Hallo zusammen,
nettes Forum über das ich hier gestolpert bin, vielleicht schau ich öfter mal vorbei.
Was wirklich schwierig ist, einzuordnen wer hat wen gerammt bzw. abgeschossen, daher sollte man nicht unbedingt alles Glauben was die Herren Alsdorf und Saft versuchen als Fakt und Wahrheit unters Volk zu bringen. Die Bücher sind gut geschrieben und Informativ, aber es fehlt an dem Quentchen Genauigkeit. Etliche Quellen sind schlecht bzw. gar nicht ausgewertet worden. Anderes einfach abgeschrieben ohne nachzuprüfen. Als Beispiel die B-17 "Snake Eye" des Lt. Owens der 452nd Bomb Group. Warum haben Saft und Alsdorf nicht die Quellen genutzt die unser kleines Forscherteam ( Dr. Fritz Marktscheffel und Arno Rose sind mit von der Partie) erschlossen hat und auch schon damals in den 90igern zur Verfügung stand? In der Literatur wird der Absturzort mit Stadthagen angegeben. Völlig daneben um es salopp auszudrücken. Der Bomber stürzte östlich von Schwarmstedt ab. Exakte Recherche bedeutet Augenzeugen ausfindig zu machen und zu befragen, Archive zu durchforsten, nicht nur in Deutschland sondern auch in den USA, Veteranen zu befragen, bzw auf deren Aufzeichnungen zurückzugreifen, Zeit- Wegediagramme zu erstellen, Flugzeiten zu berechnen und immer wieder die in Dokumenten vorgefundenen Angaben auf Richtigkeit zu überprüfen oder auch in Frage zu stellen. Im Fall der "Snake Eye" dauerte die Recherche 7 (sieben) Monate! Letzdendlich alles Bestätigt durch den Individual Deceased Personal File (IDPF) des Lt. Owens der exakt die Absturzstelle bezeichnet wo im April 1946 die amerikanische Such- und Bergeeinheiten die neun Besatzungsmitglieder in Feldgräbern neben dem Wrack fand. Rechnet man die Zeit die, die Recherche in Anspruch nahm auf die anderen Verluste hoch ist klar warum z.B. Saft kein genaues Abbild geben konnte, dazu war die Spanne in der er seine Bücher (Krieg in der Heimat, Das bittere Ende der Luftwaffe, Krieg im Osten und wie sie alle heißen) zu kurz um vernünftige Ergebnisse zu bringen.
Wie auch immer, Hahn rammte in der Gegend von Winsen Aller, vermutlich die B-17 von Budd Wentz. Er landete auf dem Flugplatz Wernershöhe ca. 15 Kilometer SSO von Hildesheim. Der Wendekreis betrug demnach 35 Kilometer! Reiner Zufall das Budd den Flugplatz vor sich hatte und dieser auch grob in Ost-West Richtung lag. Keine 10 Kilometer weiter östlich stürzte die B-17 "Hard To Get" ab, die im Raum Celle/Fassberg aufgegeben wurde und mit ebenfalls auf einer Seite ausgefallenen Motoren einen ähnlichen Kurs beschrieb.
Viele Grüße
Jens-Michael