Autor Thema: Pionier der Arbeit  (Gelesen 39872 mal)

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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #30 am: 22.02.10 (11:07) »
Hier mal noch ein weiterer Artikel, dieses Mal aus der Grevesmühlener Zeitung vom 1. Mai 1942:

« Letzte Änderung: 24.02.10 (12:04) von IM »

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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #31 am: 24.02.10 (12:13) »
In der gleichen Zeitung, allerdings in der Ausgabe vom 4. Mai 1942, finden sich dann noch folgende Biographien der 3 Personen. Von Zeitung zu Zeitung unterscheiden sich die Artikel und ergänzen sich so, ...




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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #32 am: 24.02.10 (18:46) »
Walter Funk

geboren am 18. August 1890 in Trakehnen / Ostpreußen
verstorben am 31. Mai 1960 in Düsseldorf

Am 21. September 1940 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz I. Klasse verliehen, er war damit einer der ersten Inhaber dieser Auszeichnung überhaupt.

Die Verleihung der Auszeichnung „Pionier der Arbeit“ erfolgte für seine Verdienste als Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsident.


In den Artikeln ist ja schon einiges zu seinem Lebenslauf ersichtlich. Im Netz findet sich zu ihm natürlich sehr viel. Stellvertretend sei auf die Wikipedia-Bio verwiesen:


Walther Funk




Interessant ist der Aspekt, daß Funk maßgeblich an den Erfolgen der NSDAP beteiligt war, was ja auch mit zur Verleihung des Titels „Pionier der Arbeit“ beitrug, er jedoch gegen Kriegsende ganz anders angesehen wurde.

Aus einer anderen Quelle:

Zitat
1944
Funk verliert an Einfluß, weil Speer mit dessen ineffektiver Arbeitsweise unzufrieden ist.
Er gilt als wenig ehrgeizig und als Alkoholiker, der seinen Aufgaben weder fachlich noch politisch gewachsen zu sein scheint.



In Nürnberg wurde Funk 1946 als einer der sogenannten 24 Hauptkriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilt.

Zitat
Im Prozeß betont er, als Beamter nur Befehle Hermann Görings ausgeführt und sich persönlich nicht schuldig gemacht zu haben. Hitler sei er nicht aus Überzeugung, sondern ausschließlich aus Bequemlichkeit treu gewesen.

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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #33 am: 26.02.10 (12:11) »
Der Name Ernst Heinkel dürfte ebenfalls sehr bekannt sein, ...

Prof. Dr. Ing. e.h. Dr. phil. h.c. Ernst Heinkel

geboren am 24. Januar 1888 in Grunbach / Württemberg
verstorben am 30. Januar 1958 in Stuttgart


Zu ihm findet sich im Netz ebenfalls sehr viel. Auch hier sei stellvertretend wieder auf Wikipedia verwiesen:


Ernst Heinkel



Die Verleihung des Titels „Pionier der Arbeit“ erfolgte für seine Verdienste als Flugzeugkonstrukteur und Wehrwirtschaftsführer.

Wiederum als Ergänzung zu den im Netz befindlichen Bios über ihn dienen die Zeitungsartikel. So läßt sich da beispielsweise die Info finden, daß Heinkel bereits im Ersten Weltkrieg für die deutsche und österreichische Luftwaffe 30 Flugzeuge konstruiert hatte.

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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #34 am: 27.02.10 (14:49) »
Prof. Dr. Ing. h.c. Ferdinand Porsche

geboren am 3. September 1875 in Maffersdorf / Sudetenland
verstorben am 30. Januar 1951 in Stuttgart

Die Verleihung des Titels „Pionier der Arbeit“ erfolgte für seine Verdienste als Fahrzeugkonstrukteur und Wehrwirtschaftsführer. Besonders hervorzuheben ist seine Entwicklung des sogenannten Volkswagens.


Natürlich lassen sich zu seiner Person im Netz ebenfalls zahlreiche Links finden. Beispielsweise wird wieder auf die besonders ausführliche Bio bei Wikipedia verwiesen:


Ferdinand Porsche


Zitat
1940 wurde Porsche zum Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Stuttgart ernannt und 1942 zum Oberführer der Allgemeinen SS, was ihn nicht daran hinderte, bei allen Anlässen nur in Zivil gekleidet zu sein.

Ferdinand Porsche wurde zum SS-Oberführer ernannt, ohne eigentlich eine SS-Mitgliedsnummer zu haben.


Während des Krieges war Porsche auch an einigen Panzerentwicklungen beteiligt.

Zitat
Von 1941 bis 1943 wurde er zum Vorsitzenden der Panzerkommission - eine Spitzenposition in der Kriegswirtschaft - bestellt. Später wurde er in den Rüstungsrat berufen. Als Hitlers Lieblingsingenieur entwickelte er den nach ihm benannten Panzerjäger Ferdinand und den Panzerkampfwagen Maus. Der lediglich in Kleinserie produzierte Ferdinand war zu schwer für den von Porsche konzipierten petro-elektrischen Antrieb, dessen Störanfälligkeit dazu führte, dass mehr Exemplare aufgegeben als im Kampf zerstört wurden. Der Panzerkampfwagen Maus kam über das Stadium zweier Prototypen nicht hinaus.


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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #35 am: 28.02.10 (11:00) »
Ferdinand Porsche wurde am 1. September 1944 mit dem Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz ohne Schwerter ausgezeichnet.

Für welche Verdienste genau er diese Auszeichnung erhielt, ist mir derzeit nicht bekannt.

Für fast zwei Jahre war Porsche Leiter des Sonderausschusses Panzerwagen im Reichsministerium für Bewaffnung und Munition gewesen (1941 - 1943), auch später war er Mitglied im Rüstungsrat unter Reichsminister Speer.

Auch seine Panzerentwicklungen könnten zu dieser Verleihung beigetragen haben.

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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #36 am: 12.03.10 (15:38) »
Ferdinand Porsche, Willy Messerschmidt und Ernst Heinkel wurden 1938 übrigens mit dem Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.

Bei Wikipedia findet sich ein ausführlicher Artikel dazu:


Nationalpreis


Zitat
Der Deutsche Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft war die höchste Friedensauszeichnung des nationalsozialistischen Deutschen Reiches. Er wurde 1937 durch Adolf Hitler gestiftet und sollte an die Stelle des Nobelpreises treten, dessen Annahme Hitler - als Reaktion auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an Carl von Ossietzky 1936 - "für alle Zukunft Deutschen" untersagte.

Man lernt wirklich nie aus, ...

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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #37 am: 13.03.10 (14:47) »
In der Ausgabe vom 3. September 1940 des Oberschlesischen Wanderers habe ich anläßlich des 65. Geburtstages von Ferdinand Porsche noch diesen interessanten Lebenslauf gefunden:




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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #38 am: 14.03.10 (09:28) »
Da ich inzwischen einige neue Zeitungen zur Verfügung habe, bringe ich mal von den bisher genannten noch einige weitere Artikel, bevor ich zum nächsten Namen übergehe. Auch wenn sich die Artikel von Zeitung zu Zeitung auf den ersten Blick sehr ähneln, so steckt doch in jedem eine neue kleine Info, ...

Hier einer aus dem Oberschlesischen Wanderer aus der Ausgabe vom 7. August 1940 anläßlich des 70. Geburtstages von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach.


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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #39 am: 14.03.10 (09:32) »
In der folgenden Ausgabe vom 8. August 1940 finden sich dann Artikel zur Verleihung des Titels Pionier der Arbeit.


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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #40 am: 14.03.10 (09:34) »
Und in der gleichen Ausgabe findet sich noch dies:


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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #41 am: 15.03.10 (15:55) »
Und hier noch etwas aus der Grevesmühlener Zeitung vom 8. August 1940:


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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #42 am: 15.03.10 (16:18) »
Im zuletzt geposteten Artikel ist mir wieder etwas aufgefallen. Es wird erwähnt, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach hat am 7. August 1940 nicht nur als erster den Titel "Pionier der Arbeit" und als erster das Kriegsverdienstkreuz I. Klasse ohne Schwerter bekommen, sondern auch den Adlerschild.

Wörtlich ist zu lesen:

Zitat
Reichsminister Funk überbrachte dem Jubilar die Grüße und Wünsche der Reichsregierung und überreichte im Auftrage des Führers Dr. Krupp von Bohlen und Halbach in Anerkennung seiner Verdienste um die deutsche Wirtschaft den Adlerschild des Reiches mit der Widmung "Dem deutschen Wirtschaftsführer".

Wirklich etwas anfangen konnte ich damit nicht. Wikipedia hilft auch hier weiter:

Adlerschild des Deutschen Reiches


Zitat
Der Adlerschild des Deutschen Reiches war eine unter dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert am 15. November 1922 gestiftete nichttragbare Auszeichnung des Deutschen Reichs. Es handelte sich um die höchste Ehrengabe während der Weimarer Republik, die aber auch noch während des Dritten Reiches verliehen wurde. Insgesamt wurden etwa 70 Personen mit der Verleihung des Adlerschildes geehrt.

Es handelt sich hierbei somit um eine Auszeichnung der Weimarer Republik, die nach 1933 fortbestand, was nicht wirklich als gewöhnlich zu bezeichnen ist. Schaut man in die Auflistung der Beliehenen, wurden nach 1933 sogar doppelt so viele "Adlerschilde" verliehen als vorher.

Für den Zeitraum 1922 bis 1932 werden 20 Beliehene gelistet, für den Zeitraum 1933 bis 1944 sind es 45 Namen.

Schaut man sich die Namensliste an, so ist Gustav Krupp von Bohlen und Halbach nicht der einzige "Pionier der Arbeit" darunter. Weitere Pioniere waren:

Albert Pietsch am 28. Juni 1939
Julius Dorpmüller am 24. Juli 1939
Hermann Röchling am 12. November 1942

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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #43 am: 18.03.10 (15:45) »
Hier mal noch ein weiterer Artikel zur Verleihung an Amann, Ohnesorge und Messerschmidt am 1. Mai 1941.

Dieser Artikel stammt aus der Freiburger Zeitung vom 2. Mai 1941. Besonders interessant ist die abgedruckte Ansprache von Rudolf Heß vor der Überreichung der Auszeichung an die drei Beliehenen.

« Letzte Änderung: 18.03.10 (15:51) von IM »

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Re:Pionier der Arbeit
« Antwort #44 am: 19.03.10 (15:19) »
Am 23. September 1941 wurde Robert Bosch zum Pionier der Arbeit ernannt.

Ich versuche zuerst wieder einige Zeitungsartikel zu sammeln. Hier einer aus der Grafinger Zeitung vom 24. September 1941: