Autor Thema: Kanonenboot Graf Goetzen  (Gelesen 4261 mal)

steffen04

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Kanonenboot Graf Goetzen
« am: 20.04.10 (09:18) »
Der Tanganjika-See grenzte Deutsch-Ostafrikaim Westen gg. den Belgisch-Kongo ab und war und ist die Hauptverkehrsroute der Region in Nord-Süd-Richtung. Zur Sicherung der Verkehrswege wurde 1913 von der níedersächsischen Meyer-Werft in Papenburg (baut heute weltführend Kreuzfahrtschiffe, das Traumschiff MS Deutschland ist, glaub ich, von denen) ein 70m langes, in Mannlasten zerlegbares und tragbares Kanonenboot gebaut. Das Schiff wurde erfolgreich durch Afrika geschleppt und wieder zusammengesetzt und nahm seinen Dienst auf.

Interessanterweise schleppten auch die Briten zwei (wesentlich kleinere, etwa 13m lange) Boote in den See, die tatsächlich auch zwei kleinere deutsche Schiffe, die "Kingani" und die "Hedwig von Wissmann", versenkten, der "Graf Goetzen" aber tunlichst aus dem Wege gingen.

1916 wurde das Schiff eingeölt/konserviert und versenkt, als die Ufer des Sees verloren gegangen waren. Nach dem Krieg konnte das Schiff gehoben und zivil wieder in Betrieb genommen werden. Sie sank noch einmal, da die Instandsetzungsarbeiten mangelhaft durchgeführt wurden, Churchill liess sie aber wieder heben.

Das Interessante: das Ding schwimmt immer noch, mittlerweile mit Dieselmotoren, heisst jetzt "Liemba" und tut brav Dienst als Fähre. Zur Zeit versuchen Papenburger Ingenieure, ihr Leben noch weiter zu verlängern. Gute Chancen also, daß sie ihren 100sten Geburtstag in drei Jahren im aktiven Dienst erlebt.

Wäre wahrscheinlich Weltrekord

Quelle: netter 5 Seiten-Artikel im aktuellen "Spiegel"

IM

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Re:Kanonenboot Graf Goetzen
« Antwort #1 am: 20.04.10 (09:28) »
Eine interessante Geschichte, ...

Ich habe gerade mal etwas gegoogelt und es läßt sich dazu einiges finden.

Beispielsweise dies hier:

http://www.traditionsverband.de/magazin/ggoetzen.html


Oder auch etwas zur genannten Ausgabe im Spiegel mit Fotos:
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