Autor Thema: Kiepe: Das Reservepolizeibattaillon 101 vor Gericht  (Gelesen 1909 mal)

Niwre

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Rezension

Zitat
Im Gefolge der in den 1990er-Jahren intensivierten öffentlichen Debatte um die Ursachen des Holocaust und die Verantwortung der Deutschen hat sich in der Geschichtswissenschaft die so genannte neuere NS-Täterforschung etabliert, welche insbesondere die Frage nach der „subjektiven Sinndimension der Shoa“ (Gerhard Paul) zu ihren Erkenntnisinteressen zählt. Bis heute gilt Christopher Brownings Studie zu den Kriegsverbrechen des Hamburger Ordnungspolizei-Bataillons 101 als wegweisend für diese Forschungsrichtung: Lenkte Browning doch nicht nur den Blick auf eine bis dahin weitgehend unbekannte Tätergruppe des „Dritten Reichs“, sondern bot mit seinem Ansatz, welcher die Kontextgebundenheit des Täterhandelns betonte, eine fruchtbare konzeptionelle und methodische Anregung für weitere Untersuchungen.

Die an der Universität Göttingen vorgelegte Magisterarbeit von Jan Kiepe befasst sich nochmals mit den Angehörigen des Reserve-Polizeibataillons 101 und analysiert die juristische Aufarbeitung ihrer Verbrechen im Rahmen des 1967/68 geführten Ermittlungs- und Strafverfahrens am Landgericht Hamburg.

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Autor(en): Kiepe, Jan
Titel: Das Reservepolizeibattaillon 101 vor Gericht. NS-Täter in Selbst- und Fremddarstellungen
Ort: Hamburg
Verlag: LIT Verlag
Jahr: 2007
ISBN: 978-3-8258-0523-4
Umfang/Preis: 192 S.; € 19,90