Autor Thema: Per Brodersen: Die Stadt im Westen. Wie Königsberg Kaliningrad wurde.  (Gelesen 1407 mal)

Niwre

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Kaliningrad begann bei null

Zitat
Am 4. April 1945 war die "Festung Königsberg" gefallen. Die Rote Armee besetzte die ostpreußische Hauptstadt, die nach den verlustreichen Kämpfen mehr einem Trümmerhaufen als einer menschlichen Ansiedlung glich.

[...]

Entgegen landläufigen Meinungen hatte Moskau 1945 keine fertigen Pläne für sein neues Territorium. "Kaliningrad war Moskaus ungeliebtes Kind", so der Autor. Es gab keine Pläne, die Deutschen sofort auszuweisen, vielmehr mussten sie unter unvorstellbaren Bedingungen, oft genug in Erdlöchern und hungernd (unwidersprochen blieben mehrfache Meldungen über Kannibalismus), ausharren, bis ab Oktober 1947 etwa 100 000 Deutsche halbwegs geordnet ausreisen konnten. Auch gab es keine Planungen für einen systematischen Wiederaufbau, vielleicht weil die Stadt zunächst einmal militärischer Sperrbezirk war.

[...]

Per Brodersen: Die Stadt im Westen. Wie Königsberg Kaliningrad wurde. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008. 367 S., 39,90 [Euro].

 

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