Millionen Männer zogen 1939 mit Panzern und MGs in den Krieg - aber auch mit Leicas und Agfa-Filmen. Die Fotoalben der Wehrmachtssoldaten landeten nach der Niederlage meist in Kellern und auf Dachböden - jetzt zeigen ein Buch und eine spektakuläre Ausstellung die Sicht der Soldaten auf ihren Krieg.[...]Petra Bopp: "Fremde im Visier. Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg". Kerber-Verlag, Bielefeld 2009, 159 Seiten, 29,80 Euro.
Die Frankfurter Aktiengesellschaft Dr. Schleussner, laut eigener Werbung die älteste fotochemische Fabrik der Welt, plazierte in der „Münchner Illustrierten Presse“ vom 29. August 1940 eine Anzeige für ihren „modernsten Film“, den Rollfilm ADOX-21. Auf einem ausgerollten Film streifen sieht man zwei gezeichnete Schnappschüsse. Das linke Bild zeigt, wie eine Aufnahme gemacht wird, das rechte die Aufnahme dieser Aufnahme. Die Bildlegende lautet: „Die Front knipst... die Heimat freut sich.“
Fremde im Visier. Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg. Historisches Museum Frankfurt, bis zum 29. August. Vom 24. September bis zum 14. November im Stadtmuseum Jena. Das Katalogheft und das Begleitbuch, beide im Kerber Verlag erschienen, kosten 6 Euro und 29,80 Euro.