Autor Thema: Verschiedene Fragen  (Gelesen 4376 mal)

Wüstenfuchs

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Verschiedene Fragen
« am: 08.01.09 (18:03) »
1. Ich lese zurzeit gerade ein Buch von Andreas Engermann "Einen Besseren findest du nicht"

Als er eine Kampfszene in Finnischen Wäldern beschreibt, wo Landser ihre 3,7 cm Paks rumschleppen müssen. Er schreibt dort, dass dies die reinste Tortur war. Sie waren etwa 60  Mann und hatten 3 Paks zu schleppen. Sie hatten ja diese Kanonen durch die Wälder, Sümpfe und andere Gebiete geschleppt, dass in einer riesen Hitze. Aber ich verstehe trotzdem nicht, wieso dass so eine Torturs gewesen sein soll. Eine 3,7 cm Pak ist doch ein kleines Ding?


2. Wieso kämpften die Polen auf Seiten der Russischen Armee. (Ende des Krieges). Die Deutschen behandelten diese doch in den Jahren 1939-1942 besser als die Russen?


Was meint ihr dazu?

Danke für eure Meinungen und Antworten.

F.G.

Wüstenfuchs






Niwre

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #1 am: 08.01.09 (18:43) »
Sie waren etwa 60  Mann und hatten 3 Paks zu schleppen. Sie hatten ja diese Kanonen durch die Wälder, Sümpfe und andere Gebiete geschleppt, dass in einer riesen Hitze. Aber ich verstehe trotzdem nicht, wieso dass so eine Torturs gewesen sein soll. Eine 3,7 cm Pak ist doch ein kleines Ding?

Eine halbe sperrige Tonne ohne "Henkel" + Munition, wenn man dann noch davon ausgeht, dass keine 20 Mann/Pak Platz zum Tragen haben, bleibt ziemlich viel Masse bei "schlechtem" Wetter und schwierigem Gelände. Selbst mit (Selbstbau-)Traghilfen dürfte das ziemlich unangenehm sein.

uwys

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #2 am: 08.01.09 (18:46) »
wenn du von einem kleinen ding sprichst möchte ich mal sehen wenn du 2,5 tonnen rumschleppst

                              3,7-cm-Flak 36

„Rheinmetall” arbeitete bereits 1930 an der Entwicklung der 3,7-cm-Flak 18, die dann 1935 bei der Flak-Artillerie eingeführt wurde. Obwohl diese Waffe nach 1936 nicht mehr gefertigt wurde, war sie, allerdings auf der Lafette der 3,7-cm-Flak 3, noch bis Kriegsende bei den leichten Flak Abteilungen       eingesetzt. Die ballistisch gleiche 3,7-cm-Flak 36 wies verschiedene Verbesserungen auf, das Waffenprinzip wurde aber beibehalten. Die Waffe wurde auf den einachsigen Sonderanhänger 52 geschleppt und ab 1942 auf einem 6-t-Zugkraftwagen auch als Selbstfahrlafette verwendet. Ab 1944 wurde das Geschütz auf dem Fahrgestell des Panzers IV auch als Flak-Panzer „Ostwind” eingesetzt. Das Gerät wurde von 1936 bis Kriegsende laufend produziert und sowohl bei Heeres-Flak-einheiten als auch bei Truppen-Flak-Zügen eingesetzt. Eine weitere verbesserte Ausführung war die 3,7-cm-Flak 43, von der 1944 noch monatlich 162 Stück gefertigt wurden. Diese Produktionszahl sank bis Ende 1944 auf etwa 88 pro Monat. Gegenüber der 3,7-cm-Flak 18 waren beim Modell 36 Störanfälligkeit, Richtgeschwindigkeit und Feuerbereitschaft verbessert worden. Die Feuergeschwindigkeit ließ aber zu wünschen übrig.


                                                Technische Daten 

Kaliber                                        37 mm
Rohrlänge:                                  3,62 m
Schwenkbereich:                         360 Grad
Rücklauf:                                    17,8 cm
Erhöhung:                                    - 8 bis + 85 Grad
Feuergeschwindigkeit:                 120 Schuß pro Minute
Schußweite:                                 6500 m
Schußhöhe:                                  4800 m
Gewicht:                                      2400 kg in Fahrstellung  1550 kg in Feuerstellung
Länge in Feuerstellung:                5,57 m
Breite in Feuerstellung:                2,42 m
Höhe in Feuerstellung:                 2,13 m
Keine Macht den doofen!
www.deutsche-ehrenmale.de

Wüstenfuchs

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #3 am: 08.01.09 (19:30) »
Da ich eine Panzerjägerabteilung meine, denke ich dass der Autor nicht die von einer Flak spricht, sonder die Pak36 3,7 cm erwähnt.

Aber stimmt ich habe mal gegoogelt und das Ding ist tatsächlich eine Halbe tonne schwer. :o


F.G:

Balsi

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #4 am: 08.01.09 (21:02) »
2. Wieso kämpften die Polen auf Seiten der Russischen Armee. (Ende des Krieges). Die Deutschen behandelten diese doch in den Jahren 1939-1942 besser als die Russen?

Knapp 6 Millionen Tote ist nicht gerade besser behandeln. Des weiteren kämpften die dort aus den gleichen Gründen wie bspw. später die Finnen, Bulgaren, Ungarn, Rumänen usw. und die waren nicht mal ehem. Gegner, sondern verbündete.

Wüstenfuchs

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #5 am: 08.01.09 (21:39) »
Aus welchen Gründen kämpften denn diese? Etwa aus der Angst von Russland fertig gemacht zu werden? ???

F.G.

Jan-Hendrik

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #6 am: 08.01.09 (22:37) »
Weil sie in der Su in Toedslagern saßen? Und diese 'polnischen Einheiten' natürlich von verdienten Parteioffizieren der KPdSU geführt wurden?

Die Berling-Einheiten waren eher das Feigenblatt der RP...


Jan-Gendrik

bani

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #7 am: 09.01.09 (00:02) »
DIE Polen kämpften ja auch nicht auf sowjet. Seite!

Die FÜR ein freies Polen kämpften, taten dies unter Sikorsky.
Die, die mit/für den Sowjets kämpften waren Kommunisten, sind den Kommunisten auf den Leim gegangen oder wollten schlichtweg überleben.
Und im Machtbereich der Kommunisten konnteste nunmal nicht überleben, wenn du dich gegen sie gestellt hast - also hatten diese Polen wohl nicht dermaßen viele Wahlmöglichkeiten ...

Beobachter

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #8 am: 09.01.09 (00:03) »
2. Wieso kämpften die Polen auf Seiten der Russischen Armee. (Ende des Krieges).
Die Deutschen behandelten diese doch in den Jahren 1939-1942 besser als die Russen?

Knapp 6 Millionen Tote ist nicht gerade besser behandeln. ...


Ein Kommentar zur Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Universität Warschau:
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2007/03/2007-03-16-rede-merkel-warschau.html


Aus Merkels Rede:

Zitat
"In der ganzen Zeit des Nationalsozialismus und während des Zweiten Weltkrieges, der mit dem Angriff
Deutschlands auf Polen begann, haben über 6 Millionen Polen durch Deutsche ihr Leben verloren."


Die 6 Millionen-Zahl hat natürlich ihre bestimmte psychologische Wirkung, deshalb wollen die Polen auch eine haben
und daran gemessen werden und dieser Wunsch wurde ihnen von Merkel natürlich prompt erfüllt.

Tatsache ist:

1.) Wohl die gründlichsten wissenschaftlichen Analysen des Problems stammen von Albin Eissner (Alfred Bohmann) und Alfred Schickel. Sie errechnen unter Berücksichtigung amerikanischer Forschungsergebnisse rund 570.000 Menschen polnischer Abstammung, die entweder 1939, im Krieg und später bei Partisanenkämpfen gegen deutsche Truppen gefallen, oder durch Maßnahmen der Besatzungsverwaltung zu Tode kamen. (Von der Bevölkerung der sowjetischen Besatzungszone Polens starben mindestens 750.000 Volks-Polen - die meisten davon bei Deportationen).


2.) Das Statistische Jahrbuch der Warschauer Regierung von 1956 z. B. vergleicht den Bevölkerungsstand auf dem polnischen Territorium des Jahres 1946 mit dem des Jahres 1931 im gleichen Gebiet und erreicht bzw. überschreitet die Sechs-Millionen-Zahl, indem es u. a. die Millionen bis dahin verschwundener Schlesier, Pommern, Ostpreußen usw. als polnischen Bevölkerungsverlust ausweist. ... wie sie auch die NICHT rückkehrwilligen Fremdarbeiter, die als DP`s (= Displaced Persons) in Deutschland verblieben, als Opfer zählten!


3.) Eine “Kleine Geschichte Polens”, in englischer Sprache von der polnischen Botschaft in Washington herausgegeben
(gedruckt 1965 in Warschau), beschreibt die polnische Verlust-Bilanz am Ende des Krieges folgendermaßen:
Zitat
“Polen hatte 22 Prozent seiner Bürger verloren und 38 Prozent seines Nationalvermögens, einschließlich
der totalen Zerstörung seiner Hauptstadt, ebenso einer Zahl anderer großer Städte wie Danzig, Stettin und Breslau .. ”
Es sind also teils deutsche Heimatvertriebene, oft von den Polen ermordet, welche die polnische Opfer-Bilanz auffrisieren.
So sieht also die polnische Fälscherei aus.

Die Gründe für diese Taktik liegen auf der Hand; einerseits wollte man die “brüderliche Sowjetunion” nicht mit der Millionen-Zahl der Opfer
des Stalinismus in Ost-Polen belasten, andererseits aber auch die eigene Position bei polnisch-deutschen Verhandlungen zu (ver-)stärken.


Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass an der deutschen Büßer-Haltung
unerschütterlich festgehalten wird, was natürlich keine Überraschung ist.
Eine Begegnung in Augenhöhe, aufgrund ganzer geschichtlicher "Wahrheiten" ist auch weiterhin völlig unrealistisch.
- was offensichtlich bis in die heutige Zeit, nicht nur bei BundeskanzlerInnen, schon relativ automatisch zu funktionieren scheint...

Jan-Hendrik

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #9 am: 09.01.09 (09:10) »
Leider gibt es bis heute keine seriöse Untersuchung zu den polnischen Kriegsverlusten...


Jan-Hendrik

Niwre

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #10 am: 09.01.09 (11:45) »
Was auch ziemlich schwer sein dürfte bei den Bevölkerungsbewegungen und der Vielzahl an Möglichkeiten sein Leben zu verlieren. Die 6Mio. dürften aber grob falsch sein, wenn man die paar Volkszählungen und Quellen berücksichtigt, die es gibt.

Richtschuetze

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Re: Verschiedene Fragen
« Antwort #11 am: 09.01.09 (12:11) »
Zitat
ebenso einer Zahl anderer großer Städte wie Danzig, Stettin und Breslau .. ”

Mal was zum lachen!!!! ;D

Gruss


 

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