Autor Thema: Frauen mit dem Eisernen Kreuz  (Gelesen 226166 mal)

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #30 am: 29.09.09 (18:08) »
Heute habe ich wieder einen besonders interessanten Artikel gefunden, und zwar in der Grafinger Zeitung vom 24. / 25. März 1945.

Berichtet wird von der 30jährigen Hausfrau Hedwig Köttel aus Greifenhagen. Sie eilte zu ihrem Mann, der an einem Flak-Geschütz am Stadtrand seinen Dienst versah, und wurde selbst Bestandteil der Geschützbedienung.



Im Eingang zu diesem Thread habe ich einen Link zu einer Namensliste mit Frauen die das Eiserne Kreuz verliehen bekommen haben gelistet. In dieser Aufführung läßt sich ohne weitere Angaben eine Hedwig Küttel finden. In meinem Zeitungsartikel kann ich aber Köttel lesen, lasse mich da aber gerne eines besseren belehren. Die genaue Schreibweise des Namens ist daher erst mal noch offen, weitere Quellen konnte ich bis jetzt nicht finden.

Jetzt wird es aber richtig interessant, bei dem Flakgeschütz handelt es sich, wie im Artikel erwähnt, um das von Ritterkreuzträger Unteroffizier Herbert Junge. Dieser erhielt eben für die Kämpfe in Greifenhagen als Geschützführer einer 8,8-cm-Flak am 13. März 1945 das Ritterkreuz. Im Artikel ist zu lesen, daß er innerhalb von zwei Tagen 13 sowjetische Panzer abgeschossen hatte.

Nun ist im Artikel die Formulierung zu lesen: "An der Vernichtung von sieben Panzern hat Hedwig Köttel Anteil, ebenso wie an zwei weiteren, die am Nachmittag vernichtet liegenblieben. ..."

Da stellt sich die Frage, war sie gar an der Ritterkreuztat von Herbert Junge beteiligt ? Oder handelt es sich hierbei um ein weiteres Gefecht, bei dem das Geschütz Junge eine weitere größere Anzahl an Panzern vernichten konnte ??

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #31 am: 29.09.09 (19:58) »
Über den Ritterkreuzträger Herbert Junge habe ich selbst leider nicht allzu viel, nur einige biographische Stichpunkte, so beispielsweise daß er mit seinem Geschütz noch am Endkampf um Berlin teilnahm.

Ich habe von ihm jedoch folgendes Bild. Ich nehme an, es zeigt ihn mit seiner Geschützbedienung.


Balsi

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #32 am: 29.09.09 (21:17) »
ich bleiube mal dran. Habe einen kriegsberichterstatter der damals vor Ort war und die bekannten Junge-Bilder schoss. Viell. weiss er ja was.

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #33 am: 29.09.09 (21:20) »
Dann bleibe ich auch mal dran, ... zwecks einer Erinnerung bei Dir zu gegebener Zeit.  ;D

Wäre sicher interessant.

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #34 am: 01.10.09 (11:02) »
Hier mal noch ein weiterer Artikel über Ottilie Stephan, dieses Mal aus der Schlesischen Tageszeitung vom 20. / 21. Januar 1945.


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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #35 am: 01.10.09 (16:13) »
Ich habe zwecks Herbert Junge gerade noch mal in meiner Sammlung nachgeschaut. Ich habe das oben eingestellte Foto von ihm signiert. Mir war in Erinnerung, daß auf der Rückseite noch etwas stand.

"Am 13.03.1945 für den Abschuß von 13 Panzern mit 8,8 und Panzerfaust von General von ??? (kann ich nicht entziffern, fängt an mit "von Odebr..") in Stettin das RK erhalten. Habe die Stadt Greifenhagen mit 9 Mann und 1 Frau vom 8. - 12.03.1945 gehalten."

Ich denke mal, dann ist davon auszugehen, daß Hedwig Köttel an der RK-Tat beteiligt war und selbst dafür das EK II bekommen hat.

« Letzte Änderung: 01.10.09 (21:18) von IM »

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #36 am: 01.10.09 (16:26) »
Der General könnte der General der Flakartillerie Job Odebrecht gewesen sein.

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #37 am: 06.10.09 (12:51) »
Und hier ein weiterer Artikel, aus der Schlesischen Tageszeitung vom 7. Februar 1945. Berichtet wird über die Verleihung des EK II an die Ärztin Maria-Ursula Potrz und die Rote-Kreuz-Schwester Ruth Raabe, die sich in vorderster Linie bei der Betreuung von Verwundeten im Vorfeld von Breslau besonders bewährt haben.


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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #38 am: 06.10.09 (14:07) »
In anderen Quellen und auch im "Klietmann" wird Maria-Ursula Potrz als Elisabeth Potuz geführt.

Was nun richtig sein mag, entzieht sich meiner Kenntnis, ...  ???

Niwre

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #40 am: 06.10.09 (14:32) »
Darauf bin ich auch gerade via Google gestoßen. Es hilft aber auch nicht wirklich weiter, die Frage zu klären, ...

Aufhorchen läßt mich jedoch:

Zitat
Letzte ist mir persönlich bekannt, sie wohnt heute in Uslar/Solling.

Der Beitrag stammt allerdings auch schon von 2001.

Niwre

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #41 am: 06.10.09 (14:49) »
Du hast zumindest den Namen der Schwester ("bekannten Klettendorfer Ärztin Dr.med. Hedwig Jaschke-Potrz") und wenn man dann noch die Namensverteilung¹ anschaut, dann bleibt fast nur Potrz. Potuz als Nachname taucht nicht einmal auf.

Edit: ¹ zB.: http://www.breslau-wroclaw.de/de/breslau/source/abindex/#1941

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #42 am: 06.10.09 (14:53) »
Ah verdammt, man sollte halt wirklich lesen und nicht nur überfliegen !!

Danke für den Hinweis. Erst jetzt fällt mir das mit der Schwester auf. Also hätten wir das doch geklärt.

Da hat wohl irgendwann mal jemand den Namen falsch geschrieben und alle anderen haben dann wieder voneinander abgeschrieben. Daher tauch dann überall immer Potuz auf.

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #43 am: 06.10.09 (15:21) »
Hier mal wieder ein Update meiner kleinen Liste mit den neuen Daten. Bisher sind 15 Verleihungen verzeichnet. Ich verzichte vorerst darauf, die Liste aus anderen Quellen lediglich mit weiteren Namen zu füttern. Das kann man später immer noch machen. Bisher sind zu den Namen auch immer Hinweise auf die Verleihungsbegründung enthalten, das in meinen Augen eigentlich interessante.

Flugkapitän Hanna Reitsch
geboren am 29. März 1912 in Hirschberg / Schlesien
verstorben am 24. August 1979 in Frankfurt am Main

EK II am 28. März 1941 (1. Verleihung im WK II)
EK I am 5. November 1942 (1. Verleihung im WK II)

Die Auszeichnungen erfolgten als Anerkennung unter anderem für ihre zahlreiche Testflüge und ihre Verdienste als Flugzeugführerin

weitere Auszeichnungen:
u.a. Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten


DRK-Schwester Elfriede Wnuk

EK II am 19. September 1942 (2. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte infolge ihres tapferen Verhaltens während eines sowjetischen Fliegerangriffes im rückwärtigen Abschnitt der mittleren Ostfront, bei dem sie ein Bein verlor.

weitere Auszeichnungen:
Verwundetenabzeichen in Silber, Ostmedaille


DRK-Schwester Marga Droste
geboren am 9. April 1915

EK II im September 1942 (3. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte infolge ihres tapferen Verhaltens während eines britischen Luftangriffes auf Wilhelmshaven, bei dem sie verwundete deutsche Soldaten aus einem Marinelazarett unter Einsatz des eigenen Lebens rettete. Dabei erlitt sie selbst Verwundungen.


Flugkapitän Melitta Klara Schenk Gräfin von Stauffenberg
geboren am 9. Januar 1903 in Krotoschin / Posen
gefallen am 8. April 1945 im Raum Straubing

EK II am 22. Januar 1943 (4. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte als Anerkennung für ihre Verdienste als Testpilotin.

weitere Auszeichnungen:
u.a. Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten


DRK-Schwester Magda Darchinger
geboren am 20. Juni 1912 in Oberbayern

EK II im Frühjahr 1943 (5. Verleihung im WK II, genaues Datum derzeit noch unbekannt)

Die Verleihung erfolgte infolge ihres tapferen Verhaltens während eines sowjetischen Fliegerangriffes auf ein Lazarett in der Kalmückensteppe, bei dem sie selbst schwer verwundet wurde.

weitere Auszeichnungen:
Verwundetenabzeichen


DRK-Schwester Ilse Schulz
geboren am 12. Januar 1913 in Kiel

EK II am 10. April 1943 (6. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte aufgrund wiederholten tapferen Verhaltens während ihres zweijährigen Einsatzes auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz, ganz besonders während eines britischen Fliegerangriffes auf ein Lazarett in Marsa Matruk.


DRK-Schwester Grete Fock
geboren am 9. November 1897 in Schleswig-Holstein

EK II am 10. April 1943 (7. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte aufgrund wiederholten tapferen Verhaltens während ihres zweijährigen Einsatzes auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz, ganz besonders während eines britischen Fliegerangriffes auf ein Lazarett in Marsa Matruk.


DRK-Schwesternhelferin Ilse Daub
geboren am 13. Januar 1917

EK II im Sommer 1944 (27. Verleihung im WK II, genaues Datum derzeit noch unbekannt, Bekanntgabe Ende Juni 1944)

Verleihung erfolgte infolge ihres tapferen Verhaltens während eines sowjetischen Panzerangriffes auf einen Lazarettzug, bei dem sie selbst verwundet wurde.

weitere Auszeichnungen:
u.a. Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse, Verwundetenabzeichen


Ärztin Dr. Maria-Ursula Potrz
geboren am 12. Juni 1917

EK II am 3. Februar 1945

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz um die Versorgung von Verwundeten in vorderster Linie innerhalb der SS-Kampfgruppe „Neusigl“ im Vorfeld von Breslau.


DRK-Schwester Ruth Raabe
geboren am 20. Mai 1923 in Klettendorf bei Breslau

EK II am 3. Februar 1945

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz um die Versorgung von Verwundeten in vorderster Linie innerhalb der SS-Kampfgruppe „Neusigl“ im Vorfeld von Breslau.


DRK-Schwester Greta Grafenkamp
EK II am 17. Februar 1945

Die Verleihung erfolgte aufgrund ihres tapferen Einsatzes in der Festung Breslau.


Ottilie Stephan
16jähriges Mädchen aus Luttenbach

EK II im Februar 1945 (genaues Datum unbekannt, Zeitungsartikel über ihre Verdienste vom 20. / 21. Januar 1945, die Verleihung des EK II wird in einem Zeitungsartikel vom 23. Februar 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren freiwilligen Einsatz in vorderster Linie während des Kampfes um Luttenbach. Sie betätigte sich als Krankenträger und rette unter Beschuß zahlreiche verwundete deutsche Soldaten.


Wehrmachtshelferin Alice Bendig
EK II Anfang März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Verleihung wird in einem Zeitungsartikel vom 8. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz in der Festung Elbing. Unter Beschuß versah sie ihren Dienst in einer Fernsprechvermittlung und ermöglichte dadurch dem Festungskommandaten das Führen seiner Kampfverbände.


Wehrmachtshelferin Hildegard Bellgardt
EK II Anfang März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Verleihung wird in einem Zeitungsartikel vom 8. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz in der Festung Elbing. Unter Beschuß versah sie ihren Dienst in einer Fernsprechvermittlung und ermöglichte dadurch dem Festungskommandaten das Führen seiner Kampfverbände.


Hedwig Köttel
30jährige Hausfrau aus Greifenhagen

EK II im März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Tat wird in einem Zeitungsartikel vom 24. / 25. März 1945 berichtet)

Die Verleihung erfolgte für ihren freiwilligen Einsatz als Teil einer Flak-Geschützbedienung am Stadtrand von Greifenhagen, die unter Führung von Unteroffizier Herbert Junge zahlreiche sowjetische Panzer vernichten konnte. Junge erhielt für diesen Einsatz das Ritterkreuz.

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #44 am: 15.10.09 (18:45) »
In der Schlesischen Tageszeitung vom 23. Februar 1945 habe ich einen weiteren Artikel über Ottilie Stephan gefunden:


 

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