Autor Thema: Barbarossa  (Gelesen 12365 mal)

Scherzkoks

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Barbarossa
« am: 04.06.09 (15:31) »
Beim Ãœberfall auf Russland wurden Mio. Russischer Soldaten gefangen genommen und sogar komplette Einheiten. Meine Frage lautet: besaßen diese Einheiten zum Zeitpunkt ihrer Kapitulation noch ausreichend/teilweise Munition?  Danke für die Antworten.

Nomen Nescio

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Re: Barbarossa
« Antwort #1 am: 04.06.09 (16:01) »
Nach meiner Meinung nicht.
Die Russische Soldaten standen fertig aufgestellt zum Angriff. Die Munition war aber noch nicht verteilt, und war in Lagern aufgeschlagen. Viele davon erbeuteten die Deutschen.

Scherzkoks

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Re: Barbarossa
« Antwort #2 am: 04.06.09 (18:49) »
Weil hätten diese Einheiten genug Muni gehabt und sich trotzdem nicht verteidigt, wäre es ein Beweis dfür gewesen, dass die meisten Russen nicht hinter ihren Regime standen. Denn es gibt Bericht von anderen (Elite) Einheiten die sich "bis zur letzten Pratrone verteidigt haben". Von diesen Garnisionseinheiten war aber danach nicht mehr viel übrig.

Tobias G

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Re: Barbarossa
« Antwort #3 am: 04.06.09 (19:20) »
wohl ein recht fragwürdiger Beweis...

So könnte man auch behaupten das alle, die kämpften Regimetreu waren...nicht wirklich haltbar.

Gruß
Tobias

PeterMeffert

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Re:Barbarossa
« Antwort #4 am: 23.09.09 (10:18) »
Durch die Ermordung vieler sowjetischer Heerführer durch Stalin bei den Prozessen in den dreißiger Jahren, befand sich die sowjetische Generalität zu diesem Zeitpunkt erst wieder im Aufbau. So waren viele Truppenteile führungslos bzw. ohne geeignete Führung. Sicher hat der Nachschub an Material (auch Munition) nicht überall geklappt. Die Ursachen für das Scheitern der Roten Armee im Jahre 1941 wird breiter anzusiedeln sein. Warum nicht? Zu diesem Zeitpunkt waren die Deutschen einfach besser . Gruß PeterMeffert

waldi44

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Re:Barbarossa
« Antwort #5 am: 23.09.09 (11:05) »
Ich würde auch behaupten, dass es weniger eine Frage der Munition, als der militärischen Führung und der Moral war. Dort wo gut geführt wurtde, wurde auch gut gekämpft und das bis zur sprichwörtlich letzten Patrone.
Eine Diktatur leidet auch darunter, wenn der Diktator nicht Arbeitsfähig ist und Stalin war das die ersten Tage nicht. Sein dezimiertes und abgestraftes Offizierskorps war es nicht gewohnt selbständig zu entscheiden und nach den Erfahrungen der Vergangenheit dazu auch nicht gewillt. Lieber keine Entscheidung als vielleicht eine falsche.
Die Kampfmoral der Soldaten wegen ihrer politischen Einstellung zum Regime, kann ich nicht beurteilen, aber die Wirkung der deutschen Waffen war eine verheerende und die Taktik des "Blitzkrieges" mit seinen überraschenden Panzervorstössen brilliant. Dem hatten die Russen schlicht nichts entgegenzusetzen. Ihre Masse, auch an Panzern, würde einfach überrollt oder eingeschlossen. Das und die Führungslosigkeit machen jede Armee kampfunfähig.
Problematisch für die deutsche Kriegführung, vor allem der Vorwärtsstrategie, wäre es viellicht geworden, wenn die Kessel sich tatsächlich länger gehalten hätten. Ob sie das aber aus Munitionsmangel nicht taten weiss ich nicht.
Die befürworter der Präventivtheorie behaupten ja, es hat riesiege Vorräte für den bevorstehenden Angriff gegeben. Demnach müsste eigentlich genug Munition vorhanden gewesen sein, es sei denn, diese wurde von den Deutschen erobert oder vernichtet. Übrigens auch ein Punkt, der vielleicht mit ein Grund sein könnte, warum es mit der Verteidigung nicht geklappt hat: man war auf Angriff eingestellt.

Ernst15

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Re:Barbarossa
« Antwort #6 am: 10.06.10 (22:11) »
Beim Ãœberfall auf Russland wurden Mio. Russischer Soldaten gefangen genommen und sogar komplette Einheiten. Meine Frage lautet: besaßen diese Einheiten zum Zeitpunkt ihrer Kapitulation noch ausreichend/teilweise Munition?  Danke für die Antworten.

Durch den schnellen u. überraschenden Vorstoß der deutschen Truppen waren die ahnungslosen sowjetischen Soldaten überhaupt nicht in der Lage, einen geplanten Widerstand zu leisten.

So kam es sogar vor, dass bei der Erstürmung  von Kasernen, die Soldaten der Roten Armee noch in ihren Schlafanzügen steckten !

Dies hatte mit Munitionsvorrat nichts zu tun.

Ernst15

Amselfeld

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Re:Barbarossa
« Antwort #7 am: 08.05.11 (10:45) »
Nun jährt sich bald wieder der Jahrestag vom Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges. Und siehe da: im Land des ehemaligen Kriegsgegner wird die Historikerschar immer größer, die den deutschen Angriff als Präfentivangriff sehen, der Stalins Eroberungsfeldzug nur wenige  Wochen/Tage  zuvor kam.

neue Bücher darüber: 



aber eigentlich konnte man das auch schon immer aus den damaligen Wehrmachtsberichten herauslesen, welche immense Panzerwalze hinter der Ostgrenze aufgefahren war, genauso bei den abertausenden von zerstörten Flugzeugen der roten Luftwaffe, sowie dem gewaltigen Arsenal an zerstörten und erbeuteten Geschützen. Wer also dem 22.Juni gedenkt, darf erstens diese Zahlen zur Meinungsfindung nicht vergessen. Dazu kam das Barbarosse nur eine strategische Improvisation war, die erst in die Wege geleitet wurde, als Herr Molotow im November in Berlin war, um das Deutsche Reich zu erpressen. (die Forderliste sollte bekannt sein, sie ging bis zum Bosporus und Stützpunkten auf dänischen Gebiet und an der Adria!

Es gab auch bevor dieser Krieg begann, noch keinerlei Pläne, was mit den Gebieten der Sowjets bei einem Sieg geschehen sollte. Das wurde alles erst während des Krieges geplant. Von deutscher Seite war es ein kurzfristiger Improvisationsfeldzug, während Stalin ganz Europa im Visier hatte und eine Panzerarmee bis zu 37000 Panzer aufgestellt wurde. 24000 Panzer waren es bereits zu Kriegsbeginn, dazu noch 35000 Geschütze und 15800 Frontfugzeuge. Fast 5 Millionen Soldaten umfasste die Rote Armee. Der deutsche Kampf wurde immer aus einer quantitavien Unterzahl herausgeführt und zwar vom ersten bis zum letzten Tag dieses Krieges. Die deutschen Panzer umfassten nur ca 1000 wirkliche Kampfpanzer, der Rest, das waren 2500 gepanzerte "Hilfspanzer". Das große Plus der Wehrmacht war ihre Organisation und eine moderne effektive Luftwaffe.

Niwre

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Re:Barbarossa
« Antwort #8 am: 08.05.11 (11:19) »
wird die Historikerschar immer größer
Ein Glück, dass sich jeder Historiker nennen kann.  ::)

Alfons Zitterbacke

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Re:Barbarossa
« Antwort #9 am: 08.05.11 (12:48) »
wird die Historikerschar immer größer
Ein Glück, dass sich jeder Historiker nennen kann.  ::)

Die "Werbeveranstaltung" für diese Bücher ist m.E. des Forums nicht würdig! 8)


Balsi

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Re:Barbarossa
« Antwort #10 am: 08.05.11 (14:17) »
ich halte von derart Bücher nichts. Diese sollen meiust durchweg als rechtfertigung des deutschen Angriffes auf die Sowjetunion gelten und zwar unmittelbar. Mglw. kann es durchaus sein, daß Stalin Richtung Westeuropa Interessen hatte...die kann man Hitler in entgegengesetzter Richtung ebenfalls vorwerfen. Daß Hitler aber quasi in den sowjetischen Vorstoss angriff..ist dann doch eher eine Latrinenparole.

Michael 60

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Re:Barbarossa
« Antwort #11 am: 08.05.11 (21:06) »
Man muß nur mal nach dem Verlag Googlen, da weiß man aus welcher Ecke die Luft bläst.

Amselfeld

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Re:Barbarossa
« Antwort #12 am: 08.05.11 (21:46) »
ach oje - verlage hin und her. ich schrieb von den verlustziffern der roten armee.  diese zahlen sagen alles aus oder dass man festgestellt hat, dass hinter dem bug 65 frontflugplätze fertig und teilweise noch im Bau hatte. Nein die hat man für die friedliche zivile luftflotte gebaut. hey und die abertausenden panzer die man abgeschossen hatte, die wurden nur abgeschossen, weil die sich in der richtung geirrt hatten. die wollten gar nicht zur westgrenze, nein die wollten alle nach moskau fahren - zur friedensparade.    ::)

Richtschuetze

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Re:Barbarossa
« Antwort #13 am: 09.05.11 (06:45) »
Zitat
Ein Glück, dass sich jeder Historiker nennen kann

stimmt siehe Guido Knopp  ;D

Zitat
ich halte von derart Bücher nichts. Diese sollen meiust durchweg als rechtfertigung des deutschen Angriffes auf die Sowjetunion gelten


für mich und andere durch aus nach nachvollziehbar, denn das Märchen von der friedliebenden UDSSR kann keiner ernsthaft für voll nehmen. Das beweißen die Tatsachen wie Überfall auf Finnland/Polen und die Baltenstaaten.

Abgesehen davon (wie Amselfeld schon geschrieben hat) wieso habe ich 10.000 (oder 20.000) Panzer/Flugzeuge und setze sie nicht ein? ::)

Niwre

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Re:Barbarossa
« Antwort #14 am: 09.05.11 (09:31) »
Zitat
Ein Glück, dass sich jeder Historiker nennen kann

stimmt siehe Guido Knopp  ;D
Der hat wenigstens Geschichte und Politik studiert und nicht Architektur, wie Chmelnizki.

Zitat
Das beweißen die Tatsachen wie Überfall auf Finnland/Polen und die Baltenstaaten.

Abgesehen davon (wie Amselfeld schon geschrieben hat) wieso habe ich 10.000 (oder 20.000) Panzer/Flugzeuge und setze sie nicht ein? ::)
Du nennst Finnland und Polen, die beide Russland kaum 20 Jahre vorher angegriffen hatten, Du nennst die Baltenstaaten die Hitler an Stalin verschacherte, Dir ist klar, dass nach dem Hitler-Stalin-Pakt zwei verschiedene aggressive Systeme direkt nebeneinander standen und fragst Dich dann noch, wieso an der Grenze Panzer und Stützpunkte zu finden waren? Wieso hatte die DDR so viele Panzer und setzte sie nicht ein? Man kann debattieren, ob Stalin zu einem weit späteren Zeitpunkt, evtl. nach Westen strebte. Präventiv war der Angriff 1941 weder wissentlich noch unwissentlich und bisher konnte niemand der "Historiker" auch nur ein schlüssiges Argument bringen, das nicht schon lange bekannt ist und bereits diskutiert wurde.

 

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