Autor Thema: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50  (Gelesen 25377 mal)

Richtschuetze

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #75 am: 05.12.08 (10:16) »
Zitat
Wieso sollte das zwischen Staaten nicht so sein.


Ganz einfach weil eben die anderen Länder uns genug Unrecht angetan haben und sich dessen bewußt werden müssen!  (schon vor 1939!) Und die Generation die heute lebt nichts damit zutun hat denn dadurch kommt neuer Ärger!
Abgesehen davon sollten Staaten die aufeinander angewiesen sind (Stichwort Europa) bedachter mit solchen Themen umgehen!

Zitat
1000 Jahren noch ein Thema sein! Die waren ja auch spektakulär!

Weisst Du Nightwish es gibt auch genug Spektakulär Verbrechen anderer Länder!! Aber die werden leider nicht genug thematisiert!


Gruss


Beobachter

  • Gast
Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #76 am: 06.12.08 (15:22) »
Ein mMn sehr erhellendes und fundiertes Fundstück aus einem Forum zum Thema: (Anti-)"Wehrmachtsausstellung".
Es müsste etwa von Anfang 2001 stammen, dürfte aber -wie man dies an manch Beitrag hier gut erkennen kann-
auch heute noch stimmig und die Methodik, welcher sich manch einer dabei bedient, als Allgemeingültig gelten kann:

Zitat
    Eine grundsätzliche Zusammenfassung


    Thema ist hier in verschiedenen Schattierungen immer wieder das gleiche:
    Die Wehrmacht-Ausstellung und damit verbunden der Vorwurf, abweichend von allen anderen und als Novum der Weltgeschichte
habe es sich bei dieser Armee strukturell und prinzipiell um eine Verbrecher-Organisation gehandelt.

    Begründet wird dies mit

   a) Ideologisierung zum Vernichtungskrieg
    b) Teilnahme an Judenverfolgung
    c) andere Kriegsverbrechen aller Art


    Damit liegt ein Pauschal-Urteil vor, das jeden Wehrmacht-Soldaten zum Verbrecher abstempeln will.
Um dies dem öffentlichen Bewusstsein einzuprägen werden meist eindringliche Einzelfälle möglichst mit Nutzung
aller AV-Medienreize immer wieder repetiert unter Ausblendung aller anderen Aspekte, vor allem widersprechender.



    - Problem 1
    Wenn man von (immer noch strittigen) Einzelfällen auf das Kollektiv schließen dürfte, würde man Einzelfälle von Kriegsverbrechen in jeder Armee zu allen Zeiten finden. Damit wären diese dann alle gleichermaßen verbrecherisch und somit wäre es Propaganda, nur eine von ihnen an den Pranger zu stellen. Verdächtig wird dies vor allem dann, wenn der Angeprangerte zugleich der Verlierer ist, die Medien von den Siegern dominiert werden und wenn in diesem Zusammenhang immer noch finanzielle Interessen sichtbar sind.


    - Problem 2
    Gesteht man ein, dass ein solches Pauschalurteil eines Nachweises bedarf, so kommt man in eine Mengenbetrachtung:
Inwiefern sind die Vorwürfe durch quantitativ typische Vorfälle und durch regel-setzende Anweisungen der Führung erklärbar?
Außerdem müssten zwingend auch alle anderen Armeen und Kriegsteilnehmer in gleicher Intensität untersucht werden, wenn man die Behauptung rechtfertigen will, nur einer von ihnen müsse wegen seiner angeblich außerordentlichen Vergehen in besonderer Weise als Super-Verbrecher kritisiert werden.

    Nur Versuche in dieser Richtung enthüllen viele Ähnlichkeiten, so in der Ideologisierung der Roten Armee oder in der US-Kampagne der Denacification, die beide gemeinsam alle Deutschen pauschal als Untermenschen und geborene Verbrecher ansahen. Nimmt man die Anprangerungs-Moral überhaupt ernst, so müssten diese Beispiele für Menschenverachtung mit gleicher Intensität täglich vorgeführt und diskutiert werden. Werden sie aber nicht.


    - Problem 3
    Im Falle der Wehrmacht hat es völkerrechtlich fragwürdige Anweisungen von der politischen Führung gegeben wie den "Kommissarbefehl", aber dieser wurde auch im Generalstab kritisiert und ein General erließ sogar die Anweisung, dass dieser in seinem Einsatzgebiet nicht befolgt werden dürfe.

    Ähnlich unübersichtlich findet man meist andere Themenfelder.

    Wie kann man bei solchen Widersprüchlichkeiten noch eine Typik definieren?
    Will man - wie derzeit üblich - selektiv nur die negativen Aspekte sammeln
    und sie als typisch anprangern, sitzt man wieder bei Problem 1.


    - Problem 4
    Fragwürdig wird vor allem die Diskussion, wenn Rhetorik erkennbar wird, die nicht der Information dient.
    Dazu hat sich in diesem Thema ein stets gleiches Instrumentarium etabliert.
    Wird vom Einzelnen aufs Ganze geschlossen, um den Verbrecher abzustempeln,
    und man wendet diese Technik auf andere Beispiele an, heißt es:

    - "Aber DAS kann man doch nicht vergleichen, das ist ganz etwas anderes"
    - "Wer so denkt, gehört zu den Unbelehrbaren und lernt nichts aus der Vergangenheit"
    - "Wer vergleicht, der leugnet und verharmlost die eigenen Verbrechen"


    Die etwas fortgeschritteneren Varianten dieser Techniken bestehen darin,
    - dass man für die Verbrechen der Nicht-Angeprangerten stets Verständnis und
    Erklärungen findet, die man den Angeprangerten aber grundsätzlich nicht zugesteht.
    - dass man andere Verbrechen grundsätzlich zugesteht,
    aber nur von deutschen reden will, weil die angeblich ja schlimmer sind.

    Versucht man herauszufinden warum, stellt man fest, dass der Grund darin liegt, dass sie deutsche sind.
Logische Systematik nennt dies den Fall, wo der Beweis für eine Behauptung mit der Behauptung selbst versucht wird.

    Daraus folgt, dass die Verurteilung des Angeprangerten schon feststeht, ehe man sich überhaupt
auf Sachfragen eingelassen hat und dass solche Argumente mehr Parteilichkeit als Information bieten.


    - Problem 5
    Das Hauptproblem dieser Joker-Argumente aus 4, die immer passen, ist jedoch, dass sie sich rein rational auch umdrehen
und gegen ihre Verwender einsetzen lassen, so dass das Argument zu keinem Resultat mehr führt und damit logisch untergeht.
Derzeitige Technik ist, diesen Versuch der Rationalisierung wiederum durch Vernunft-fremde Rhetorik zu verdächtigen, sei es

    - als rechtsradikal / braun / Sumpf / Nazi / Stammtisch, je nach der verfügbaren Metaphorik oder
    - mit Bauch-Argumenten des betroffenen Gefühls:
    "Das ist aber geschmacklos / zynisch / Menschen-verachtend / Opfer-schändend, ..." usw., usw.
    je nach Vokabel-Fundus des Produzenten.

    Daraus muss ich folgern, dass man über dieses Thema nicht vernünftig diskutieren kann.
   

Wer sich hier im Forum dieser genannten Techniken bedient, dem muss ich unterstellen, dass er als belehrender Apostel auftreten will, der mit dem Rückenwind des herrschenden Zeitgeistes seine Glaubens-Moral allen anderen aufzwingt. Das [Nach dem bewährten] Motto: "Wer nicht meine Meinung zu dieser Sache hat, der hat aus der Vergangenheit nichts gelernt."

    Beiträge dieser Art bitte ich an anderen Plätzen zu entsorgen, hier gehören sie nicht hin. Denn das hatten wir auch hier schon und bekommen es hierzulande täglich in sämtlichen Medienfeldern immer wieder mit dem Zeigefinger aufgedrängt, dem man nur noch mit dem Mittelfinger antworten kann. Es besteht also keinerlei Bedarf mehr.

Nightwish

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #77 am: 06.12.08 (17:19) »
Sehr dezidiert geschrieben! Von wem ist das?

Die spezielle Problematik der (ja revidierten) Wehrmachtsausstellung mal außer acht lassend, muss doch festgestellt werden, dass diese Argumentation auch umgekehrt werden kann und das Fazit, "Wer nicht meine Meinung [...] hat...", hier mindestens genau so häufig von jenen kommt, für die dort argumentiert wird, wie von denen, gegen die dort argumentiert wird.


lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

Beobachter

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #78 am: 07.12.08 (00:30) »
Sehr dezidiert geschrieben! Von wem ist das?
Wie bei "Beweise" für eine Schuld, sollte es doch nicht darum gehen,
vom wem diese vorgebracht werden, sondern ob diese fundiert sind.
Im obigen Fall ist der Autor an sich doch völlig nebensächlich,
wenn seine Ausführungen verständlich und nachvollziehbar sind.

Die spezielle Problematik der (ja revidierten) Wehrmachtsausstellung mal außer acht lassend, muss doch festgestellt werden, dass diese Argumentation auch umgekehrt werden kann und das Fazit, "Wer nicht meine Meinung [...] hat...", hier mindestens genau so häufig von jenen kommt, für die dort argumentiert wird, wie von denen, gegen die dort argumentiert wird.
Warum sollte man ausgerechnet jene groß aufgezogene Gräuelpropaganda-"Show" hierbei völlig ausser acht lassen?
Jene sollten doch gerade als das Paradepferd an Verleumdung sämtlicher Wehrmachtssoldaten erschaffen werden.

Es gab übrigens insgesamt zwei sog. (Anti-)"Wehrmachtsausstellungen" und nicht nur eine.
Wie man heute weiß, setzten sich beide vorrangig aus "Unterlagen" Moskauer Archive zusammen.
(Die über 200 (!) Akten der Wehrmachtsuntersuchungsstelle (WUSt, Bundesarchiv Freiburg) hatte man wohlweislich ignoriert.)
Wovon die Letzte erst nach den nachgewiesenen Fälschungshinweisen von zwei nicht-deutschen (= so traurig, wie wahr!)
Historikern (dem polnische Dr. Bogdan Musial und ungarischen Kristian Ungváry) entgültig die Tore geschlossen wurde.

Was für Folgen hatte dies für jene "Volksverhetzer" (§ 130 STGB, Abs. 1+2) wie Hannes Heer u.a. dafür Verantwortlichen?
Keine! Von daher ist es mMn völlig überflüssig, sich über deren Intention / Argumente überhaupt noch Gedanken zu machen.

Ähnlich verhält es sich in anderen Fällen, wo in den Medien einer Person (Massen-)Morde unterstellt werden,
diese entsprechend ausgeschmückt als "Tatsache" verbreitet, keinem Schreiberling "straflos" zustehen dürfte.
In einer funktionierenden und nicht nur auf dem Papier bestehende Demokratie (a la DDR) schon gar nicht!
Gab es solche Fälle in der Vergangenheit und gibt es jene auch noch aktuell (z.B. den Fall "Demjanjuk")?
Wenn man diese Frage auch nur einmal mit JA beantworten kann,
erübrigt sich eigentlich schon jegliche Diskussion über die Details.

Warum ruft hierbei eigentlich keiner "Wehret den Anfängen", sondern verbreitet deren Pamphlete sogar noch als für glaubhaft?
Was ist von "der Unschuld eines Angeklagten, dessen unzweifelhafte Schuld erst noch bewiesen sein muss" dann noch übrig?
Nichts, korrekt!
So gesehen, macht es dies bereits völlig sinnlos, mit Unterstützern jener Agitatoren über solch ein Thema überhaupt zu diskutieren.

byron

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #79 am: 07.12.08 (09:59) »
Ein interessanter Bericht



Wer Wind sät, wird Sturm ernten  ?

-Hass der Sieger-

Dieses Urteil des Amerikaners gilt für den gesamten deutschen Osten - Provinzen, deren Untergang nach mehr als 700-jähriger Geschichte am Ende des Zweiten Weltkriegs binnen kurzer Zeit besiegelt wurde. George F. Kennan flog im August 1945, nach der Potsdamer Konferenz der Siegermächte, „in einer Maschine in geringer Höhe über die ganze Region" und schilderte den Tod eines Landes: „Es gab Gegenden, in denen nach dem ersten Durchzug der Roten Armee kaum noch ein Mensch - Mann, Frau oder Kind - am Leben war ... Es bot sich mir der Anblick eines vollständig in Trümmern liegenden, verlassenen Territoriums ... Die Russen haben die einheimische Bevölkerung in einer Manier herausgefegt, die seit den Tagen der asiatischen Horden nicht mehr dagewesen ist."

Das Sterben dieser alten Kulturlandschaft bildet den Anfang einer ungeheuren Tragödie, die auch Schlesien, Hinterpommern, Ostbrandenburg, das Sudetenland und zahlreiche kleinere deutsche Siedlungsgebiete im östlichen Europa hinwegraffte.

Erst vier Jahre zuvor hatte Hitlers Wehrmacht das „Unternehmen Barbarossa", den Überfall auf die Sowjetunion, gestartet. Das offen deklarierte Ziel des NS-Diktators: „Es handelt sich um einen Vernichtungskampf". Jetzt stand eine Rote Armee, die in verlustreichen Abwehrgefechten und beim Zurückdrängen der Invasoren unermessliches Leiden in der verwüsteten Heimat erlebt hatte, all den Grenzen jenes Reiches, von dem 1941 all das Unheil ausgegangen war. Und der einzige Gedanke bei den meisten Soldaten war der an Rache.

Das rechtfertigt nichts von dem, was dann geschah, aber erklärt doch manches. Viele der russichen Soldaten hatten Tote (15 Millionen Zivilisten und 10 Millionen Soldaten der UdSSR starben im Krieg), ausgebombte, zur Zwangsarbeit verschleppte Angehörige zu beklagen. Sie sahen auf ihrem Vormarsch das, was die deutsche Taktik der „Verbrannten Erde" hinterließ an sinnlosem Zerstörungswerk. Befreiten die Vernichtungsstätten Auschwitz, Majdanek, Treblinka und andere Todeslager. Hinzu kam - hier rangen ja zwei totalitäre Systeme um Alles oder Nichts - eine ebenfalls kriminelle Propaganda, die „Erziehung zum Hass" als ihre Hauptaufgabe ansah und den Rotarmisten einhämmerte, jeder Deutsche, ob Greis oder Kind, sei ein Faschist. Pamphlete des Autors Ilja Ehrenburg gehörten da zur Pflichtlektüre: „Die Deutschen sind keine Menschen. Es gibt für uns nichts Lustigeres als deutsche Leichen... Töte!"

Ein Pendant zur NS-Propaganda vom „barbarischen Untermenschen" - und eine furchtbare Antwort, die nun allerdings mit unvorstellbarer Grausamkeit Unschuldige traf.

Hinter der Aufhetzung ganzer Völker stand freilich stets kaltes Kalkül skrupelloser Puppenspieler. Kreml-Tyrann Stalin hatte in seinem Teufelspakt mit Hitler zur 1939 vollzogenen Zerschlagung Polens dessen östliche Landesteile kassiert. Jetzt veranlasste er seine neuen Alliierten Großbritannien und USA in den Konferenzen von Teheran, Jalta und Potsdam dazu, ihm die Beute zu lassen. Die Westmächte, nicht im geringsten daran interessiert, das Kriegs-Bündnis zu gefährden, andererseits der Wiederherstellung „territorialer Integrität" Polens verpflichtet, billigten eine „Kompensation", die Warschau für den Verlust im Osten Gebiete im Westen - eben die deutschen Ostprovinzen - zugestand.

Dies schloss auch die Absegnung der auf die Massenflucht folgenden Massenvertreibung der verbliebenen Deutschen ein. Und mit der (höchst umstrittenen, heute immer fragwürdiger gewordenen) Begründung, die Schaffung „ethnisch reiner" Staaten sei Voraussetzung für anhaltenden Frieden, akzeptierte man schließlich auch das Fortjagen der sudetendeutschen Minderheit aus der Tschechoslowakei.

Wer Wind sät, wird Sturm ernten? Das Sprichwort stimmt so nicht ganz. Denn diesem gewaltigen Orkan fielen, wie so oft in der Geschichte, jene zum Opfer, die keine Schuld trugen - die einfachen Leute. Ein Baby, das am Scheunentor zerschmettert wurde, die zwölfjährige Schülerin, von johlender Soldateska so lange geschändet, bis sie leblos liegenblieb - die hatten ja diesen Wind nicht angefacht. Wehrlose aus dem so genannten Tätervolk, die in wütender Raserei umgebracht wurden und in Wahrheit Opfer brutaler Vergeltung waren. Opfer also letztlich des Größenwahnsinnigen, der in seinem Eroberungs- und Ausrottungswahn ganz Europa mit Krieg überzogen hatte und sich am Ende in seinem Bunker unter der Berliner Reichskanzlei feige der Verantwortung entzog.   

Schätzungsweise 14 Millionen Ostdeutsche verloren ihre Heimat für immer, bis zu zwei Millionen kamen um - erfroren, ertranken, verhungerten, wurden erschossen, erschlagen, vergewaltigt.

Dabei hätten die meisten gerettet werden können, wären sie nur rechtzeitig evakuiert worden. Aber die Reichsführung verbot, in sturer Verblendung an den „Endsieg" glaubend, strikt alle Fluchtvorbereitungen. Monatelang, als die sowjetische Armee im Herbst 1944 begann, eine gigantische Streitmacht zur Schlussoffensive zusammenzuziehen, ließ das NS-Regime die Bürger bewusst im Unklaren über den Ernst der Lage, anstatt sie rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu holen. Sie sollten in Frontnähe bleiben, um die „Kampfmoral" der schlecht gerüsteten Wehrmachtssoldaten und der hastig zu einem Himmelfahrtskommando eingezogenen „Volkssturm"-Männer samt Hitlerjungen zu heben. Die würden ihr Blut geben, so die zynische Erwartung, wenn es nicht um leere Gehöfte, sondern um Frauen und Kinder gehe. Als dann der Sturm losbrach, war es für unzählige Menschen, die in Panik mitten im tiefsten Winter zu fliehen versuchten, schon zu spät: sie gerieten in die Mühlen einer gnadenlosen Kriegsmaschinerie, wurden von der Roten Armee einfach überrollt.

Quelle-Magazin am Wochenende (NN-Nachrichten,Februar 2005)


Nightwish

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #80 am: 07.12.08 (11:53) »
Sehr dezidiert geschrieben! Von wem ist das?
Wie bei "Beweise" für eine Schuld, sollte es doch nicht darum gehen,
vom wem diese vorgebracht werden, sondern ob diese fundiert sind.
Im obigen Fall ist der Autor an sich doch völlig nebensächlich,
wenn seine Ausführungen verständlich und nachvollziehbar sind.

Weil es mich interessiert, wer sich hier so gewillt und beherrscht artikulieren kann. Ist ja eher selten von jener Seite der Diskussion.

Die spezielle Problematik der (ja revidierten) Wehrmachtsausstellung mal außer acht lassend, muss doch festgestellt werden, dass diese Argumentation auch umgekehrt werden kann und das Fazit, "Wer nicht meine Meinung [...] hat...", hier mindestens genau so häufig von jenen kommt, für die dort argumentiert wird, wie von denen, gegen die dort argumentiert wird.
Zitat
Warum sollte man ausgerechnet jene groß aufgezogene Gräuelpropaganda-"Show" hierbei völlig ausser acht lassen?
Jene sollten doch gerade als das Paradepferd an Verleumdung sämtlicher Wehrmachtssoldaten erschaffen werden.

Weil es in dieser Diskussion nicht um die Ausstellung geht, habe ich mich auf die Allgemeingültigkeit bezogen.

Zitat
Es gab übrigens insgesamt zwei sog. (Anti-)"Wehrmachtsausstellungen" und nicht nur eine.

Aus diesem Grund habe ich "revidiert" geschrieben. Mir sind die Umstände bekannt.

Zitat
So gesehen, macht es dies bereits völlig sinnlos, mit Unterstützern jener Agitatoren über solch ein Thema überhaupt zu diskutieren.

In dieser Aussage findet sich das von dir zitierte Motto: "Wer nicht meine Meinung zu dieser Sache hat, der hat aus der Vergangenheit nichts gelernt", dass du anderen unterstellst.

Des Weiteren entsprechen Begriffe wie "Schreiberling", "Pamphlete", "Volksverhetzer" dem von dir zitierten "Problem 5" und diskreditieren ohne selbst eine inhaltliche Aussage zu transportieren von vornherein die betitelten Personen.

Interessant, du bringst eine gute Argumentationskette, enthältst mir den Autor vor und machst dann das, was darin kritisiert wird. Du bestätigst somit aktiv meine Feststellung, dass die von dir aufgezeigte Argumentation auch umgekehrt werden kann. 

An dieser Stelle möchte ich also dazu aufrufen, hier eine gepflegte Diskussionskultur einkehren zu lassen!

Gruß

Nightwish
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

Beobachter

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #81 am: 08.12.08 (08:51) »
Vorab.
Ich liege mit meiner Vermutung wohl nicht so weit daneben, dass du dir eigentlich nur gezielt die Teile meines Beitrags
herausgepickt hast, welche dir sauer aufgestoßen sind, ohne den Zusammenhang überhaupt erkennen zu wollen.
Seis drum.

Sehr dezidiert geschrieben! Von wem ist das?
Wie bei "Beweise" für eine Schuld, sollte es doch nicht darum gehen,
vom wem diese vorgebracht werden, sondern ob diese fundiert sind.
Im obigen Fall ist der Autor an sich doch völlig nebensächlich,
wenn seine Ausführungen verständlich und nachvollziehbar sind.

Weil es mich interessiert, wer sich hier so gewillt und beherrscht artikulieren kann. Ist ja eher selten von jener Seite der Diskussion.
Tut mir leid, aber ich kenne eigentlich (nicht nur) hier keine "jene" oder "andere" Seite",
sondern schlicht und einfach Grundsätzlichkeiten im gegenseitigen Umgang miteinander.
Bei historischen Themen sollten man auch generell das Politische Aussen vor lassen.
Was manch einem mehr als nur ein wenig schwer fällt, wenn nicht gar unmöglich ist.
... und somit wohl auch nie zu einem "objektiven" Meinungsaustausch führen kann.

Die spezielle Problematik der (ja revidierten) Wehrmachtsausstellung mal außer acht lassend, muss doch festgestellt werden, dass diese Argumentation auch umgekehrt werden kann und das Fazit, "Wer nicht meine Meinung [...] hat...", hier mindestens genau so häufig von jenen kommt, für die dort argumentiert wird, wie von denen, gegen die dort argumentiert wird.
Zitat
Warum sollte man ausgerechnet jene groß aufgezogene Gräuelpropaganda-"Show" hierbei völlig ausser acht lassen?
Jene sollten doch gerade als das Paradepferd an Verleumdung sämtlicher Wehrmachtssoldaten erschaffen werden.

Weil es in dieser Diskussion nicht um die Ausstellung geht, habe ich mich auf die Allgemeingültigkeit bezogen.

Zitat
Es gab übrigens insgesamt zwei sog. (Anti-)"Wehrmachtsausstellungen" und nicht nur eine.

Aus diesem Grund habe ich "revidiert" geschrieben. Mir sind die Umstände bekannt.
DU hast nur von einer (= warum wohl? ) revidierten "Wehrmachtsausstellung" geschrieben.
Diesen Punkt habe ich korrigiert und die entscheidenden Gründe für deren Ende angeführt.
Und ob dir die "Umstände" von deren Schließlung bekannt sind, ist eigentlich nebensächlich,
da hier sicher auch noch andere mitlesen, denen dies evtl. nicht (mehr) bekannt war oder ist.
Die erste "Ausstellung" -mit anschließender "Tour" durch die BRD ( inkl. jeder Menge an Schulklassen,
die durch jene "Show" gezielt indokriert wurden) ist immerhin auch schon mehr als 10 Jahre her.

Zitat
So gesehen, macht es dies bereits völlig sinnlos, mit Unterstützern jener Agitatoren über solch ein Thema überhaupt zu diskutieren.

In dieser Aussage findet sich das von dir zitierte Motto: "Wer nicht meine Meinung zu dieser Sache hat, der hat aus der Vergangenheit nichts gelernt", dass du anderen unterstellst.

Des Weiteren entsprechen Begriffe wie "Schreiberling", "Pamphlete", "Volksverhetzer" dem von dir zitierten "Problem 5" und diskreditieren ohne selbst eine inhaltliche Aussage zu transportieren von vornherein die betitelten Personen.

Interessant, du bringst eine gute Argumentationskette, enthältst mir den Autor vor und machst dann das, was darin kritisiert wird. Du bestätigst somit aktiv meine Feststellung, dass die von dir aufgezeigte Argumentation auch umgekehrt werden kann. 

An dieser Stelle möchte ich also dazu aufrufen, hier eine gepflegte Diskussionskultur einkehren zu lassen!

Gruß

Nightwish

Den "Volksverhetzer" (die Quelle hatte ich angeführt) findest du hier: http://bundesrecht.juris.de/stgb/__130.html
Lies dir einfach mal hinter dem Verweis die beiden ersten Absätze durch und frage dich anschließend vielleicht einmal,
welcher Teile -der Absätze 1(2) + 2(1)- auf die von mir angesprochene "Personen" (= u.a. Hannes Heer) wohl zutreffen.
Ich denke, diese findest du auch ohne das ich diese daraus zitiere.

Und was die "Schreiberlinge" und ihre "Pamphlete" betrifft, so wird mir wohl jeder anständige Demokrat zustimmen, dass das was manch einer z.B. über die Person "Demjanjuk" in den letzten Wochen / Monaten so alles völlig unbewiesen in aller Welt verbreitet hat, jene als "Schreiberling" oder "Agitator" zu betiteln, für deren strafloses Verhalten wohl eher noch geschmeichelt war. (wobei ich zugeben muss, dass ich das aber auch nicht bei jedem hier vorausgesetzt habe, dass dies auch erkannt wird bzw. überhaupt nachgelesen wurde.) Jene Pamphlete sind von ihrer Ausdrucksweise sicher nicht weit von denen eines "Stürmers" entfernt - mit dem kleinen aber feinen Unterschied, von der einer völlig anderen Zielperson bzw. -Gruppe als damals. Was hat sich seitdem geändert, ausser Letztgenanntes? Scheinbar nichts!
Dies tangiert manch einen aber offensichtlich überhaupt nicht, da man deren Unterstellungen -das "Warum" wurde bereits angesprochen- ja schließlich auch für "bare Münze" (= als die reine Wahrheit, und Nichts als das) bereits komplett, einem trockenen Schwamm nicht unähnlich, in sich aufgesogen hat. Das "Problem" daran ist eigentlich nur, das man eines Tages nicht einmal selbst am (Meinungs-)Pranger steht. Dann werden allerdings schnell (wieder) die untersten Schubladen mit Vergleichen aus der NS-Zeit geöffnet...  da diese Variante bekanntermaßen den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen. Man gönnnt sich ja sonst nichts, das ganze Jahr hindurch!

Daran könnte manch eine-r u.U. schon selbst zu der Erkenntnis kommen, das mit solch einer Klientel
eigentlich jeglicher historische Meinungsaustausch zu keinem sinnvollen Ergebnis führen kann.
Dies ist dem Autor meines obigen Zitats bereits Anfang 2000 aufgefallen.
... und er hat auch seine entsprechenden Konsequenzen daraus gezogen.


Mit diesem Schlusssatz bin ich auch schon am Ende angekommen, was es für mich dazu zu sagen gäbe.
... und eine "gepflegte Diskussionskultur" sollte somit (hier) auch wieder möglich und gesichert sein.
In diesem Sinne.

Nightwish

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #82 am: 08.12.08 (20:47) »
Zitat
Tut mir leid, aber ich kenne eigentlich (nicht nur) hier keine "jene" oder "andere" Seite",

Nun, da hier ja von mindestens einer Person politische Zuordnungen vorgenommen wurden und sich, abgesehen davon, ja zwei Lager bilden, habe ich versucht wertfrei den Begriff 'Seite' einzuführen.

Zitat
sondern schlicht und einfach Grundsätzlichkeiten im gegenseitigen Umgang miteinander.

... die hier einige nicht beherrschen...

Zitat
Bei historischen Themen sollten man auch generell das Politische Aussen vor lassen. Was manch einem mehr als nur ein wenig schwer fällt, wenn nicht gar unmöglich ist.

Wo ich dir voll und ganz zustimmen muss!

Zitat
... und somit wohl auch nie zu einem "objektiven" Meinungsaustausch führen kann.

Ganz objektiv kann ein Meinungsaustausch ja nie sein. Aber man sollte in der Lage sein

a) sachlich zu argumentieren,

b) die Meinung anderer zu akzeptieren,

c) in der Lage sein, seine Meinung zu ändern.

Zitat
DU hast nur von einer (= warum wohl? ) revidierten "Wehrmachtsausstellung" geschrieben.

Weil gemeinhin von "der Wehrmachtsausstellung" gesprochen wird. "Warum wohl?" Ja warum denn wohl deiner Meinung nach? Das ist das was du unter "Grundsätzlichkeiten im gegenseitigen Umgang miteinander" verstehst? Solche 'Andeutungen'!?

Zitat
Diesen Punkt habe ich korrigiert und die entscheidenden Gründe für deren Ende angeführt.

Korrigiert? Naja, ausgeweitet...

Zitat
Und ob dir die "Umstände" von deren Schließlung bekannt sind, ist eigentlich nebensächlich,

Schön, dass deine Ansichten wichtiger sind als meine... Jaja, "Grundsätzlichkeiten im gegenseitigen Umgang miteinander", ist schon klar...

Was Agitatoren und Pamphlete angeht kennst du meine Meinung bereits. Hattest du nicht etwas von "Grundsätzlichkeiten im gegenseitigen Umgang miteinander" geschrieben? Das beginnt bei mir mit einer neutralen Bezeichnung der an der Diskussion beteiligten. Also schön, dass du das dann ablegst und eine "gepflegte Diskussionskultur" einführen möchtest.

lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...