Soweit ich es beurteilen kann, gibt es eigentlich zwei Strömungen, die sogar noch eine Unterverteilung kennen.
1: Diese Gruppe denkt konsequent logisch. Ursache und Folge.
Die Ursache, daß die SU das östliche Gebiet Polens besetzte, ist die Folge des Molotow-Ribbentrop Vertrages. Der wiederum wurde initiiert durch die Nazis. Sie besetzen zuerst ein Teil dieses östlichen Gebietes, raubten es leer, und zogen sich danach zurück. Es dabei die Sowjets überlassend.
Weil Nazi-Deutschland die Ursache aller Elend ist (denn den Krieg gegen Polen begonnen), soll sein Nachfolger der Nazis den Gebietsverlust kompensieren, also östliche Gebieten abtreten zugunsten Polen.
2: Diese Gruppe stellt einfach, daß die Abtretung Schlesien usw. nie hätte stattfinden dürfen.
Ad 1. Ein Teil dieser Menschen findet, daß die Vertreibungen der Deutschen nie hätte stattfinden dürfen. Ein anderes Teil findet, daß ein Zusammenleben durch das Benehmen der Deutschen während des Krieges, aber auch davor (woher bekamen Gestapo + SS die Namen von Polen, die sofort getötet werden sollten??), unmöglich geworden wäre. Und daß aus dem Osten vertriebenen Polen auch einen Platz auf eigenem Boden brauchten.
Ad 2. Hier gibt es Menschen, die behaupten, daß Polen überhaupt kein Recht auf die abgetretenen Gebieten hatte. Daß also auch keine «Entschädigung» nötig wäre.
Andere sagen, daß Polen für eine Entschädigung bei der SU hätte sein müssen.
Noch andere behaupten, daß nie eine wirkliche Übereinkunft geschlossen wurde, wie in Jalta (oder Potsdam) verabredet war. Behaupten außerdem, daß, was die DDR und Polen auch verabredeten, es ungültig wäre. Das letzte finde ich interessant, weil die BRD sowieso alle Verträge der DDR m.E. auch anerkannt hat bei der Übergang.
Alle sind sie sich einig, daß die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten das «größte Verbrechen» war, daß es je gegeben hat.