Autor Thema: Bio Dr. Klaus Gerloff  (Gelesen 6044 mal)

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Bio Dr. Klaus Gerloff
« am: 13.04.09 (17:32) »
Bitte einfügen unter sitemap, Angehörige und Gliederung beim IR 122 als RgtArzt und BtlArzt I./122!




Klaus Gerloff

Dr. Klaus Karl Bernhard Gerloff wurde am 3. September 1902 in Fiddichow/Kreis Greifenhagen geboren. Sein Vater war der Landgerichtsrat Dr. Karl Gerloff. Über seine vormilitärische Laufbahn ist wenig bekannt. In jedem Fall muss er Medizin studiert sowie promoviert haben und ist anschließend Facharzt für Augenheilkunde.

Ab November 1931 war er Mitglied der NSDAP und ab Januar 1934 in der SA, laut seiner Karteikarte aus französischer Kriegsgefangenschaft trat er aus dieser aber im April/Mai 1934 wieder aus. Vermutlich hängt dies damit zusammen, dass er am 1. Mai 1934 seinen aktiven Dienst bei der Wehrmacht angetreten hat. Bekannt ist weiterhin, dass er vor Kriegsbeginn zuletzt als Stabsarzt beim Reservelazarett Braunsberg Verwendung fand. Er ist inzwischen mit Katharina Großmann verheiratet.

Am 16. Oktober 1939 wird er als Bataillonsarzt zum MG-Bataillon 9 nach Heiligenbeil kommandiert, bleibt dort aber nur kurz. Er hat inzwischen die Dienstauszeichnung IV. Klasse erhalten. Am 5. November 1939 wird er zur Sanitätskompanie 354 der 50. Infanterie-Division versetzt. Hier erlebt er den Frankreichfeldzug und erhält am 8. oder 18. Juli 1940 das Eiserne Kreuz II. Klasse. In Reuil erhält sein Truppenverbandsplatz in einem Keller am 13. Juni 1940 einen Volltreffer, eine Detonation jedoch blieb glücklicherweise aus.

Zu einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt wechselt er als Bataillonsarzt zum I./IR 122 und ist hier beim Beginn des Feldzugs gegen die Sowjetunion auch als Regimentsarzt des IR 122 genannt. Am 21. Dezember 1941 wird ihm das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen, anschließend folgt am 1. Januar 1942 die Beförderung zum Oberstabsarzt. Wahrscheinlich ist er zu dieser Zeit beim III. Bataillon des Infanterie-Regiments 122 eingesetzt. Um diese Zeit muss er auch verwundet worden sein, da im am 7. Januar 1942 das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen wird.

Er erlebt anschließend die schweren Kämpfe auf der Krim, die zur Rückgewinnung der Halbinsel Kertsch und zur Wegnahme der Festung Sewastopol führen. Auch dabei zeichnet er sich erneut aus, sodass ihm kurz nach der Einnahme von Sewastopol am 20. Juli 1942 das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen wird, was gerade für einen Sanitätsoffizier nicht selbstverständlich war.

Die für die Teilnehmer des Feldzugs im Winter 1941/42 obligatorische Verleihung der sogenannten Ostmedaille erfolgt am 8. August 1942. Anschließend muss er wegen einiger Erkrankungen einige Tage beim Feldlazarett (mot.) 150 der Division und beim Feldlazarett 646 verbringen. Am 1. November 1942 erhält er für die Teilnahme an den Kämpfen auf der Krim den Krimschild und kurz darauf am 4. Dezember 1942 das Infanteriesturmabzeichen in Silber sowie die rumänische Medaille „Kreuzzug gegen den Kommunismus“.

Anfang 1943 suchen ihn weitere schwere Erkrankungen heim, sodass er in die Reservelazarette Lublin, Striegau und Dresden verlegt wird. Zu dieser Zeit erfolgt wahrscheinlich seine Versetzung zum Feldlazarett (mot.) 150 der 50. Infanterie-Division und somit weg von der kämpfenden Truppe. Am 1. Oktober 1943 erhält er seine Beförderung zum Oberfeldarzt. Zu dieser Zeit weilt er an der Militärärztlichen Akademie. Weiterhin wurde ihm inzwischen das Steckkreuz des Bulgarischen Militärordens für Tapferkeit verliehen.

Im Laufe des Jahres 1944 wurde er zur Kriegslazarettabteilung 509 versetzt und hat die Führung dieser inne. Bei dieser gerät er im März/April 1945 mit allem weiblichen und männlichen Sanitätsdienstgraden in französische Kriegsgefangenschaft. Im September 1947 wird er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.

Nur ein Jahr später eröffnet er bereits eine Augenarztpraxis in Simmern im Hunsrück und ist später Angehöriger der Traditionsgemeinschaft der 50. Infanterie-Division. 1980 verstirbt Dr. Klaus Gerloff unerwartet nach kurzer Krankheit.


Balsi

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