Autor Thema: Die Revanche der Generale  (Gelesen 2682 mal)

Niwre

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Die Revanche der Generale
« am: 08.09.09 (11:12) »
Die Revanche der Generale
Zitat
War der Angriffs- und Vernichtungskrieg der Wehrmacht das Finale einer seit Mitte der 1920er-Jahre von der Reichswehrführung geplanten und vorbereiteten militärischen Revanche? Jedenfalls widerlegen neue Forschungen die These, die Wehrmacht sei bloß Werkzeug gewesen.

Jan-Hendrik

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Re:Die Revanche der Generale
« Antwort #1 am: 08.09.09 (14:45) »
Den Herren ist natürlich nicht klar, das jede Armee Pläne für den Fall der Fälle erstellt...und dass die Reichswehr 1923 noch Lichtjahre davon entfernt war, überhaupt das Land verteidigen zu können...aber so isses, wenn Amateure versuchen, militärische Dokumente zu interpretieren  :'(

Jan-Hendrik

Walter23

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Re:Die Revanche der Generale
« Antwort #2 am: 09.09.09 (00:01) »
Moin

Nun ja ... es kommt darauf an, wie man Amateure definiert.

Mir erscheint der Artikel etwas zu "Geschichtsdeterministisch"
und der Zusammenhang mit der Lage des deutschen Reiches
nach 1918 usw. scheint irgendwie überhaupt keine  Rolle zu
spielen.

Für jemanden, mit der Zeit von 1918-1933 irgendwie nur
die Hyper-Inflation und die Weltwirtschaftskrise verbindet
und kein allzu großes Interesse an weiteren Details hat, ist
dieser Text wahrscheinlich schlüssig genug.

In diesem Sinne

Besten Gruß

Walter



Nightwish

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Re:Die Revanche der Generale
« Antwort #3 am: 09.09.09 (10:13) »
Jaja, die arme Reichswehrmacht.

Bei der Länge des Textes können auch nicht alle Aspekte, die es durchaus gäbe, berücksichtigt werden.

Gruß,

Nightwish
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

waldi44

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Re:Die Revanche der Generale
« Antwort #4 am: 09.09.09 (10:29) »
Nicht ein Satz, der etwas neues erbringt. Alles längst gegessener und verdauter Käse von vorgestern.
Da wird wieder mit Erkenntnissen von heute ein Bewertung von Ereignissen von Vorgestern vorgenommen ohne den damaligen Zeitgeist zu berücksichtigen und die politischen Ereignisse in anderen Ländern. Die Welt um Deutschland herum war keineswegs friedlicher geworden, auch wenn es starke pazifistische Strömungen gab. Bis Polen zB. ist diese Strömung aber nie gekommen und der Zustand der Reichsverteidigungskräfte liess trotz der im Osten zugestandenen Festungen, eine effektive Verteidigung selbst gegen Polen kaum zu.
Und wer bitte will einem geschlagenen Offizierscorps, das sich eben als nicht geschlagen betrachtete, eine Revange verübeln und damals wie heute gehen die revangelüsternden oder karrieresüchtigen Offiziere nicht alleine auf's Marsfeld um sich gegenseitig umzubringen. Nicht selten die beste und einfachste Lösung vieler Probleme, aber illosorisch! Ebenso illosorisch, wie die hoffnung, ausgerechnet deutsche Militärs sollten sich anders verhalten als die Militärs der sie umgebenden Länder.
Mal ein schönes Zitat aus meiner DDR Schulzeit:"Der Friede muss bewaffnet sein!".
Im Grunde war das Verhalten deutscher Militärs eine Doppelstrategie: Stark machen zur Selbstverteidigung, um dann darüber hinaus zum Angriff übergehen zu können. Dass das für irgendwann geplant war, steht für mich fest. Ich sehe darin aber nichts verwerfliches. Das war damals eben so und da kann man keine heutigen Massstäbe anlegen. Die nur "Werkzeugtheorie" habe ich für mich auch schon längst zu den Akten gelegt. Aber die dafür Verantwortlichen dann dafür zur Verantwortung zu ziehen, was später alles geschah, halte ich eher für unverantwortlich, wussten es doch all die klugen Herren in Deutschland ebensowenig, wie die noch klügeren im Ausland allen voran Neville Chamberlain und Edouard Daladier und selbst Benito Mussolini hätte vielleicht anders gehandelt, wenn er auch nur geahnt hätte, was Hitler so alles plante....
Der Mann, der die Messer herstellte, mit denen Jack the Ripper seine Opfe aufschlitzte, ahnte ja auch nicht, wofür sie eines Tages benutzt werden würden. Ihn deshalb anzuklagen kam ja auch keinem in den Sinn!

Walter23

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Re:Die Revanche der Generale
« Antwort #5 am: 09.09.09 (19:47) »
Moin

[..]
Bei der Länge des Textes können auch nicht alle Aspekte, die es durchaus gäbe, berücksichtigt werden.
[..]

In der Tat...aber hatte der Autor den Ansatz der Absicht auch weitere Aspekte zu berücksichtigen?

Bzgl. der Planung des großen Revanche-Krieges fällt mir ein Satz eines Historikers
ein, der bei der vor kurzen auf VOX gesendeten Spiegel-Doku über den Krieg in Frankreich 1940 ein....

Zitat von: Sinngemäß
Die Wehrmacht hatte Glück, dass der Krieg gegen Polen so schnell vorbei ging, denn
die Munition war fast aufgebraucht.

Mal aus dem Artikel
Zitat
[..]
Der britische Brigadegeneral John H. Morgan, Vertreter der Interalliierten Militärkommission in Berlin, wies in einem Brief an das Verteidigungsministerium in London vom Juni 1922 darauf hin, dass die deutschen Militärs Pläne ausarbeiteten, nach denen die Reichswehr als Nukleus für eine größere Armee dienen sollte, mit der ein Revanchekrieg geführt werden konnte. Der Aufbau der sogenannten „Schwarzen Reichswehr“, einer geheimen Ersatzarmee, die aus Einwohnerwehren, Freikorps und nicht aufgelösten Verbänden der Kaiserlichen Armee bestand, wurde von der Kontrollkommission ebenso mit Misstrauen betrachtet wie die geheime Kooperation zwischen Reichswehr und Roter Armee.
[..]

Es gibt in Oberschlesien etliche kleine Kapellen, die die Jahreszahl 1921 und so enthalten.

- - - - - -

waldi44 Einwurf zeigt hier deutlich auf, dass der Autor sich es ja sehr einfach mit seinem
Urteil gemacht hat.

Beste Grüße

Walter

Jan-Hendrik

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Re:Die Revanche der Generale
« Antwort #6 am: 09.09.09 (19:53) »
Zitat
Die Wehrmacht hatte Glück, dass der Krieg gegen Polen so schnell vorbei ging, denn
die Munition war fast aufgebraucht.

Was auch stimmt, die entsprechenden Dokumente aus dem Bereich OKH/Gen.Stab.d.Heeres liegen mir vor ;)

Zitat
Jaja, die arme Reichswehrmacht.

Laß mich raten, du möchstest entweder Lehrer oder Zeitgeschichtler werden ;)

Jan-Hendrik

Nightwish

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Re:Die Revanche der Generale
« Antwort #7 am: 09.09.09 (20:11) »
Möchte ich werden?  ;)
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

 

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