Autor Thema: Debatte um "Kriegsverräter"  (Gelesen 3865 mal)

Niwre

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Debatte um "Kriegsverräter"
« am: 08.03.09 (11:04) »
"Es gab eben auch Charakterlumpen"

Zitat
Sollen deutsche Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg für Geheimnisverrat verurteilt wurden, pauschal rehabilitiert werden? Die Linkspartei ist dafür, die Union dagegen. "Kriegsverräter" hatten keineswegs immer lautere Motive, argumentiert auch Rolf-Dieter Müller, Historiker an der Humboldt-Universität Berlin.

waldi44

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #1 am: 08.03.09 (15:06) »
Wie ist denn das mit dem "Geheimnisverrat" zu verstehen?

Terra Incognita

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #2 am: 08.03.09 (16:18) »
Das die Linkspartei dafür ist erklärt doch diese ganze dumme Diskusion. Alle die bei Ulbricht durchs Megaphon gebrüllt und auf ihre ehemaligen Kameraden aus ideologischen Gründen geschoßen haben, sollen plötzlich sauber geschrubbt werden. Und dort waren es nun mal hauptsächlich Kommunisten. Damit soll auch die Geschichte des kommunistischen Ideologie von ihrem Volksverrätern reingewaschen werden. Man denke nur an den Polizisten-Doppelmörder Mielke, dessen feige Flucht nach Moskau wohl irgendwann dann als heldenhafte Flucht verklärt wird.

Die Linkspartei tut sich mit dieser Diskusion keinen Gefallen, weil sie am Grundsätzlichen scheitern wird.

Und Müller schreibt auch nicht nachvollziehbaren Unsinn: " Es ist eine Sache, die Seite zu wechseln und mit offenem Visier zu kämpfen. Das würde ich im Zweiten Weltkrieg als heldenhafte Tat bezeichnen."

Es ist nicht heldenhaft gegen sein Volk zu kämpfen, sondern eben Verrat. Das sah Stalin schließlich auch so bei den russischen Soldaten die bei Wlassow kämpften. Oder aus anderen Ländern die Freiwilligen der Waffen-SS, die dann gleich nach Kriegsende entweder hingerichtet oder langjährig verurteilt wurden. 

Letztendlich landet man wieder bei der Linkspartei, die einen ideologischen Verrat rehabilitiert sehen will. Müllers Ardennenbeispiel sagt ja sehr deutlich aus, wie er grundsätzlich zum Frontwechselverrat stand. Mit Preisgabe von Stellungssystemen machen sich solche Deserteure des "Kameradenmordes" schuldig, die nichts anderes als die Todesstrafe verdienen.

Wenn man dort weiter rührt ist man auch schnell bei der BW und ihren Auslandseinsätzen, wenn zum beispiel ein türkisch/arabisch stämmiger BW Soldat in Afghanistan aus religiösen Gründen zu den Taliban überlaufen würde. Oder falls es im Kosovo wieder mal heiß wird, ein serbisch/albanisch stämmiger BW Soldat zu irgendeiner Miliz überläuft.

Was ist dann mit dem Deserteur, der dann alles verrät? Ein Held, weil man in Deutschland ein Denkmal für Deserteure hat? Oder ein Verräter wieder weil Hitler tot ist?

waldi44

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #3 am: 08.03.09 (22:48) »
Wenn "sein"(ein) Volk einem Volksverführer aufgesessen ist und nur wenige das erkennen und entsprechend handeln, so kann da doch kein Verrat am eigenen Volk sein, wenn der eigentliche Volksverräter an der Spitze steht! NKFD und Seydlitztruppen gelten im Allgemeinen als Verräter. Waren sie es wirklich? Wer hat denn Deutschland verraten, die Ideale seiner Menschen miss-braucht? Doch die Nazis und somit stellt sich schon die Frage: Sind Widerständler Verräter oder Patrioten?!

Nomen Nescio

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #4 am: 08.03.09 (23:48) »
Wenn "sein"(ein) Volk einem Volksverführer aufgesessen ist und nur wenige das erkennen und entsprechend handeln, so kann da doch kein Verrat am eigenen Volk sein, wenn der eigentliche Volksverräter an der Spitze steht! NKFD und Seydlitztruppen gelten im Allgemeinen als Verräter. Waren sie es wirklich? Wer hat denn Deutschland verraten, die Ideale seiner Menschen miss-braucht? Doch die Nazis und somit stellt sich schon die Frage: Sind Widerständler Verräter oder Patrioten?!
Was Du hier schreibst, wollte ich zuerst tun. Tat es nicht, denn sonst würde wieder reagiert mit hämischen Bemerkungen.

Richtschuetze

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #5 am: 09.03.09 (06:56) »
Zitat
Was Du hier schreibst, wollte ich zuerst tun. Tat es nicht, denn sonst würde wieder reagiert mit hämischen Bemerkungen
.

Wieso das ist dann eben eure Meinung dazu! ;)

Zitat
Es ist eine Sache, die Seite zu wechseln und mit offenem Visier zu kämpfen. Das würde ich im Zweiten Weltkrieg als heldenhafte Tat bezeichnen."


Das ist in meinen Augen noch zu verstehen! ::) Siehe all die freiwilligen der WaffenSS auf deutscher Seite!

Zitat
Mit Preisgabe von Stellungssystemen machen sich solche Deserteure des "Kameradenmordes" schuldig, die nichts anderes als die Todesstrafe verdienen
.

Das sehe ich genauso diese Schw...haben sich eines Verbrechen schuldig gemacht und das würde/wurde in jedem Land so gesehen! Deshalb ist jedes gerede da rüber überflüssig! >:(


Zitat
Seydlitztruppen gelten im Allgemeinen als Verräter. Waren sie es wirklich? Wer hat denn Deutschland verraten

Was sollen sie sonst gewesen sein?? Sie haben oft genug ihre Ehemaligen Kameraden in die Falle gelockt!!! Sie haben für einen noch größeren Verbrechen gekämpft??

Zitat
Doch die Nazis und somit stellt sich schon die Frage: Sind Widerständler Verräter oder Patrioten?!

Das rechtfertigt den hinterhältigen Kameradenmord???


Gruss


Jan-Hendrik

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #6 am: 09.03.09 (07:23) »
Die Gretchenfrage ist hierbei doch:

Heiligt der Zweck die Mittel?



Jan-Hendrik

waldi44

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #7 am: 09.03.09 (10:59) »
Die Gretchenfrage ist hierbei doch:

Heiligt der Zweck die Mittel?



Jan-Hendrik

Richtig!!!! und die muss jeder für sich selbst entscheiden. Das fängt beim Tyrannenmord an und endet meinetwegen beim sogenannten Kameradenverrat! Wichtig dabei ist der "Zweck"! Wem dient er, was bezweckt er, wie wirkt er sich auf andere (der Mehrheit) aus und dann kommen "erst" die Mittel. Meiner Meinung sind die Mittel zweitrangig und der Zweck "heiligt"vieles.
Wenn der Zweck des Handels die zerschlagung des Naziregimes war, brauchte man bei der Wahl der Mittel nicht zimperlich sein. Stauffenberg versuchte das einzige Mittel, das Regime zu stürzen und das alte Deutschland zu retten. Beides schlug fehl. Anderen hingegen war das alte Deutschlnd egal. Sie nahmen auch dessen Vernichtung in Kauf im Kampf gegen die Nazis. Der hatte für sie Vorrang.
Wie er sich dazu stellte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber wer Widerstand gegen die Nazis ablehnt und Widerständler verteufelt, muss sich den Vorwurf der Nazianhängerschaft gefallen lassen! Keiner von denen währe freiwillig abgetreten und ohne den Sieg der Alliierten würden sie oder ihre Nachfolger noch heute morden und so mancher von den Forenmitgliedern würde sein Leben als Wehrbauer im Ural fristen, im KZ oder wäre nie geboren worden!

Jan-Hendrik

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #8 am: 09.03.09 (11:22) »
Zitat
Wichtig dabei ist der "Zweck"! Wem dient er, was bezweckt er, wie wirkt er sich auf andere (der Mehrheit) aus und dann kommen "erst" die Mittel. Meiner Meinung sind die Mittel zweitrangig und der Zweck "heiligt"vieles.

Eben das ist das Gefährliche....man schaue sich nur die Welt nach dem 2.Wk bis heute an  ::)

Ergo sehe ich das diametral anders als Du, Waldi, und zwar aus Prinzip  ;)

Jan-Hendrik


Richtschuetze

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #9 am: 09.03.09 (11:50) »
Zitat
Wie er sich dazu stellte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber wer Widerstand gegen die Nazis ablehnt und Widerständler verteufelt, muss sich den Vorwurf der Nazianhängerschaft gefallen lass

Ich halte die Nazis für Verbrecher aber eines ist auch ganz klar ich will keine fremde Nation in meinem Land!

Gefahr von Aussen mach Einigkeit von innen!

Den Russen gesteht man es zu das sie zu Ihrem Nassenmörder und Verbrecher gehalten haben und Ihr Land verteiligt haben unseren Soldaten nicht! (auch unseren Soldaten ging es um Ihr Land nicht um den Irren A.H)

Ich will Dir mal Waldi 2 Beispiele aufzeigen die mir meine Verwandte erzählt haben mein:

Onkel Nachjäger erzählte das eine JU 88 (Nachtjäger) stiften gegangen ist nach England, die Tommies haben die Maschine ausgeschlachten und die neuen Erkenntnisse in Ihr Radar eingebaut, dass wird denn ein oder anderen Deutschen das Leben gekostet haben! Aber noch schlimmer die JU hatte 3 Mann Besatzung es sind aber nur 2 in England angekommen der dritte ging wohl zu den Fischen! >:(

Vater Panzer eines morgens war ein Kamerad plötzlich weg, 1 Tage später schossen die Russen genau da hin wo die Kompanie Stellung bezogen hatte obwohl Tage lang nichts passiert war! ::) (2 Tote!)


Und jetzt erzähle mal diesen Menschen das es gut war was die Verräter getan haben!!!  ::)

Was ich damit sagen will, Fair beurteilen, nicht mit heutigen Maßstäben


Gruss


Gruss

Nomen Nescio

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #10 am: 09.03.09 (12:20) »
Um es ganz deutlich zu sagen:
Waldi sagt "Ich akzeptiere nicht, daß Land A Krieg führt, Land Be erobert, Land C erobert, Land D erobert, usw".
Jan-Hendrik bzw Richtschütze sagen "Und wenn es Land Z wäre, wir akzeptieren das". Die Konsequenz ist logischerweise, das ihr Land eventuell dann bereits erobert wurde.
Und zu Jan-Hendrik kann ich dies noch sagen "Bevor WK II führten die Westeuropäischen Länder Jahrhunderte lang Kriege. Sie haben davon gelehrt. Die andere Länder müßen noch unterrichtet werden.  ;)"
Und ein Land, daß eine Atombombe benützt, gefährdet die ganze Welt...

Jan-Hendrik

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Re: Debatte um "Kriegsverräter"
« Antwort #11 am: 09.03.09 (12:26) »
Blödsinn. Hier geht es um das moralische Prinzip. Darf ichVerbrechen begehen, um Verbrechen zu verhindern? Wo fängt das an? Darf ich Unschuldige töten für einen "höheren" Zweck? Ihr müßt langsam mal Eure Nase aus dem Nazibodensatz rausbekommen und Euren Rüssel mal wieder in Horizonthöhe bringen  ::)

Das Leben besteht nun mal nicht bloß aus "Nazi-Deutschland", und mit eurem "Der Zweck heiligt die Mittel" öffnet ihr der reinen Willkür Tür und Tor! Wenn nämlich Regeln und Gesetze nach Gutdünken interpretiert werden können, dann kann jeder machen was er will! Denkt doch ein einziges Mal einen Schritt weiter als immer nur beim ollen Adolf hängen zu bleiben!

Zitat
Jan-Hendrik bzw Richtschütze sagen "Und wenn es Land Z wäre, wir akzeptieren das".


Ein dümmere und plumpere Unterstellung ist dir wohl noch nicht eingefallen, oder?  ::)

Selig sind die ewig Scheinheiligen...

Jan-Hendrik