Autor Thema: KZ-Kitsch  (Gelesen 1568 mal)

Niwre

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KZ-Kitsch
« am: 09.01.09 (13:15) »
KZ-Kitsch

Zitat
Noch eine erfundene Holocaust-Biografie in den USA

[...]

Von dem Erfolg ermutigt, hat Herman Rosenblat daraufhin seine Memoiren verfasst. «Angel at the Fence. The True Story of a Love That Survived» sollte im Februar 2009 erscheinen. Doch nun nahm der Verlag Berkley Books die Veröffentlichung der Memoiren zurück; auch das Kinderbuch «Angel Girl» wurde wieder aus dem Verkehr gezogen. Denn die «grösste Lovestory, die wir jemals im Fernsehen erzählt haben» (Winfrey), ist frei erfunden.

Aufgedeckt wurde die Sache hauptsächlich in einem Artikel des Magazins «The New Republic» und von dem Holocaust-Forscher Kenneth Waltzer, der unter anderem den Lagerplan unter die Lupe nahm. Schon allein der KZ-Anlage nach ist es demnach unmöglich gewesen, dass sich die Apfelgeschichte hätte zutragen können – einmal abgesehen von der nicht eben grossen Wahrscheinlichkeit, dass ein Lagerinsasse sich sieben Monate lang unbeachtet über den Zaun austauscht. Der 79-jährige Rosenblat räumte daraufhin ein, dass der «Engel am Zaun» frei erfunden ist. Er habe «die Menschen glücklich machen wollen», erklärte er gegenüber der «New York Times». [...]

Ronny22

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Re: KZ-Kitsch
« Antwort #1 am: 10.01.09 (14:51) »
Einfach nur geschmacklos und ein Hohn gegenübern den Opfern des Holocausts.

Wenn gleich der Autor selbst Opfer ist, aber daraus eine Story zu stricken um sich in
Szene zu setzen und abzukassieren ist schlichtweg erbärmlich.
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

 

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