Autor Thema: Kriegsverräter werden rehabilitiert  (Gelesen 21550 mal)

Richtschuetze

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #15 am: 03.07.09 (11:54) »
Zitat
Er selbst verfiel nach dem Krieg dem Alkohol, versoff das Familienvermögen und kehrte erst nach dem Tod seiner Frau 1966 ins Leben zurück.



was will der Autor damit sagen ::)

Niwre

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #16 am: 03.07.09 (13:59) »
Dass viele mit der Ächtung nicht klar kamen...

uwys

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #17 am: 04.07.09 (08:27) »
@Ronny22
Der Angreifer will eine Stadt erobern, setzt sich der Verteidiger zur Wehr gibt es in der Stadt durch die Kampfhandlungen Zerstörungen und Opfer unter der Zivilbevölkerung.
Ist es offensichtlich das der Angreifer weit überlegen ist und die Verteidigung der Stadt sinnlos wäre, dann sollte jeder vernünftige Kommandeur die Stadt räumen oder übergeben.

Wenn dieser Angreifer vorher  die Stadt mit zig Tausenden Tonnen von Bomben beworfen hat, wird die Hoffnung auf den "Befreier" bei einem grossteil der noch lebenden Bevölkerung nicht allzu gross sein!
Keine Macht den doofen!
www.deutsche-ehrenmale.de

Richtschuetze

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #18 am: 04.07.09 (11:10) »
Zitat
Wenn dieser Angreifer vorher  die Stadt mit zig Tausenden Tonnen von Bomben beworfen hat, wird die Hoffnung auf den "Befreier" bei einem grossteil der noch lebenden Bevölkerung nicht allzu gross sein

sehr gut geschrieben uwys!!  ;) im Osten sah es für die Menschen noch schlimmer aus die konnten sich vorstellen was kommt! :'(


Gruss

waldi44

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #19 am: 04.07.09 (14:19) »
Ist es offensichtlich das der Angreifer weit überlegen ist und die Verteidigung der Stadt sinnlos wäre, dann sollte jeder vernünftige Kommandeur die Stadt räumen oder übergeben.



Das beziehst Du aber nicht auf auf den 2 WK.? Die Zahl der Städte und Orte, die auf Hitlers Befehl sinnlos "gehalten", wurden geht in die tausende und die Zahl der vernünftigen deutschen Kommandeure, oft als Feiglinge und Verräter beschimpft, kannst Du an den Fingern abzählen. Oberst Rudolf Petershagen und General Dietrich von Choltitz gehörten zu den wenigen "vernünftigen Kommandeuren" und Feldmarschall Friedrich Paulus steht für die unzähligen anderen, die heldenhaft eine Stadt nach der anderen zerschiessen liessen, nachdem der Krieg offensichtlich schon verloren war und der Kampf um "ihre" Stadt, "ihre" Festung sowieso!
Was die alliierten Bomben nicht geschafft hatten, schafften die Verteidiger! Nur für den Endsiegt hat's eben nicht gereicht - waren wohl keine Städte mehr da, die man noch hätte zerstören, äh verteidigen können...oder anders gesagt: Deutschland hatte zu wenig Verräter oder besser, zu wenig vernüftige Kommandeure!

Jan-Hendrik

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #20 am: 04.07.09 (14:26) »
Dolle Logik, Waldi  ::)

Dann hätte also Fullriede in Kolberg die Flinte ins Korn werfen sollen und die ca. 80,000+ Zivilisten der Roten Armee ausliefern sollen, anstatt zu kämpfen, bis die Letzten evakuiert waren?

Es lebe das Pauschalurteil....und genau das macht solche idiotischen Dinge, wie die, die diese Diskussion auslösten, überhaupt erst möglich...

Jan-Hendrik

waldi44

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #21 am: 04.07.09 (16:30) »
DAS habe ich SO aber nicht gesagt! Da wo es Sinn machte, zB um Fluchtwege offen zu halten oder Flüchtlinge zu evakuieren, war der Widerstand bis zu einem gewissen Punkt durchaus sinnvoll. Aber die "Verteidigung" Greifswald's zB. währe Blödsinn und ein Verbrechen am eigenen Volk gewesen. Das "sinnlos" bezog ich für mich nicht nur auf die militärische Überlegenheit vor Ort, sondern auf die Kriegssituation im Allgemeinen. So machte auch Stalingrad bis zu einem bestimmten Zeitpunkt durchaus noch Sinn, dann aber schon nicht mehr.
Gerade im westen gibt es eine ganze Reihe von Beispielen, wo, tja, ich verkneife mir das mal, .... meinten, sie könnten die Alliierten noch aufhalten und es auch versuchten, bis sie und die zu verteidigende Kleinstadt einfach zerbomt wurden und das, obwohl schon der "Generalbefehl" galt, den Widerstand im Westen einzustellen.

Aber wir kommen wieder vom Thema ab. Bleiben wir doch mal beim Beispiel Greifswald. War Petershagen ein Verräter?

Jan-Hendrik

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #22 am: 04.07.09 (16:50) »
Soweit mir erinnerlich eher ein Aufschneider, der sich, um sich bei den neuen Machthabern anzubiedern, auch eine entsprechende "Autobiographie" nachlegte. Dennn, soweit meine Erinnerung richtig liegt, war laut Murawski Greifswald da bereits von der kämpfenden Truppe geräumt worden. Also wäre er eigentlich nicht mehr als ein lausiger Deserteur.

Jan-Hendrik

waldi44

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #23 am: 04.07.09 (17:58) »
Also wäre er eigentlich nicht mehr als ein lausiger Deserteur.

Jan-Hendrik

Ein harsches urteil wie ich finde "lausiger Deserteur". Schliesslich sind zu dieser Zeit viele stiften gegangen und die waren weit mehr als nur Oberst. Seine Memoiren aber, so meine ich, kamen vor allem auf Drängen von DDR Organen zustande. Der Lausige war übrigens Ritterkreuzträger ::)....
"Unser Autor war als Lektor an der Herausgabe des Buches „Gewissen in Aufruhr“ von Rudolf Petershagen beteiligt, welches seit 1957 im Verlag der Nation mehr als 20 Auflagen erfuhr. Das Buch wurde verfilmt, Rudolf Petershagen 1955 Ehrenbürger Greifswalds, noch heute ist eine Straße nach ihm benannt. Auch wenn neuere Forschungen weiteren Personen als den im Buch genannten einen Anteil an der kampflosen Übergabe der Stadt zuweisen konnten, war Petershagen der Hauptakteur. Er starb 1967 in Greifswald. "



http://www.usedom-exclusiv.de/fruehjahr2005/petershagen.htm

Jan-Hendrik

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #24 am: 04.07.09 (18:06) »
Ich weiß, das er ein RKT war...macht ihn aber nicht automatisch zu einem "guten Menschen"...naja, wer eine nichtverteidigte Stadt an die neuen Herren übergibt, um sich liebkind zu machen und dann auch noch hinterher ne Heldenlegende draus zu stricken...lass man, typischer Fall von Wendehals  ::)

Jan-Hendrik

Richtschuetze

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #25 am: 06.07.09 (06:55) »
Zitat
Was die alliierten Bomben nicht geschafft hatten, schafften die Verteidiger

komisch, was die Bomben nicht geschafft haben schafften dann die Verteiliger weil sie die wehrlosen Zivilisten nicht kampflos dem Angreifer über lassen haben mit Eigentum Leib und Leben?? siehe MARIENBURG!!!! :-\

Wie kann ich meine Familie einem Feind überlassen der erst meine Angehörigen mit voller Absicht mit Bomben tötet bzw töten will und jetzt vor meiner Stadt auftaucht?

Wieviele Waldi wird es gegeben haben die es später bereut haben die Hände gehoben zu haben?? ::)

Gruss

P.S Und nochmal die Frage da weicht mir komischer weise Ronny22 gerne aus, wie wurde/wird Verrat in anderen Ländern geandet????

Wer sagte noch ich liebe den Verrat hasse aber den Verräter  8)

Ronny22

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #26 am: 06.07.09 (08:09) »
P.S Und nochmal die Frage da weicht mir komischer weise Ronny22 gerne aus, wie wurde/wird Verrat in anderen Ländern geandet????

Wer sagte noch ich liebe den Verrat hasse aber den Verräter  8)

Ausweichen tue ich Dir sicher nicht......man fässt sich nur kopfschüttelnd an selbigen und gibt es dann echt auf.....
Sicher wurden in anderen Ländern Deserteure verurteilt und bestraft, Verrat wäre dann wiedermal zu beweisen.
Wo und wie gab es Verrat auf allierter Seite? Bring mal Beispiele.............

Russische Überläufer waren Deserteure und wurden dementsprechend bestraft.

Bei dieser Thematik geht es hauptsächlich darum das hier Todesurteile ausgesprochen wurden und vollstreckt wurden für sogenannte Wehrkraftzersetzung.

Zeig mir bitte Fälle wo G.I.s, Briten oder Russen dafür hingerichtet wurden weil sie den Krieg für sinnlos hielten und das auch äußerten.

Aber es ist wie immer, der Finger zeigt wie immer auf die Anderen um die Rechtfertigung zu suchen..........

Und der Nachgeborene hätte gerne den heldenhaften, sinnlosen Kampf gesehen....bis zum letzten Mann, bis zur letzten Patrone, bis jede deutsche Stadt endgültig in Schutt und Asche versunken wäre.

Damit sich dann der Nachgeborene stolz auf die Schulter klopfen kann und sagen kann das war heldenhaft, nichts gewonnen aber noch soviel zerstört wie es geht.  :-X

Wo Flüchtlingen der Weg offen gehalten wurde, vollkommen legitim....aber an anderen Stellen konnten die Menschen kaum das Kriegsende abwarten, endlich Frieden und wieder was zu fressen und waren nicht scharf darauf dass das Kriegsende unnötig rausgezögert nur um ihr kleines Nest zu verteidigen.



Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

Richtschuetze

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #27 am: 06.07.09 (12:30) »
Zitat
Sicher wurden in anderen Ländern Deserteure verurteilt und bestraft, Verrat wäre dann wiedermal zu beweisen.
Wo und wie gab es Verrat auf allierter Seite? Bring mal Beispiele.............

weisst Du Ronny es wird zahllose Beispiele geben aber ich gebe mir mal die Mühe und suche nach die Russen zb haben ja genug an die Wand gestellt!

Nur mal gerade in 1 Minute ohne nach zu lesen:

..... haben die Franzosen nicht Waffen SS Angehörige an die Wand gestellt weil es Franzosen waren die aber nie gegen Westallierte gekämpft haben? Und da fällt mir noch der Fall eines Amis ein der mit einem deutschen Spion in die USA eingereist ist um gegen sein Land zu spionieren!(für den Ami wurde die Todesstrafe gefordert allerdings weil der Krieg vorbei war nicht ausgeführt/dem deutschen wurde zu erkannt das er für sein Land gehandelt hat)
Ist nicht zumindestens eine Engländer der in der Waffen SS gekämpf hat erschossen worden weil???


Zitat
Aber es ist wie immer, der Finger zeigt wie immer auf die Anderen um die Rechtfertigung zu suchen..........

ohja Ronny22 fast dir an deine eigene Nase!!! >:(

Zitat
Und der Nachgeborene hätte gerne den heldenhaften, sinnlosen Kampf gesehen....bis zum letzten Mann, bis zur letzten Patrone, bis jede deutsche Stadt endgültig in Schutt und Asche versunken wäre.


Sicher und der Feigling hätte seine Frau und Kinder dem Angreifer an den Hals geworfen um seine eigene Haut zu retten, erst wenn es gut läuft sich die Orden umhängen lassen und wenn es in die Hose geht den Sch........ einziehen! >:(

Zitat
aber an anderen Stellen konnten die Menschen kaum das Kriegsende abwarten, endlich Frieden und wieder was zu fressen und waren nicht scharf darauf dass das Kriegsende unnötig rausgezögert nur um ihr kleines Nest zu verteidigen.


Ja um dann von dem Befreiern von Ihrem Hab und Gut und im schlimmsten Fall von Ihrem Leben befreit zu werden!!! Wieviele Tote Zivilisten Frauen und Kinder hat man nochmal in Marienburg gefunden Ronny22 ? Wie ist es den Deutschen in der CSSR Polen etc gegangen?? Wie den vielen Frauen in Freiburg durch eben die Franzosen!

Immer die Märchen für die Nachgeborenen, die große Masse der Deutschen lieber Ronny22 wollten keinen Krieg verlieren und bestimmt nicht die Heimat in Feindes Hand wissen.


Gruss



waldi44

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #28 am: 08.07.09 (10:19) »


........., die große Masse der Deutschen lieber Ronny22 wollten keinen Krieg verlieren und bestimmt nicht die Heimat in Feindes Hand wissen.


Gruss

Die grosse Masse hatte schon längst erkannt, dass da nichts mehr zu gewinnen war und das Gegenteil von Gewinnen heisst "verlieren"! Hitler und sein Gefolge glaubte angeblich noch bis zur Ardennenoffensive an eine militärische Wende oder erhofften sich zumindest eine politsche Wende oder einen Verhandlungsfrieden.
Aber spätestens danach war doch Schluss.
"Hab und Gut"? Menschenskinder, davon hatten doch millionen schon nichts mehr. Das nackte Leben galt es zu retten und es hätten wohl hunderttausende gerettet werden können. Es stellt sich zB. die Frage, ob eine Schlacht bei den Seelower Höhen tatsächlich notwendig war oder die "Verteidigung" des Ruhrkessels und und und....
Tote über Tote, Zerstörung über Zerstörung und nicht die geringste Chance auch nur einen Blumentopf zu gewinnen!
Ãœber das Kriegsende gibt es wohl ebensoviel Historikerstreit, wie um den Kriegsbeginn.

Richtschuetze

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Re: Kriegsverräter werden rehabilitiert
« Antwort #29 am: 08.07.09 (12:20) »
Zitat
Das nackte Leben galt es zu retten

Das wurde ja noch vielen von den "Befreiern" genommen :-X

Zitat
Hab und Gut"? Menschenskinder, davon hatten doch millionen schon nichts mehr. Das nackte Leben galt es zu retten und es hätten wohl hunderttausende gerettet werden können. Es stellt sich zB. die Frage, ob eine Schlacht bei den Seelower Höhen tatsächlich notwendig war oder die "Verteidigung" des Ruhrkessels und und und...

Verstehe ich nicht Waldi ??? sollten sich die Berliner Frauen freiwillig den Roten Schw..... hin geben?? Ist es nicht besser sein Leben und das Leben der seinen so teuer wie möglich zu verkaufen? (und nicht nur bei den Russen siehe Freiburg und viele andere Vorfälle die vielleicht nie bekannt werden weil keine oder keiner überlebt hat!)


Zitat
Wende oder erhofften sich zumindest eine politsche Wende oder einen Verhandlungsfrieden.

Ja Verhandlungsfrieden warum nicht? Wie 1918 auch, auch da war man nicht am Ende es gab konkrete Pläne sich auf die deutsche Grenze zurück zu ziehen oder sogar hinter den Rhein! Jahrgang 1900/1901 einberufen neue Waffe an die Front!
Die Allierten hätte sich überlegen müssen ob sie noch weitere Monate/Jahre kampfen wollen und schwere bis schwerste Verluste hin nehmen, oder aber einen erträglichen Freiden anbieten.

So aber war klar das Deutschland vernichtet werden sollte und mit ihm seine Bewohner, was ja auch von den Alliierten zu gegeben wurde. Schön das es aus verschiedene Gründen nicht so gekommen ist! :)


Gruss