Autor Thema: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50  (Gelesen 25246 mal)

Niwre

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Das Wunder von Ludwigsburg

Zitat
Die Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50. Die Politik behinderte ihre Arbeit von Anfang an. Die wichtigen Erfolge zur Aufklärung der Verbrechen des Nationalsozialismus sind der Courage und dem Mut der Mitarbeiter zu verdanken. [...]

"Das Wunder von..." - alles senile Fundis oder warum ist neuerdings alles ein "Wunder"?

Tortenarsch

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Es ist ein `` Wunder`` das eine Einrichtung die der `` Normalbürger`` nicht braucht und die für den `` Normalbürger`` nur Kosten verursacht, auch noch ihr 100 jähriges feiert wird. Dann aber mit dem leitenden Staatsanwalt Selçuk  Topçuoğlu.
Gruß  8)

Niwre

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Der "Normalbürger" braucht auch keine Mordkommissionen und die Opfer wohl auch nicht mehr. Also abschaffen.

Frieda

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Zitat
Das Wunder von Ludwigsburg ist einmal, dass es trotz allem über 400, oft höchst bedeutsame Gerichtsverfahren gegen fast 900 Angeklagte gegeben hat. Anders als vor 1958 ging es jetzt vor allem um Verbrechen im Ausland, und in mehr als 80 Prozent der Verfahren ging es um jüdische Opfer

Zitat
Das größte Wunder ist aber, dass eine von der Politik behinderte, von der Bevölkerung angefeindete und von vielen Kollegen alleingelassene Juristenschar, mit einer kümmerlichen Ausstattung und unter Verzicht auf glänzende Karrieren, nicht resigniert hat, sondern jahrzehntelang unverzagt gegen den Strom geschwommen ist.

Das trotz allen Anfeindungen und Behinderungen von Politik und Bevölkerung  NS-Verbrecher bestraft wurden, grenzt meiner Meinung nach  in diesem Fall tatsächlich an ein Wunder. Deshalb finde ich den Titel dieses Beitrages gar nicht mal so falsch.
Ich jedenfalls bin froh, dass es solche Stellen und Mitarbeiter gibt, die es sich auch heute noch zu der Aufgabe machen NS-Verbrecher zu ermitteln. Man denke dabei nur an den aktuellen Fall Iwan Demjanjuk...

Balsi

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also ich kann da jetzt auch nichts Negatives dran finden...Es könnte dabei aber allerdings auch nichts ausmachen.. die gleichen verbrechen von unterschiedlichen Personen gleich zu ahnden... aber das hatten wir ja schon zu oft..;-)))

Niwre

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Das trotz allen Anfeindungen und Behinderungen von Politik und Bevölkerung  NS-Verbrecher bestraft wurden, grenzt meiner Meinung nach  in diesem Fall tatsächlich an ein Wunder.
Engagierte Menschen gibt es überall, nur diese "Wunder" werden inflationär gebraucht: schmeiß mal die Suchmaschine Deiner Wahl an: Wunder von Wien, Lengede, Bern, Manhattan, Remagen, Berlin, Buxtehude, Mailand, Marxloh, Wolfsburg...  ::)

Tortenarsch

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Du must vielleicht mal lesen lehrnen, du kleiner Nazijäger. ;D
Es ging nicht um die SoKO Mord, sondern um eine Einrichtung in Ludwigsburg die kaum noch was gerichtsverwertbares ermittelt , da die Täter und das Tätervolk am aussterben sind.
Weiterhin kenne ich weder im Wohnumkreis noch im Kollegenkreis oder sonst einem Kreis jemanden den das Thema noch interessiert.  ;D

Ist eben so...alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei.

Schön Tach noch   8)

Niwre

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Du must vielleicht mal lesen lehrnen, du kleiner Nazijäger. ;D
Es ging nicht um die SoKO Mord, sondern [...]

http://de.wikipedia.org/wiki/Analogie_(Rhetorik)

Richtschuetze

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Zitat
gerichtsverwertbares ermittelt , da die Täter und das Tätervolk am aussterben sind.

Ich muß sagen so sehe ich das auch, es sollte jetzt endlich mal Schluß sein!



Gruss

Balsi

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also ich rege mnich schon auf, wenn mal wieder "ein Köter durchs Dorf getrieben" wird....dennoch möchte ich schon Gerechtigkeit... ob die eine Seite nun bevorteilt wird oder nicht. Das ist halt Geschichtsaufarbeitung. Ob das andere nun auch so machen.. tja darauf habe ich keinen Einfluss. Wer aber 20.ooo Menschen auf dem Gewissen hat... also sorry.... der muss verurteilt werden. Einerseits wollt ihr den Klahr nicht rauslassen und andererseits den Demjanjuk nicht verurteilt sehen. Hmmm....

Richtschuetze

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #10 am: 27.11.08 (08:47) »
Zitat
Einerseits wollt ihr den Klahr nicht rauslassen und andererseits den Demjanjuk nicht verurteilt sehen. Hmmm....

Nun das eine ist über 60 Jahre her das andere über 25 Jahre! Desweitern sind auch die Umstände die es in den jeweiligen Jahren gegeben hat andere! (Krieg/Frieden)



Zitat
ob die eine Seite nun bevorteilt wird oder nicht. Das ist halt Geschichtsaufarbeitung. Ob das andere nun auch so machen

Das kommt noch dazu, immer werden nur deutsche Täter verurteilt, nie trifft es die andere Seite (man könnte fast meinen da hätte es nie Verbrechen gegeben!)


Gruss

Niwre

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #11 am: 27.11.08 (11:22) »
Ach Gott, die armen Mörder. Wurden bestimmt gezwungen verbrecherische Befehle zu geben oder sich über Gebühr wie ein gewalttätiges Arschloch aufzuführen. Aber gut, wenn die woanders frei rumlaufen, dürfen die das auch hier.

Balsi

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #12 am: 27.11.08 (13:09) »
also ich muss zumindest mal folgendes sagen. Ich beschäftige mich ja fast nur mit Militärhistorie, sicherlich wie die meisten hier, und dabei werden solche Punkte wie Verbrechen an Zivilisten, KZ usw. ja eigentlich kaum angeschnitten. Liesst man nun aber Bücher eben zu diesem Thema.. da verschlägt es mir oft die Sprache und dann habe ich kein Verständnis dafür, das solche Menschen frei herumlaufen. Wenn auch nur 10% von dem wahr wäre was in den Büchern steht, ja dann reicht das doch hundertmal jeden von diesen Unmenschen zu verurteilen. Jeder hier kennt die Schilderungen... und solche sollen frei herumlaufen?
« Letzte Änderung: 27.11.08 (13:55) von Balsi »

Niwre

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #13 am: 27.11.08 (13:29) »
Ich denke viele von uns haben sehr viel Verständnis für die Abläufe damals und werden im Alltag sicher manchmal schräg angesehen, wenn man eben nicht sämtliche Bürger, Wehrmacht-Soldaten, Waffen-SSler etc. über einen Kamm schert oder das ein oder andere Kriegsverbrechen in die Begleitumstände einordnet und die Täter nicht sofort hängen will. Aber, und da schließe ich mich Balsi an, kann man solche Sadisten, die oft aus freien Stücken gehandelt haben, nicht ungeschoren davonkommen lassen. Mit welchem Recht? Schon der Respekt den Opfern gegenüber gebietet eine vernünftige Aufarbeitung. Da lasse ich auch kein "aber die anderen blabla" gelten. Wir sind hier in Deutschland, es waren deutsche Verbrechen, also werden die auch von uns (manchmal) verfolgt. Wenn andere Nationen noch nicht soweit sind, dann ist das deren Problem, auf das "wir" nur hinweisen können.

Frieda

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Re: Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wird 50
« Antwort #14 am: 28.11.08 (19:14) »
Zitat
du kleiner Nazijäger.  ;D
Danke, das ist aber nett!  ;D

Zitat
Weiterhin kenne ich weder im Wohnumkreis noch im Kollegenkreis oder sonst einem Kreis jemanden den das Thema noch interessiert
.
 
Ich habe z.B. viele Freunde und Bekannte, die dieses Thema interessiert, auch wenn das Geschehene schon so lange her ist. Das ist wohl Ansichtssache.

Der Fall Demjanjuk z. B. zeigt ja, dass es immer noch Täter gibt, sowie es immer noch Opfer gibt, die auch nach so langer Zeit Gerechtigkeit verdienen.


@balsi
Zitat
Wer aber 20.ooo Menschen auf dem Gewissen hat... also sorry.... der muss verurteilt werden. Einerseits wollt ihr den Klahr nicht rauslassen und andererseits den Demjanjuk nicht verurteilt sehen. Hmmm....

Dazu gibt´s eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Das sehe ich genauso!
Bei mir ist es gerade anders herum, ich beschäftige mich wenig mit Militärhistorie, dafür aber viel mit den im 3. Reich begangenen Verbrechen. Durch die in diesen Büchern beschriebenen Greueltaten hat man vielleicht einfach eine andere Sichtweise.

 

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