Autor Thema: Die Mörder von Danzig  (Gelesen 15317 mal)

Niwre

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Die Mörder von Danzig
« am: 21.09.09 (09:12) »
Die Mörder von Danzig
Zitat
Nach dem Sturm auf die Polnische Post am 1. September 1939 sprach die deutsche Justiz blutig Recht. Die Dokumentation eines Dramas, das Günter Grass in seiner »Blechtrommel« beschrieb

waldi44

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #1 am: 21.09.09 (10:47) »
Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, wurden die Postbeamten erschossen, obwohl es dafür im Freistaat Danzig keine rechtliche Grundlage gab. Grundsätzlich stimmen die Aussagen über die Justit im 3. Reich mit meinen Aussagen im entsprechenden Thread überein. Vorauseilend, rechtsbeugend und willig bis über das bittere Ende hinaus.
Eine Verurteilung wäre rechtlich wohl möglich, aber nicht die Todesstrfe. Gleichzeitig hätte man dann aber auch die Rechtmässigkeit des Angriffs bzw den Kombattantenstatus der Angreifer abklären müssen. Rein rechtlich...
"Im Kriegstagebuch des Militärbefehlshabers Danzig-Westpreußen sollte sich später die Notiz finden: »Bemerkenswert ist, dass bei den später Festgenommenen Unterwäsche mit Militärstempeln festgestellt wurde.« In der Tat waren Mitglieder der polnischen Armee am Verteidigungskampf der Post beteiligt. Gemäß der Haager Landkriegsordnung waren sie Kombattanten – im Gegensatz zu den deutschen Angreifern aus den Reihen der Polizei und der Feuerwehr."
Militärunterwäsche als Beweis für einen Kombattantenbstatus halte ich aber für reichlich weit hergeholt. Hätten sie sichtbar in dieser gekämpft ::).... Allerdings stellt sich dann die Frage, mit welchem Recht sie in der Post waren?

KmdtU776

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #2 am: 21.09.09 (12:23) »
Mit dem gleichen Recht, mit dem sie von deutschen Zivilisten und Paramilitärs angegriffen wurden!

Richtschuetze nzh

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #3 am: 22.09.09 (20:59) »
Seit wann tragen Postbeamte Waffen??? :-X


Gruss

waldi44

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #4 am: 23.09.09 (11:09) »
Seit wann tragen Postbeamte Waffen??? :-X


Gruss

Sie trugen diese ja nicht, sonder lagerten sie ein und eigentlich geht es nicht darum, sondern ob sie rechtmässig erschossen wurden oder ob das ein Mord war.
Wenn du dich daran festhältst, müssen noch ganz andere Fragen vorher abgeklärt werden.

Richtschuetze nzh

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #5 am: 23.09.09 (16:42) »
Zitat
Wenn du dich daran festhältst, müssen noch ganz andere Fragen vorher abgeklärt werden.

Also die Frage zb was eine polnische Post in einer deutschen Stadt zu suchen haben?? ::)

Zitat
Sie trugen diese ja nicht, sonder lagerten sie ein und eigentlich geht es nicht darum

nun Waldi ich bitte Dich warum lager ich Waffen ein?? Um sie zu benutzen!!!!!

Allerdings gebe ich Dir Recht das es in meinen Augen auch eine mehr als fragwürdige Aktion war, diese Leute zu erschiessen! :-\


Gruss

Stahlgewitter

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #6 am: 23.09.09 (18:49) »
Soweit ich weiß trugen die polnischen Postbeamten Postuniformen, manche sogar zivil. Nach dem damaligen aber auch heute noch gültigen Recht fielen sie somit nicht unter den Status der Kombattanten.
Postbeamte, Feuerwehrleute und andere Uniformierte für deren Diensterfüllung keine Bewaffnung erforderlich bzw. vorgeschrieben ist, haben und hatten nicht das Recht zum Gebrauch von 'dienstfremden' Ausrüstungsgegenständen, sprich Waffen.
Bewaffnete Zivilisten, auch die in Post- bzw- Feuerwehruniformen galten somit als Freischärler und konnten bei strikter Haltung an das gültige Recht standrechtlich erschossen werden. Ob dieses Urteil nach den heutigen Gesichtspunkten moralisch vertretbar ist, ist obsolet.

Bevor jetzt ein Gutmensch als Gegenbeispiel reflexartig den Volkssturm erwähnt, muss festgestellt werden, dass Angehörige des Volkssturms bestenfalls uniformiert, schlechtestenfalls mit einer Armbinde gekennzeichnet waren und somit erkennbar einer bewaffneten militärischen Organisation angehörten.

Ergriffene Angehörige der Wehrwolf-Bewegung hingegen wurden genau wie die polnischen Postbeamten, von allen aliierten Kreigsparteien als Freischärler eingestuft und kurzerhand erschossen.


Niwre

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #7 am: 23.09.09 (19:26) »
Also die Frage zb was eine polnische Post in einer deutschen Stadt zu suchen haben?
http://de.wikipedia.org/wiki/Gefecht_um_das_Polnische_Postamt_in_Danzig

Soweit ich weiß trugen die polnischen Postbeamten Postuniformen, manche sogar zivil. Nach dem damaligen aber auch heute noch gültigen Recht fielen sie somit nicht unter den Status der Kombattanten.
Das ist Quark.

Nomen Nescio

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #8 am: 23.09.09 (19:33) »
Bevor jetzt ein Gutmensch als Gegenbeispiel reflexartig den Volkssturm erwähnt, muss festgestellt werden, dass Angehörige des Volkssturms bestenfalls uniformiert, schlechtestenfalls mit einer Armbinde gekennzeichnet waren und somit erkennbar einer bewaffneten militärischen Organisation angehörten.
Rein formalistisch gesehen: der Taliban findet, daß die ganze nicht Mohammedanische Welt Krieg gegen sie führt.
Wenn jetzt so einer Taliban in Deutschland kommt, unerkannt, und einmal in Deutschland in z.B. Berlin das Hauptpostamt aufsucht; eine Armbinde umtut und beginnt zu schießen auf Postbeamten, gehört er somit  erkennbar eine bewaffnete militärische Organisation an. Und fällt er darum unter den Konventionen vom Haag.
Und wenn man die Argumentation von damals und (offensichtlich bei einigen) heute folgt, ist er also straflos...

Richtschuetze

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #9 am: 23.09.09 (19:58) »
Zitat
Wenn jetzt so einer Taliban in Deutschland kommt, unerkannt, und einmal in Deutschland in z.B. Berlin das


gut und wo ist die Kriegserklärung des Staates der Taliban an Deutschland??, wo führt er die Waffe offen (zb am Flughafen vorbei  :P) usw.  also ich bitte Dich Nomen der vergleich ist für den Popo!!! ;D



 
Zitat
In dieser zu weit über 90% deutschsprachigen Bevölkerung bewohnten, aber aufgrund des Vertrag von Versailles nicht zum Deutschen Reich zugehörigen Hafenstadt waren durch den Völkerbund der Zweiten Polnischen Republik exterritoriale Standorte in Hafennähe zugestanden worden, insgesamt 17.[1]

Ahja zu WEIT über 90% deutsche Bevölkerung (ich habe in der Schule sogar gelernt 96%!!!) , der Völkerbund also......... der hätte lieber mal die wichtigsten Menschen fragen sollen, ob sie das wollen und zwar die DEUTSCHEN!!! :-X

Zitat
Laut Edmund Charaszkiewicz war das Postamt seit 1935 Stützpunkt der polnischen Geheimdienstgruppe „Zygmunt

Also ein ganz friedliches Postamt!! ;)

Zitat
Die polnischen Postgebäude am Heveliusplatz wurden mit polnischem militärischen Schutz unter Leitung der Offiziere Konrad Guderski und Alfons Flisykowski versehen. Die Gebäude wurden vertragswidrig befestigt. Bäume wurden gefällt, um freies Schussfeld zu haben. Es wurde ein Waffendepot angelegt: 40 Pistolen, drei leichte Maschinengewehre Typ Browning wz.1928 und drei Kisten voller Handgranaten. Der Plan war, wie bei der Westerplatte, sich so lange zu verteidigen, bis die reguläre polnische Armee zum Entsatz eintrifft. Da der polnische Korridor nahe lag, veranschlagte man dafür 6 Stunden.


Also unsere Post werde ich mal genauer in Augenschein nehmen!!! :o


Gut also, ich denke das es nicht ok war sie zu erschiessen!!


@Niwre den Artikel kannte ich nicht!!

Nomen Nescio

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #10 am: 23.09.09 (20:30) »
Zitat
Wenn jetzt so einer Taliban in Deutschland kommt, unerkannt, und einmal in Deutschland in z.B. Berlin das


gut und wo ist die Kriegserklärung des Staates der Taliban an Deutschland??
Hat Nazi-Deutschland denn offiziell Polen den Krieg erklärt bevor es bereits aktiv den Krieg begann? Das ist mir neu...

Stahlgewitter

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #11 am: 23.09.09 (21:43) »
@ N.N.
Der Talibanvergleich verdeutlicht ziemlich genau deine abstruse Denkweise, die wie im parallel laufenden Justiz-Thread lediglich darauf abzielt pauschal juristische Fakten und Urteile aus der Zeit des Dritten Reiches in ein suspektes Licht zu rücken. Alle damals gefällten Urteile waren: (Zitat) diabolisch, verbrecherisch und ungerecht. Solche Adjektive zeugen nicht gerade von Objektivität!
Die damalige Gesetzeslandschaft, die in vielen Punkten bereits aus der Weimarer Zeit stammte, der Zeitgeist der 20er und 30er Jahre, die besonderen Umstände und die politische Lage in Europa die zu den Urteilen geführt bzw. diese beeinflußt haben haben, werden großzügig ausgebledet. Juristische Vergleichsbeispiele anderer Staaten werden als reine Aufrechnung diffamiert, bzw. ad absurdum abgeschwächt.
Das Monopol der ultimativen und immer währenden Schuld haben schließlich wir Deutschen auf immer und ewig gepachtet. Schön dass es Mahner wie Dich gibt!





Stahlgewitter

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #12 am: 23.09.09 (21:46) »


Soweit ich weiß trugen die polnischen Postbeamten Postuniformen, manche sogar zivil. Nach dem damaligen aber auch heute noch gültigen Recht fielen sie somit nicht unter den Status der Kombattanten.
Das ist Quark.

Solche Kommentare finde ich äußerst geistreich.
Hier etwas zum Thema Kombattantenstatus http://de.wikipedia.org/wiki/Kombattant


Nomen Nescio

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #13 am: 23.09.09 (22:16) »
@ N.N.
Der Talibanvergleich verdeutlicht ziemlich genau deine abstruse Denkweise, die wie im parallel laufenden Justiz-Thread lediglich darauf abzielt pauschal juristische Fakten und Urteile aus der Zeit des Dritten Reiches in ein suspektes Licht zu rücken. Alle damals gefällten Urteile waren: (Zitat) diabolisch, verbrecherisch und ungerecht. Solche Adjektive zeugen nicht gerade von Objektivität!
Fast alle !!!!! Und wenn Du sie gutheißen willst, sagt das was über die Tatsache, daß es offensichtlich noch immer unmöglich ist, sachlich über so was zu reden.

Zitat
Die damalige Gesetzeslandschaft, die in vielen Punkten bereits aus der Weimarer Zeit stammte, der Zeitgeist der 20er und 30er Jahre, die besonderen Umstände und die politische Lage in Europa die zu den Urteilen geführt bzw. diese beeinflußt haben haben, werden großzügig ausgebledet.
Es gab ein Gesetz. Das man dieses Gesetz, ob gut oder schlecht, vergewaltigt hat, liegt nicht am Gesetz, sondern an den Menschen.

Zitat
Das Monopol der ultimativen und immer währenden Schuld haben schließlich wir Deutschen auf immer und ewig gepachtet. Schön dass es Mahner wie Dich gibt!
Diese lächerliche Schlußfolgerung, zeigt, wie wenig man mit einigen unter Euch diskutieren kann. Es ist wie das Mantra der Israeli "Nie mehr eine Sjoah". Damit ist alles erklärt und wird alles gut geheißen.
Meine Deutschen Verwandten (u.a. ein Oberstaatsanwalt, ein Richter und ein Juraprofessor) denken jedenfalls anders, nuanzierter.

Gott sei Dank, daß bei Euch nur wenige Menschen eine Mahnung brauchen. Wenn es notwendig wäre...
Ich fand z.B. die Ansprache von Bundeskanzlerin Merkel in Polen vorzüglich. Ich bewundere die Rede von Richard von Weizsäcker, damals Bundespräsident. Ich verneige mich für die Worte von Dr Philip Jenninger, 1988 Bundestagspräsident, wessen Worten so falsch verstanden wurden.
Solche Menschen brauchen keine Mahnung!!! Die würden mich auch nicht mißverstehen.

Stahlgewitter

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Re:Die Mörder von Danzig
« Antwort #14 am: 23.09.09 (22:36) »

Diese lächerliche Schlußfolgerung, zeigt, wie wenig man mit einigen unter Euch diskutieren kann.

Du bringst es auf den Punkt, man kann wirklich nur mit ganz wenigen von meinen Landsleuten sachlich und objektiv diskutieren, die meisten verfallen gleich in ideologische Phrasen, angelernte Automatismen oder sagen mea culpa gesteuert zu allem was man Ihnen auf den Teller legt Ja und Amen! Ich nicht!

Ein ehemaliger Studienfreund mit Migrationshintergrund sagte einmal im Spaß: Euch Deutschen kann man ins Gesicht spucken und Ihr werdet sagen es regnet!
Genauso will man uns haben und wer aufmuckt wird gleich in die rechte Ecke gestellt oder findet alles was vor 70 Jahren passiert war gut! Alles eine alte Leier....im Westen (und Osten) nichts Neues!