Autor Thema: Frauen mit dem Eisernen Kreuz  (Gelesen 227287 mal)

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #75 am: 13.02.10 (16:21) »
Wiederum aus der schon oft genannten Quelle:

"18. März 1945 - "Berliner Morgenpost"
EK für Berliner Rote-Kreuz-Schwester
Die Rote-Kreuz-Schwester Elfriede Muth aus der Charité in Berlin ist in der Festung Küstrin auf einem Hauptverbandsplatz als Operationsschwester tätig. Als sie dabei durch mehrere Granatsplitter verwundet wurde, verließ sie nach Anlage eines Verbandes trotz Schmerzen und Behinderungen ihren Posten nicht. ... "Was sollen denn die Schwerverwundeten denken, wenn ich nach so ein paar Schrammen schon schlapp mache."
Für ihre tapfere Haltung wurde sie mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet."

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #76 am: 14.02.10 (10:18) »
Als letzte Namen mit ausführlichen Infos lassen sich im Klietmann finden:

"22. März 1945 - "Das 12-Uhr-Blatt" Nr. 69 - Berlin:
Die beiden deutschen Rote-Kreuz-Helferinnen, Schwester Rohna von Ceuern und Anna Wohlschütz, hatten sich freiwillig zur Tätigkeit auf einem Hauptverbandsplatz der Festung Küstrin gemeldet. Tag und Nacht waren sie trotz heftigen Artilleriebeschuß auf ihrem Posten und halfen unermüdlich den Schwerverwundeten. Als während eines Bombenangriffes auf die Altstadt eine Brückenwache verschüttet wurde, waren die beiden Helferinnen als erste zur Stelle, bargen trotz der weiter ringsum einschlagenden Bomben die Verwundeten, befreiten die Verschütteten und spornten durch ihr Beispiel andere bei den gefährlichen Bergungsarbeiten an.
Die beiden Schwestern, die freiwillig weiterhin in der hart umkämpften Festung verbliebenm wurden mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet."

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #77 am: 16.02.10 (16:59) »
Ich habe momentan keine weiteren Eintragungen hinzuzufügen, wo ich zumindest einen kleinen Hinweis hätte, wofür die Verleihung erfolgt ist.

Insgesamt sind jetzt 31 Frauen aufgeführt, die das Eiserne Kreuz im Zweiten Weltkrieg erhalten haben. Es sei jedoch erneut darauf hingewiesen, daß dies nur ein Bruchteil der tatsächlichen Verleihungen sein dürfte. Der Großteil wird wohl für immer unbekannt bleiben.

Frauen mit dem Eisernen Kreuz

Flugkapitän Hanna Reitsch
geboren am 29. März 1912 in Hirschberg / Schlesien
verstorben am 24. August 1979 in Frankfurt am Main

EK II am 28. März 1941 (1. Verleihung im WK II)
EK I am 5. November 1942 (1. Verleihung im WK II)

Die Auszeichnungen erfolgten als Anerkennung unter anderem für ihre zahlreiche Testflüge und ihre Verdienste als Flugzeugführerin

weitere Auszeichnungen:
u.a. Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten


DRK-Schwester Elfriede Wnuk

EK II am 19. September 1942 (2. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte infolge ihres tapferen Verhaltens während eines sowjetischen Fliegerangriffes im rückwärtigen Abschnitt der mittleren Ostfront, bei dem sie ein Bein verlor.

weitere Auszeichnungen:
Verwundetenabzeichen in Silber, Ostmedaille


DRK-Schwester Marga Droste
geboren am 9. April 1915

EK II im September 1942 (3. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte infolge ihres tapferen Verhaltens während eines britischen Luftangriffes auf Wilhelmshaven, bei dem sie verwundete deutsche Soldaten aus einem Marinelazarett unter Einsatz des eigenen Lebens rettete. Dabei erlitt sie selbst Verwundungen.


Flugkapitän Melitta Klara Schenk Gräfin von Stauffenberg
geboren am 9. Januar 1903 in Krotoschin / Posen
gefallen am 8. April 1945 im Raum Straubing

EK II am 22. Januar 1943 (4. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte als Anerkennung für ihre Verdienste als Testpilotin.

weitere Auszeichnungen:
u.a. Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten


DRK-Schwester Magda Darchinger
geboren am 20. Juni 1912 in Oberbayern

EK II im Frühjahr 1943 (5. Verleihung im WK II, genaues Datum derzeit noch unbekannt)

Die Verleihung erfolgte infolge ihres tapferen Verhaltens während eines sowjetischen Fliegerangriffes auf ein Lazarett in der Kalmückensteppe, bei dem sie selbst schwer verwundet wurde.

weitere Auszeichnungen:
Verwundetenabzeichen


DRK-Schwester Ilse Schulz
geboren am 12. Januar 1913 in Kiel

EK II am 10. April 1943 (6. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte aufgrund wiederholten tapferen Verhaltens während ihres zweijährigen Einsatzes auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz, ganz besonders während eines britischen Fliegerangriffes auf ein Lazarett in Marsa Matruk.


DRK-Schwester Grete Fock
geboren am 9. November 1897 in Schleswig-Holstein

EK II am 10. April 1943 (7. Verleihung im WK II)

Die Verleihung erfolgte aufgrund wiederholten tapferen Verhaltens während ihres zweijährigen Einsatzes auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz, ganz besonders während eines britischen Fliegerangriffes auf ein Lazarett in Marsa Matruk.


DRK-Schwester Hanny Weber
Wann genau die Verleihung erfolgt ist, ist derzeit unbekannt. Sie liegt auf alle Fälle vor der an Ilse Daub, die als 27. Frau das EK II verliehen bekommen hat. Vorläufig angesiedelt im Jahr 1943.

Die Verleihung erfolgte für ihren tapferein Einsatz in vorderster Linie der El-Alamein-Stellung in Nordafrika. Bei einem britischen Bombenangriff zeichnete sie sich bei der Versorgung von Verwundeten besonders aus. Generalfeldmarschall Kesselring schlug sie selbst zur Verleihung vor. Hanny Weber gehörte der Schwesternschaft München an.


DRK-Schwester Geolinde Münch
Wann genau die Verleihung erfolgt ist, ist derzeit unbekannt. Sie liegt auf alle Fälle vor der an Ilse Daub, die als 27. Frau das EK II verliehen bekommen hat. Vorläufig angesiedelt im Jahr 1943.

Die Verleihung erfolgte für ihren tapferein Einsatz in vorderster Linie der El-Alamein-Stellung in Nordafrika. Bei einem britischen Bombenangriff zeichnete sie sich bei der Versorgung von Verwundeten besonders aus. Generalfeldmarschall Kesselring schlug sie selbst zur Verleihung vor. Geolinde Münch gehörte der Schwesternschaft München an.


DRK-Schwester Liselotte Hensel
EK II im Sommer / Spätsommer 1943

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz während der Bombenangriffe auf Hamburg im August 1943. Schwester Hensel diente im Mutterhaus Bremen.


DRK-Generalhauptführerin Holzmann
EK II im Sommer / Spätsommer 1943

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz während der Bombenangriffe auf Hamburg im August 1943. Holzmann diente als Bereitschaftsdienstleiterin der Landesstelle X des Deutschen Roten Kreuzes Hamburg. Während der Luftangriffe auf Hamburg rettete sie vielen Menschen das Leben, indem sie diese in ihrem Kraftwagen den Krankenhäusern Hamburgs zuführte, oftmals unter Feindeinwirkung.


DRK-Schwesternhelferin Ilse Daub
geboren am 13. Januar 1917

EK II im Sommer 1944 (27. Verleihung im WK II, genaues Datum derzeit noch unbekannt, Bekanntgabe Ende Juni 1944)

Verleihung erfolgte infolge ihres tapferen Verhaltens während eines sowjetischen Panzerangriffes auf einen Lazarettzug, bei dem sie selbst verwundet wurde.

weitere Auszeichnungen:
u.a. Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse, Verwundetenabzeichen


DRK-Schwester Elfriede Gunia
geboren am 25. August 1912 in Gelsenkirchen

EK II am 2. August 1944

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz während eines Bombenangriffes auf Reval am 9. März 1944.


Germanisch freiwillige norwegische OKS-Schwester Anne Gunhild Moxnes
geboren am 9. November 1914 in Narvik / Norwegen

EK II am 2. August 1944

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz während eines Bombenangriffes auf Reval am 9. März 1944. Sie war die erste Ausländerin, die mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde.


DRK-Schwester Else Großmann
geboren in Linz

EK I ungefähr im Dezember 1944 / Jahreswechsel 1944/45

Die Verleihung soll erfolgt sein für ihren Einsatz bei der Bergung von Verwundeten an der Westfront. Sie soll daraufhin auch ein Telegramm Hitlers bekommen haben. Die Angabe stützt sich jedoch lediglich auf einen Bericht in der Soldaten-Zeitung „Polar-Kurier“ vom 4. Januar 1945 und ist daher umstritten.


Ärztin Dr. Maria-Ursula Potrz
geboren am 12. Juni 1917

EK II am 3. Februar 1945

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz um die Versorgung von Verwundeten in vorderster Linie innerhalb der SS-Kampfgruppe „Neusigl“ im Vorfeld von Breslau.


DRK-Schwester Ruth Raabe
geboren am 20. Mai 1923 in Klettendorf bei Breslau

EK II am 3. Februar 1945

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz um die Versorgung von Verwundeten in vorderster Linie innerhalb der SS-Kampfgruppe „Neusigl“ im Vorfeld von Breslau.


DRK-Schwester Greta Grafenkamp
EK II am 17. Februar 1945

Die Verleihung erfolgte aufgrund ihres tapferen Einsatzes in der Festung Breslau.


Ottilie Stephan
16jähriges Mädchen aus Luttenbach

EK II im Februar 1945 (genaues Datum unbekannt, Zeitungsartikel über ihre Verdienste vom 20. / 21. Januar 1945, die Verleihung des EK II wird in einem Zeitungsartikel vom 23. Februar 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren freiwilligen Einsatz in vorderster Linie während des Kampfes um Luttenbach. Sie betätigte sich als Krankenträger und rette unter Beschuß zahlreiche verwundete deutsche Soldaten.


DRK-Schwester Ursula Kögel
geboren am 1. Juli 1926 in Breslau

EK II am 1. März 1945

Die Verleihung für ihren Einsatz in der Festung Breslau für ihre Versorgung von Verwundeten in vorderster Linie.


Nachrichtenhelferin Erna Hirsekorn
EK II im Februar / Anfang März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Verleihung wird in einer Wochenschau vom 5. März 1945 verkündet)

Gemeinsam mit einigen Hitlerjungen rettete sie einen bereits verlassenen deutschen Ort und brachte ihn wieder in Besitz.


Leni Stalinek
Volksdeutsche aus Alsen bei Bielitz

EK II im März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Tat wurde in Pressemeldungen vom 5. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolge für ihren freiwilligen Einsatz bei der Fronttruppe. Sie nahm im Rahmen eines Infanteriebataillons an den Grabenkämpfen teil und überbrachte einen wichtigen Befehl, nachdem vor ihr drei Melder mit dem gleichen Auftrag gefallen waren. In einer Kampfkrise riß sie die Männer mit.


Hildegard Wollny
Stabshelferin aus Hindenburg

EK II im März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Tat wurde in Pressemeldungen vom 5. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolge für ihren freiwilligen Einsatz bei der Fronttruppe. Hildegard Wollny nahm bei den Abwehrkämpfen um Gleiwitz als Melderin teil. Trotz des feindlichen Feuers hielt sie aus, schleppte Panzerfäuste und Munition in die Kampflinie und beteiligte sich bei Durchsuchung verdächtiger Gehöfte.



Wehrmachtshelferin Alice Bendig
EK II Anfang März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Verleihung wird in einem Zeitungsartikel vom 8. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz in der Festung Elbing. Unter Beschuß versah sie ihren Dienst in einer Fernsprechvermittlung und ermöglichte dadurch dem Festungskommandaten das Führen seiner Kampfverbände.


Wehrmachtshelferin Hildegard Bellgardt
EK II Anfang März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Verleihung wird in einem Zeitungsartikel vom 8. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz in der Festung Elbing. Unter Beschuß versah sie ihren Dienst in einer Fernsprechvermittlung und ermöglichte dadurch dem Festungskommandaten das Führen seiner Kampfverbände.


DRK-Schwesternhelferin Liselotte Schlotterbeck
geboren am 25. Januar 1913 in Metz / Elsaß-Lothringen

EK II am 9. März 1945

Die Verleihung erfolgte für ihren freiwilligen Einsatz in der Festung Breslau auf dem Truppenverbandsplatz des 10. Bataillons im Regiment „Beßlein“.


Dänische DRK-Helferin Lillian Soerensen
19 Jahre alt, geboren in Dänemark

EK II Anfang März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Verleihung wird in einem Zeitungsartikel vom 16. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz in der Festung Breslau, wo sie in vorderster Linie deutsche Verwundete versorgte und dabei selbst verwundet wurde.

weitere Auszeichnungen:
Verwundetenabzeichen in Schwarz.


DRK-Schwester Elfriede Muth

EK II im März 1945, genaues Datum unbekannt (Die Verleihung wird in einem Pressebericht vom 18. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren Einsatz als Operationsschwester auf einem Hauptverbandsplatz in der Festung Küstrin. Trotz eigener Verwundung durch Granatsplitter verließ sie ihren Posten nicht und arbeitete weiter.


DRK-Schwesternhelferin Rohna von Ceuern

EK II im März 1945, genaues Datum unbekannt (Die Verleihung wird in einem Pressebericht vom 22. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren freiwilligen Einsatz auf einem Hauptverbandsplatz in der Festung Küstrin. Tag und Nacht war sie trotz heftigen Artilleriebeschuß auf ihrem Posten und half unermüdlich den Schwerverwundeten. Als während eines Bombenangriffes auf die Altstadt eine Brückenwache verschüttet wurde, war sie mit als erste zur Stelle, barg trotz der weiter ringsum einschlagenden Bomben die Verwundeten, befreite die Verschütteten und sporntn durch ihr Beispiel andere bei den gefährlichen Bergungsarbeiten an.


DRK-Schwesternhelferin Anna Wohlschütz

EK II im März 1945, genaues Datum unbekannt (Die Verleihung wird in einem Pressebericht vom 22. März 1945 verkündet)

Die Verleihung erfolgte für ihren freiwilligen Einsatz auf einem Hauptverbandsplatz in der Festung Küstrin. Tag und Nacht war sie trotz heftigen Artilleriebeschuß auf ihrem Posten und half unermüdlich den Schwerverwundeten. Als während eines Bombenangriffes auf die Altstadt eine Brückenwache verschüttet wurde, war sie mit als erste zur Stelle, barg trotz der weiter ringsum einschlagenden Bomben die Verwundeten, befreite die Verschütteten und sporntn durch ihr Beispiel andere bei den gefährlichen Bergungsarbeiten an.


Hedwig Köttel
30jährige Hausfrau aus Greifenhagen

EK II im März 1945 (genaues Datum unbekannt, die Tat wird in einem Zeitungsartikel vom 24. / 25. März 1945 berichtet)

Die Verleihung erfolgte für ihren freiwilligen Einsatz als Teil einer Flak-Geschützbedienung am Stadtrand von Greifenhagen, die unter Führung von Unteroffizier Herbert Junge zahlreiche sowjetische Panzer vernichten konnte. Junge erhielt für diesen Einsatz das Ritterkreuz.

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #78 am: 17.02.10 (17:17) »
Hier mal eine kleine Übersicht über die bisher gelisteten 31 Verleihungen:

Man könnte es wie folgt aufgliedern:

Verleihungen für fliegerische Tätigkeiten: 2
Verleihungen an Ärztinnen: 1
Verleihungen an DRK-Schwestern: 16
Verleihungen an DRK-Schwesternhelferinnen: 5
Verleihungen an Wehrmachtshelferinnen: 4
Verleihungen an Zivilistinnen im Kampfeinsatz: 3

Wobei ich aber anmerken muß, daß die Übergänge zwischen DRK-Schwester und DRK-Schwesternhelferin wohl eher fließend sind, je nach Quelle.


Nach Jahreszahlen gliedern sich die 31 Verleihungen so:

Verleihungen 1941: 1      
Verleihungen 1942: 2
Verleihungen 1943: 8
Verleihungen 1944: 4
Verleihungen 1945: 16


Und auch nach den Kriegsschauplätzen kann man es aufgrund der Infos aufgliedern:

Verleihungen für fliegerische Tätigkeiten: 2
Verleihungen für Einsatz an der Ostfront: 20
   Im rückwärtigen Gebiet der mittleren Ostfront 1942: 1
   Kalmückensteppe 1943: 1
   Ostfront 1944: 3
   Festung Breslau 1945: 6
   Festung Elbing 1945: 2
   Greifenhagen 1945: 1
   Gleiwitz 1945: 1
   Festung Küstrin: 3
   Ostfront 1945: 2
Verleihungen für Einsatz im Luftkrieg gegen Deutschland: 3
Verleihungen für Einsatz in Nordafrika: 4
   Marsa Matruk: 2
   El Alamein: 2
Verleihungen an der Westfront: 2



Verleihungen nach Nationalitäten:

Deutschland:   29
Norwegen:   1
Dänemark:   1

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #79 am: 18.02.10 (18:22) »
Neben den oben gelisteteten 31 Namen finden sich in einigen Quellen Hinweise auf weitere Verleihungen, jedoch ohne weitere Angaben oder Bestätigungen.

Es sind dies beispielsweise im Buch von Klietmann:

Zitat
Nach einer Veröffentlichung der Zeitung "Neues Deutschland (Berlin-Ost) vom 26. Januar 1956 soll auch nach eigenen Angaben Eva Halm als Dienstverpflichtete beim Heeres-Zeugam Breslau das Eiserne Kreuz II. Klasse während der Kämpfe erhalten haben.

Zitat
Aus einem Schreibmaschinenmanuskript im Besitz des ehemaligen Reichsarbeitsdienstführers Pauli in Berlin 1968:
"... Frau Dr. Lemke (Bezirksführerin des Reichsarbeitsdienstes weibliche Jugend), die an diesem Tage (26. April 1945) von der Schinkelstraße (Stabsgebäude des Reichsarbeitsdienstes in Berlin-Grunewald) zur Reichskanzlei fährt, wird gebeten, von dort Eiserne Kreuze mitzubringen. Sie schafft das. Wer mit den Kreuzen I. und II. Klasse ausgezeichnet wurde, wissen wir nicht. Verdient hatten es wohl alle. Unter den Beliehenen befanden sich drei Führerinnen des Reichsarbeitsdienstes weiblicher Jugend."

Zitat
Degrelle, Leon
"Die verlorene Legion", Veritas-Verlag - Stuttgart - 1952 - S. 449-450:
"Eine unserer belgischen Krankenschwestern, verwitwet, hatte ihre drei Söhne bei unserer Truppe. Alle drei fielen. Die so schwer geprüfte Mutter gestattete es sich nicht, ihren Dienst auch nur für einen Augenblick zu vernachlässigen. Im Gegenteil, sie wollte ihre Pflicht gerade dort tun, wo ihre Söhne gefallen waren und bat mich, in der vordersten Linie Dienst tun zu dürfen. Sie nahm sich der Verwundeten mitten im Feuerregen mit einer solchen Aufopferung an, daß sie das Eiserne Kreuz erhielt.


Ganz zu Beginn dieses Beitrages hatte ich schon auf folgenden Link verwiesen:

http://www.auszeichnungen-online.de/namensliste_frauen.htm


Auch dort finden sich Hinweise auf weitere Verleihungen, einige habe ich gerade genannt, da dürfte die Quelle wohl ebenfalls das Klietmann-Buch gewesen sein. Weiterhin finden sich noch folgende Angaben:

Zitat
(-aufgrund sonstiger Quellen-)
2 Krankenschwestern auf dem Tankschiff „Liselotte Friedrichs“ am 09.05.1945 (namentlich nicht genannt)

Zitat
(-aufgrund des „Reichsruf“-)
1 Krankenschwester in Berlin (namentlich nicht genannt)

1 ostpreußische Kradmelderin in Berlin im April 1945 (namentlich nicht genannt)

Mehrere Angehörige des BDM für besondere Einsätze bei Luftangriffen zwischen 1943-1945

Zitat
(-laut Kannapin ohne Quellenangabe-)
Freiwillige Erika Stollberg im Mai 1945

IM

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #80 am: 10.05.10 (21:49) »
Gerade gefunden, ist zwar keine EK-II-Verleihung, ...

Dieser Artikel stammt aus dem Oberschlesischen Wanderer vom 8. Dezember 1943. Es geht um die Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes II. Klasse an die Mädelsschaftsführerin Christa Barth. Der Grund ist ihr Verhalten im Bombenkrieg nach einem Angriff auf Berlin in der Nacht vom 2. zum 3. Dezember 1943. Das Besondere daran ist, daß sie zur Verleihung der Auszeichnung in die Parteikanzlei gerufen wurde, wo ihr Reichsminister Goebbels seine Anerkennung aussprach und Reichsleiter Bormann die Auszeichnung überreichte.


cmzander

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #81 am: 02.08.10 (21:55) »
Hallo und guten Abend,

zu Schwester Ilse Schulz, die als 6. Frau das Eiserne Kreuz II verliehen bekam,
möchte ich folgendes ergänzen (korrigieren):

sie wurde am 12. November 1913 in Geestemünde geboren
und ist am 16. Oktober 1991 in Hamburg gestorben.

Ihr wurde gemeinsam mit Schwester Grete Fock (und evt. einer weiteren Schwester ?)
als Mitglied des Feldlazarett 200 in Tunesien das Eiserne Kreuz verliehen.
Die Verleihungsurkunde ist mit: Hauptquartier, den 10. April 1943
Das Oberkommando des Heeres I.A. Generalmajor Burgdorf unterzeichnet.

Das Foto im post von IM am 14.12.2009 zeigt sie bei einer Kundgebung der
Reichsstudentenführung in Heidelberg, bei der (auch) Goebbels geredet hat
und ist als Titelbild auf dem "Illustrierten Beobachter"  vom 22.07.1943 abgedruckt.

Mich würden dabei besonders die beiden Herren interessieren,
die ja wohl Ritterkreuze tragen.

Gruß Christa

IM

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #82 am: 02.08.10 (22:49) »
Hallo Christa,

vielen Dank für Deinen sehr interessanten Beitrag.

Das Verleihungsdatum für Grete Fock und Ilse Schulz war mir ja bereits bekannt. Aber Dank Dir haben wir jetzt mit "Feldlazarett 200 in Tunesien" quasi auch eine Einheitsbezeichnung.

Vielleicht kann ja auch Jürgen, als unser Experte für das Sanitätswesen etwas dazu sagen ?

Als Geburtsdatum für Ilse Schulz hatte ich bisher:

Zitat
geboren am 12. Januar 1913 in Kiel

Meine Quelle dafür müßte das Buch "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Klietmann gewesen sein. Ich habe es gerade noch einmal hervorgezogen. Da läßt sich sogar folgendes finden:

Zitat
geboren in Kiel am 12. Januar 1913, oder 11. April 1922

Also, das wäre ein enormer Unterschied.

Dank Dir hätten wir jetzt die richtige Angabe, und auch die Todesdaten. Ich habe es zumindest in meiner eigenen Datei vermerkt. In der nächsten Aktualisierung wird es mit übernommen. Vorerst steht es ja hier in Deinem Beitrag.

Was das erwähnte Bild betrifft, hier wäre es noch einmal:



Gefunden hatte ich es damals im Netz, jedoch ohne eine Namensangabe.

Dank Dir können wir nun auch hier ergänzen, daß es Ilse Schulz ist.



Hier noch einmal unser bisher bekanntes Bild von Ilse Schulz. Wenn man beide Bilder jetzt vergleicht, ich würde sagen, das paßt.

Interessant ist auch die Aussage, wann das Bild mit den beiden Ritterkreuzträgern entstanden ist. Namentlich bekannt ist mir auf Anhieb nur der rechte der beiden. Es ist Karl Roßmann. Er erhielt das Ritterkreuz am 12. November 1941 als Oberleutnant und Chef der 16. Kompanie im Flakregiment "General Göring" (mot.). Am 1. Februar 1945 wurde er dann noch als Major und  Kommandeur des Fallschirmpanzerregiment 1 "Hermann Göring" mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.

Ergänzung:

Der linke RKT ist Fritz Steger.
« Letzte Änderung: 01.06.15 (16:40) von IM »

IM

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #83 am: 02.08.10 (23:40) »
Was die Kundgebung in Heidelberg betrifft, da habe ich gerade noch mal nachgeschaut.

Ich habe etwas gefunden über eine "Wissenschaftskundgebung der Reichsstudentenführung" in Heidelberg am 9. Juli 1943. Auf ihr sprach auch Goebbels. Und zwar hielt er einen Vortrag mit dem Thema "Der geistige Arbeiter im Schicksalskampf des Reiches".

Und ich habe gleich mal unser Zeitungsarchiv bemüht. In der Presse wurde einen Tag später ausführlich darüber berichtet. Falls Interesse besteht, könnte ich das mit einstellen.

Einer der Artikel trägt die Überschrift "Dr. Goebbels über die Kriegsaufgaben der deutschen Wissenschaft und Forschung".

cmzander

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #84 am: 03.08.10 (22:34) »
Hallo IM,
danke für Deine interessanten Angaben,
die aber wieder neue Fragen aufwerfen.

Ich habe zwar keinen vollständigen Lebenslauf von Karl Roßmann gefunden,
bei seinem militärischen Werdegang ist es ja evt.l möglich, dass auch er in Tunesien war
und daher evt. mit Ilse Schulz bekannt war.

Vielleicht erkennt jemand auch noch den 2. Ritterkreuzträger.

An dem Goebbel-Vortrag bin ich sicherlich interessiert.

Ist nachzuvollziehen, ob sich der Generalmajor Burgdorf am 10.04.1943
in Tunesien befand?
Nach der Verleihungsurkunde wäre es möglich,
da alle Daten mit Schreibmaschine ausgefüllt sind,
nur der Name Burgdorf und die 10 vor April mit schwarzer Tinte geschrieben wurden.

(Ist bekannt, wie überhaupt die Verleihungsurkunden ausgefüllt wurden?)

Gruß Christa

IM

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #85 am: 03.08.10 (23:27) »
Nein, Karl Roßmann war nicht in Tunesien.

Das Ritterkreuz verdiente er sich mit seiner Batterie Anfang August 1941 während der Kesselschlacht von Uman. Er verhinderte einen Ausbruch eingeschlossener Sowjet-Verbände.

Hier mal ein kleine Bio zu ihm mit einigen weiteren Infos.

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Personenregister/R/RossmannK.htm

Der Name des zweiten Ritterkreuzträgers wird sich sicher finden lassen. Es war keine Seltenheit, daß zu öffentlichen Auftritten einige hochdekorierte Soldaten als Beiwerk mit ins Publikum gesetzt wurden. Neben den beiden Ritterkreuzträgern dürfte bei der Veranstaltung vom 9. Juli 1943 auch Ilse Schulz mit dazugehört haben. Eine Frau mit dem EK II, das war damals noch etwas, und das wurde sicher auch von der Propaganda genutzt.

Mal ein weiteres Beispiel. Die berühmte Rede von Goebbels im Januar 1943 im Berliner Sportpalast. Auch da saßen im Publikum einige Ritterkreuzträger. Und als der euphorische Applaus als Antwort auf Goebbels Frage nach dem Totalen Krieg durch die Halle ging, hingen die Kameras zur Ausnutzung der Propaganda unter anderem auf den Ritterkreuzträgern.

Zu Wilhelm Burgdorf hat Balsi eine gute Bio:

http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/B/Bu/Burgdorf-Wilhelm.htm

Im April 1943 war Burgdorf Generalmajor und stellvertretender Chef des Heerespersonalamtes. In dieser Dienststelle liefen die Verleihungsvorschläge beispielsweise für das Ritterkreuz ein und wurden bearbeitet. Burgdorf war quasi eine der letzten Instanzen. Daher tragen einige Urkunden seine Unterschrift.

An dieser Stelle wäre es durchaus mal interessant, mal die Überlegung anzustellen, wie denn der Weg hin zu einer Verleihung des Eisernen Kreuzes an eine Frau aussah. Es war ja nicht der Regelfall. Wer konnte sie einreichen ? Und wer mußte dafür alles zustimmen ? Da die Urkunde die Unterschrift von Burgdorf trägt, könnte man die Vermutung aufkommen lassen, daß der komplette Dienstweg nach oben genutzt wurde und auch hier erst in letzter Instanz darüber entschieden wurde.

Liegt Dir die Urkunde etwas vor ? Oder zumindest eine Abbildung ?

Den Artikel über die Goebbels-Rede am 9. Juli 1943 suche ich mal raus und stelle ich ein.

IM

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #86 am: 04.08.10 (08:54) »
Hie der gewünschte Artikel zur Goebbels-Rede in Heidelberg am 9. Juli 1943. Dieser hier stammt aus dem "Oberschlesischen Wanderer" vom 10. Juli 1943:




IM

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #87 am: 04.08.10 (09:08) »
In der gleichen Ausgabe findet sich noch dies:


cmzander

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #88 am: 04.08.10 (22:32) »
Hallo IM,

vielen Dank für die Ausführungen zu Wilhelm Burgdorf.
Dass über die Ordensverleihung an eine Frau im April 1943 nur eine der
"letzten Instanzen" entscheiden konnte, entspricht auch meinen Informationen.
Wenn ich Zeit finde, stelle ich mal den zeitlichen Ablauf der Verleihung aus meinen Unterlagen zusammen.

Den nicht bestehenden Zusammenhang mit Roßmann und Afrika muss ich für mich noch einmal in
Ruhe klären.
Den Scan der Verleihungsurkunde stelle ich ein, sobald mein Scanner und ich wieder miteinander
in Harmonie sind...

Wo hast Du nur so schnell die Zeitungsartikel über die Goebbels-Rede hergenommen?
Der 2. Artikel ist gut zu lesen und sehr informativ;
das Lesen des ersten Artikels hat mich 3 Anläufe gekostet,
aber abgesehen davon, dass es sich um eine Werbung Goebbels um die "anständigen" Intellektuellen
handelt, habe ich nichts entnehmen können.

Gruß Christa

IM

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Re:Frauen mit dem Eisernen Kreuz
« Antwort #89 am: 05.08.10 (09:30) »
Na dann bin ich echt mal gespannt, was Du uns noch alles für Infos mitteilen kannst.

Einen Zusammenhang zwischen Roßmann und Afrika gibt es definitiv nicht, so auch nicht zwischen ihm und Ilse Schulz. Sie werden auf der Veranstaltung in Heidelberg nebeneinander gesessen haben, mehr wohl auch nicht.

Die ganze Veranstaltung stand ja in keinster Weise in Zusammenhang mit Nordafrika. Die drei Ordensträger waren schmückendes Beiwerk.

Das mit den Zeitungsartikeln wird inzwischen zu einer Spezialität unseres Forums. Wir haben für jeden Kriegstag mindestens eine komplette Tageszeitung.

Eine solche Quelle ist natürlich mit Vorsicht zu genießen. Du schreibst ja selbst, es ist manchmal schwer zu lesen. Für die Verfolgung des Kriegsverlaufes sind die Zeitungen nicht zu gebrauchen, und ein Teil der Artikel, so auch der über die Veranstaltung in Heidelberg, sind natürlich mit allerlei Progaganda versehen und dem damaligen Ton, der das Lesen aus heutiger Sicht etwas schwierig macht.

Aber was Ordensverleihungen betrifft, da ist diese Quelle sehr zuverlässig. Alle anderen Artikel in diesem Beitrag über EK-Verleihungen an Frauen stammen ebenfalls aus dieser Quelle.

 

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