@ Waldi ... Du hast sehr wohl Recht. ... Nur kam diese Sicht bzw. diese Tatsachen/Wahrheiten nicht in den breiten Kreisen der deutschen Bevölkerung an, bzw. wurde (zum Teil gezielt oder wider besseren Wissens) "verdrängt".
Es ist nicht so daß mein obiger Beitrag das von Dir geschriebene "negieren" soll. ... Nur war eben 1938/39 die Wahrnehmung bzw. Befindlichkeit (eines Teils) der Bevölkerung auf "Friede, Freude, (Wohlstand), Eierkuchen" geschaltet.
Genau das war es ja, was ich zu Beginn zum Ausdruck bringen wollte, bis ein gewisser Einwand mich zum weiter Ausholen zwang. Die meisten Leute damals und das schrieb ich ja auch, waren zufriden und sahen eher optimistisch in die Zukunft. Selbst die KdF Schiffe wurden erst im allerletzten Moment zurück gerufen. Wie du richtgig angemerkt hast: "Otto Normalverbraucher" lebte oder spielte zumindest "Heiel Welt" und für die meisten war sie ja auch heil, geörte man nicht gerade besagten "Randgruppen" an.
Dennoch meine ich, sollte man nicht verharmlosend auf die von mir erwähnten Ereignisse reagieren, nur weil noch viel schlimmeres folgen sollte. DAS wussten die Menschen 1939 ja auch nocht nicht, also war das Schlimmste, das jetzt passierende, von dem viele nichts wussten und viele nichts wissen wollten.
Da @logo das Beispiel DDR erwähnte, so kann man das Beispiel tatsächlich benutzen: Die meisten DDR Bürger störten sich an der Innerdeutschen Grenze, wussten oder ahnten um die Zustände in Bautzen oder Hoheneck. Wussten uim die Mauertoten, gingen nicht gerne zur NVA usw. usw. und dennoch lebten sie lustig und zufrieden auf ihren Datschen oder fuhren über den FDGB ins Sozialistische Ausland.
Trotz des allgegenwärtigen Unrechts, war man meist glücklich und zufrieden und lief nicht immer mit der geballten Faust in der Tasche umher und die, die das dennoch taten sassen meist in Bautzen, Brandenburg oder Hoheneck oder hatten den Sprung in den Westen schon geschafft.
So ähnlich stelle ich mir das Leben im Grossen und Ganzen im Deutschen Reich von 1939 vor.