehrmals verprügelt und fast zu Tode geschlagen, weil sie ihre Kinder in die deutsche Schule schickte. Sie tat es dennoch weiter!
Die Liste ähnlicher Nettigkeiten gegenüber Deutschen ist ellenlang. Aber das nur am Rande bemerkt.

Eine Kriegserklärung wurde vorerst nicht ausgesprochen, in den deutschen Medien wurde das Wort 'Krieg' für den September-Feldzug vermieden. Es sollte der Eindruck erweckt werden, es handle sich um eine Abwehrreaktion auf einen kriegerischen Akt gegenüber Deutschland selbst.
Unbestritten ist die in den Morgenstunden des 1. Septembers 1939 im Rundfunk übertragene Rede Hitlers mit dem bekannten Satz: 'Seit 5.45h wird jetzt zurückgeschossen.' (ich weiß richtigerweise hätte es 4.45h heißen müssen). Übrigens der Gleiwitzer Zwischenfall wurde in dieser Rede nicht erwähnt.

Dass der deutsche Angriff gegen geltendes Völkerrecht verstieß, ist ebenfalls richtig. Polen hatte sich aber ein Jahr zuvor auf eine ähnliche Art und Weise das Terretorium eines fremden Staates angeeignet, (Gebiet um Teschen, nach der Zerschlagung der Resttschechei.) Das ganze natürlich ohne eine Kriegserklärung

Stahlgewitter

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #33 am: 24.09.09 (23:13) »

1. Bezog ich mich auf die Haager Landkriegsordnung, speziell Artikel 1 und 2:
http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_515_111/ta1.html
http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_515_111/ta2.html
Beide Artikel beziehen sich auf das reguläre Heer und paramilitärische Milizen bzw. Freiwilligenkorps, nicht auf Postbeamte einer fremden Volksgruppe in einer unter Sonderstatus stehenden deutschen Stadt, von der Legalität ihrer Bewaffnung ganz zu schweigen. Artikel 3 hast Du hier grosszügig unterschlagen. Postbeamte werden weder zu Milizen noch zu Freiwilligenkorps gerechnet, auch tragen sie offen keine Waffen.
Diese Definition würde vielmehr die Danziger Heimwehr, bewaffnete Betriebsgruppen der DDR, lateinamerikanische Guerillias oder die Freikorps legitimieren.
.
2. Wurden sie angegriffen, daher galt nicht ius ad bellum (Recht zum Krieg), sondern ius in bello (Recht im Krieg).
Nicht richtig. Ius in bello regelt die Rechte und den Umgang mit Kriegsbeteiligten (Kombattanten und Nichtkombattanten), legitimiert nicht bewaffnete Handlungen bestimmter Gruppen. Siehe oben. Ausserdem ist nicht eindeutig geklärt wer den ersten Schuß abgefeuert hat.

Zitat
dass die polnische Post gegen das internationale Abkommen verstieß
Das ist nicht neu und steht auch im oben verlinkten Artikel, ändert aber nichts an der Beurteilung der Exekutionen.

Die Exekution habe ich nicht beurteilt, lediglich die Ereignisse und Handlungen kommentiert die davor stattgefunden hatten.

Sturm

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #34 am: 25.09.09 (08:47) »
Von Heute auf Morgen waren sie Polen.
Von "heute auf morgen" lebten sie in Polen, so wie die Polen vorher in Deutschland lebten.

Ist es nicht ein Unterschied- 1919 in Deutschland zu leben als in Polen ? Was haben die Polen denn nach 1945 mit dem dazu gewonnen Land gemacht ?! Die Kornkammer Europas - verweistes Land . Frag doch mal die Leute, die ihre "alte Heimat " nach
50 Jahren und mehr ,wieder besucht haben ,wie es dort aussieht ! Es gibt da wohl doch Unterschiede in der Lebensweise eines Volkes !

Wie viele Polen leben denn in Deutschland (Ilegal) ,die angegeben haben Deutscher Abstammung zu sein ?! Doch wohl nur,weil es sich hier wohl besser leben läßt ,als in Polen . Ich habe als Bergmann mit vielen Polen Untertage gearbeitet.
Ich kenne ihre Einstellung zu Deutschland .

Gruß  Wolfgang.

Niwre

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #35 am: 25.09.09 (09:46) »
Ist es nicht ein Unterschied- 1919 in Deutschland zu leben als in Polen ?
Für die Polen schon, die wurden nicht mehr so diskriminiert, für die Deutschen weniger. Am Ende gleicht sich das aus.

Zitat
Was haben die Polen denn nach 1945 mit dem dazu gewonnen Land gemacht ?!
Du meinst die Polen, die im Osten vertrieben, in zerstörte Wohnungen und Höfe angesiedelt wurden und nun im Westen etwas aufbauen sollten, obwohl sie nicht einmal wußten, ob sie dort auf Dauer bleiben konnten?

Zitat
Die Kornkammer Europas - verweistes Land .
Ostpreußen ist zweigeteilt, das ist Dir aufgefallen?

Zitat
Frag doch mal die Leute, die ihre "alte Heimat " nach 50 Jahren und mehr ,wieder besucht haben ,wie es dort aussieht !
Wozu? Von Gleiwitz bis Elbing kenne ich Polen selbst.

Zitat
Es gibt da wohl doch Unterschiede in der Lebensweise eines Volkes !
Hat nie einer abgestritten, nur ist ein Volk dadurch nicht besser oder schlechter und der Mensch gewöhnt sich an alles.

Richtschuetze

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #36 am: 26.09.09 (10:18) »
Zitat
Wozu? Von Gleiwitz bis Elbing kenne ich Polen selbst.

also ich kenne Polen in Ostpreußen/Bartenstein-Allenstein etc die selber sehen sich da nicht als rechtmässig Bewohner! ::) und auch sehe die Ihre Rolle im 2 Weltkrieg nicht als unschuldig!!

...........und nicht wenige meinen unter euch Deutschen ginge es uns besser!


Gruss

waldi44

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #37 am: 26.09.09 (10:57) »
Zitat
. Es war ja Polnisches Hoheitsgebiet,

Danzig  ???
Das Postamt  ;D
 


War es das tatsächlich? Wie schon anklingt, sind Botschaften exterritorial, aber Postämter eher weniger. Waren die polnischen Postämter in Danzig da die berühmte Ausnahme? In Danzig gab es 17 verschiedene polnische Einrichtungen, aber nur die Post wurde verteidigt.
Habe gelesen, dass die polische Heeresleitung die Verteidigung als unnötig ansah und ihren Abbruch bzw erst gar nicht ihre Aufnahme befohlen haben soll. Angeblich soll der Befehl nicht durchgekommen sein. Ausgerechnet zur Post nicht?
Übrigens, im Jahre 2000 erhielten die Angehörigen der polnischen Opfer des Kampfes um die polnische Post von der Bundesregierung eine Entschädigung in Höhe von je 5000 Euro.
« Letzte Änderung: 26.09.09 (13:15) von waldi44 »

Nomen Nescio

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #38 am: 26.09.09 (12:22) »
Zitat
Zitat
. Es war ja Polnisches Hoheitsgebiet,
Danzig  ???
Das Postamt  ;D
War es das tatsächlich?
Ich denke es doch, wegen dieser Sonderregelung. Dennoch, Futter für Juristen.  ;D

Sturm

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #39 am: 27.09.09 (09:49) »


Zitat
Was haben die Polen denn nach 1945 mit dem dazu gewonnen Land gemacht ?!
Du meinst die Polen, die im Osten vertrieben, in zerstörte Wohnungen und Höfe angesiedelt wurden und nun im Westen etwas aufbauen sollten, obwohl sie nicht einmal wußten, ob sie dort auf Dauer bleiben konnten?

Was denn aufbauen ? Die haben doch die Höfe von den Vertriebenen samt Inhalt übernommen .

Zitat
Die Kornkammer Europas - verweistes Land .
Ostpreußen ist zweigeteilt, das ist Dir aufgefallen?
Ist mir bekannt und auf der anderen Seite sieht`s genau so aus !

Zitat
Frag doch mal die Leute, die ihre "alte Heimat " nach 50 Jahren und mehr ,wieder besucht haben ,wie es dort aussieht !
Wozu? Von Gleiwitz bis Elbing kenne ich Polen selbst.
Na dann kennst Du den Unterschied !

Zitat
Es gibt da wohl doch Unterschiede in der Lebensweise eines Volkes !
Hat nie einer abgestritten, nur ist ein Volk dadurch nicht besser oder schlechter und der Mensch gewöhnt sich an alles.
[/quote]

Schlechter oder besser ? Das sieht man an den Ãœbersiedlerzahlen, die nach den 60 `zigern auf einmal alle Deutsch seien wollten !

So hat eben jeder seine Sichtweise ....... Gruß  Wolfgang.

Richtschuetze

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #40 am: 28.09.09 (12:48) »
Zitat
War es das tatsächlich? Wie schon anklingt, sind Botschaften exterritorial

also ich kenne das vom Dienst her, nur Botschaftsgelände oder Sperrgebiet (Militär) darf zb von der Feuerwehr im Einsatzfall nicht ohne Genemigung betreten werden.

Gruss

waldi44

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #41 am: 28.09.09 (15:00) »
Nun, die "Feuerwehr" spielte in diesem Fall ja eine ganz besondere Rolle ::).

Richtschuetze

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #42 am: 28.09.09 (15:25) »
Zitat
Nun, die "Feuerwehr" spielte in diesem Fall ja eine ganz besondere Rolle


nun wenn man auf mich schiessen würde..................... :-X bzw wenn ich zu einem Postamt sollte wo die Postangestellten Waffen tragen :-\

Gruss

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #43 am: 28.09.09 (17:24) »
Das Postamt war ja auch kein Postamt sondern es wurde ein ziemlich stabiler Backsteinbau als Hauptpostamt umfunktioniert. Soweit ich mit Danzig mich belesen konnte waren die anderen Gebäude außer die betonierte resterplatte einfach vom Umfeld nicht zu halten gewesen. Der polnische Größenwahn ,Entsatz in ein paar Stunden, ließen diesen festen Punkt schon im Vorfeld geschehen um Kampfpäsenz zu zeigen.
Ich muß Euch sagen, das dieses Urteil eigentlich ein Schandurteil ist, denn es wurde gekämpft weil man wußte das es dort Kämppfer gibt! Wenn ich aber weiß , das es Kämpfer gibt kann ich doch nicht von Partisanenähnlichen Kämpfern sprechen, das ist doch Unsinn! ::)
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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #44 am: 28.09.09 (18:01) »
Hallo,

die Westerplatte bzw. die Polnische Post  wurden exemplarisch ,
also aus reinen Propagandagründen angegriffen.
Sonst wären die ausführlichen Filmaufnahmen durch die
bereit gestellten Filmtrupps nicht zu erklären.

Die polnische Post bzw. die Westerplatte waren ohne militärische Bedeutung.

Natürlich wurde nach den Kämpfen, nach der Auffassung der
Reichsregierung "RECHT" gesprochen.

Die damalige Reichsregierung hatte eine eigene Auffassung was "Recht und Ordnung" bedeutet.
Was nach dem Ende des Krieges, ebenso aus Propagandagründen,
durch die polnische Führung weitergeführt wurde.

Den wahren Kriegsbeginn nämlich den Luftangriff auf diese
polnische Kleinstadt (Name entfallen) wird ja einfach vergessen.

Die Westerplatte mit Ihrem so schönen Denkmal, direkt
an der Küste bzw.der Ostsee gelegen, gibt auch eine zu Imposante
Kulisse für Fernsehbilder und ähnlichem ab.

Was von der Nachkriegszeit bis heute zahlreiche Autoren
wie z.B. Grass (der mit doppel S) z.B. in der Blechtrommel zu
literarischen Ruhm geführt hat.

mfg

Achtung Ironie !!

das polnische Postministerium hätte sich ja beschweren können,

an:
REICHSSICHERHEITSHAUPTAMT
Prinz Albrecht Straße
z.Hd. Herrn Gruppenführer Heydrich
Berlin

Ironie aus