Autor Thema: Odessa  (Gelesen 12690 mal)

uwys

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Odessa
« am: 26.02.07 (09:33) »
Odessa: Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher
von Uki Goni

Nachdem ich nun dieses Buch endlich gelsen habe, muss ich ehrlich sagen das ich es für den grössten Fehleinkauf halte den ich bei einem buch je gemacht habe!
Eigentlich muss es als Themaverfehlung eingestuft werden!
Lang und breit wird darin über europäische Flüchtlinge nach Argentinien berichtet die mit dem Dritten Reich zusammengearbeitet haben. Von vorneherein wird dabei jeder als Nazi bezeichnet, was über die Qualität in meinen Augen alleine schon genug Aussagekraft hat! Jede Menge Halbwahrheiten und Vermutungen werden dabei aufgetischt, die nicht belegt werden!
Wobei Sätze wie: Wahrscheinlichhat er, Vermutlich war er daran beteiligt und jede Menge vielleichts!
Ich kann wirklich nur jedem davon abraten dieses Buch zu kaufen!
uwys
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Balsi

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Re: Odessa
« Antwort #1 am: 26.02.07 (09:43) »
das muss ich leider bestätigen.. deswegen wird das Buch auch aus der Liste oben entfernt. Man hat fast den Eindruck als gab es nur 4 oder 5 Mann die nach Argentinien sind, da er immer die gleichen aufzählt. Würde ich ebenfalls keinem raten zu kaufen. Lohnt sich nicht.

BOBO

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Re: Odessa
« Antwort #2 am: 26.02.07 (19:29) »
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2023733,00.html


Nebenbei - hat jemand zufällig die Reportage vom Spiegel über die 60jahr-Feier der HIAG? War recht interessant, wer da alles als Zaungast anwesend war.

Andi

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Re: Odessa
« Antwort #3 am: 26.02.07 (20:55) »
Reportage vom Spiegel über die 60jahr-Feier der HIAG? War recht interessant, wer da alles als Zaungast anwesend war.

Würde mich auch interessieren.  :o
Gruß,

Andreas

Jan-Hendrik

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Re: Odessa
« Antwort #4 am: 27.02.07 (00:43) »
Der SPIEGEL war wahrscheinlich auch nur Zaungast  :P

Insofern dürfte außer dümmlichem Gebrabbel auch nicht viel dabei gewesen sein ...


Jan-Hendrik

BOBO

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Re: Odessa
« Antwort #5 am: 27.02.07 (19:08) »
Doch, eine versteckte Kamera innerhalb der Veranstaltung. Waren auch Teile der Redner mit dabei.

Mal schauen, werde mal Spiegel - oder war es SternTV - anschreiben. Wird bestimmt davon noch ein Mitschnitt geben.

Hier noch meiner Meinung nach gute Link´s zu dem Thema:

http://www.ila-bonn.de/artikel/ila301/rattenlinie.htm

http://www.lbihs.at/LVText/BspReferat2004.pdf

Zumindest soll die einzigste Anlaufstelle der O.D.E.S.S.A in Deutschland die Volksschule Coburg gewesen sein. Zumindest ist in CIC-Akten die Rede davon. Und wer die Kontaktperson war habe ich meiner Meinung nach auch schon in Erfahrung gebracht.
« Letzte Änderung: 27.02.07 (19:11) von BOBO »

Balsi

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Re: Odessa
« Antwort #6 am: 27.02.07 (20:47) »
die kenne ich auch.. zumindest aus deinen Aussagen her..,-)))

BOBO

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Re: Odessa
« Antwort #7 am: 27.02.07 (21:43) »
Wie wäre es dann mit einem Blick in die Records of the Investigative Records Repository (IRR)

Dort findet man in der

- Box 39:
Zitat
NND 853108 XE180023 Odessa Movement, Coburg Movement Oct 46-Sep 47 Vol 1


und in

- Box 69:
Zitat
NND 911081 ZF015116 ODESSA Organization, 1946-1947


oder hier:

Zitat
Apr. 1945
 Gegen Kriegsende tritt die „Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen“ (ODESSA) unter dem SS-Offizier Otto Skorzeny (NSDAP) in Aktion, um die Flucht von Kriegsverbrechern aus Deutschland, hauptsächlich nach Argentinien, Spanien und in den Nahen Osten zu organisieren. Nach Aussage des amerikanischen „Gegenspionagekorps“ (CIC) befindet sich die ODESSA-Zentrale in Coburg. In der spanischen Hauptstadt Madrid entsteht eines ihrer internationalen Hauptquartiere. Spanien ist seit 1943 ein Zentrum der Nazi-Fluchtbewegung.
Quelle: http://deutscher-imperialismus.fdj.de/index.html?deutscher_imperialismus/III_1944_1945

oder hier:

Zitat
ODESSA ist der bekannteste der nationalsozialistischen Verbände, die nach Kriegsende tätig waren. ODESSA bedeutet Organisation der ehemaligen (oder entlassenen) SS-Angehörigen. In dem Kürzel ist, für Eingeweihte sofort erkennbar, das SS der Schutzstaffel enthalten. Die Sturmabteilung (SA) heißt in Urkunden der unmittelbaren Nachkriegszeit gelegentlich Sammlung der Anständigen.

Es gibt keine begründete Gesamtdarstellung zur Organisation der ehemaligen (oder entlassenen) SS-Angehörigen. Diejenigen Abhandlungen, die ausführlich auf die Einrichtung eingehen, gelangen zu sehr unterschiedlichen Urteilen. Erfolgreiche Verfasser von Büchern bringen die Einrichtung mit einer Weltverschwörung in Verbindung. Ernsthaftere Verfasser sprechen heute immerhin von der zweifellos größten Bedrohung der menschlichen Freiheit, andere wiederum bezweifeln, daß es ein einzelnes festgefügtes Netzwerk dieses Namens überhaupt gab.

Hält man sich an die Urkunden des amerikanischen Geheimdienstes in den Streitkräften, des so genannten Counter Intelligence Corps (CIC), der ab dem Jahr 1945 in der amerikanischen Besatzungszone tätig war, dann war die ODESSA keine festgefügte Einrichtung, sondern ein Sammelbegriff für vereinzelte Verbände und Anlaufstellen fliehender Angehöriger der Schutzstaffel. Die ODESSA hatte einen Zweig in Deutschland, der die SS-Leute mit falschen Ausweisen versorgte. Die bedeutenste Anlaufstelle war offenbar die Volkshochschule in Coburg.

Der andere, wichtigere Zweig betreute die Flucht untergetauchter SS-Leute nach Südamerika und dem Nahen Osten und soll - so die CIC-Urkunden - in der sowjetischen Besatzungszone den Abbau von Industrieanlagen hintertrieben haben. Als Oberhaupt der Einrichtung galt Otto Skorzeny - ob zu Recht oder Unrecht, ist schwer festzustellen. Otto Skorzeny war ein Offizier der Waffen-SS, der durch gewagte befohlene Unternehmen wie die Befreiung Mussolinis aus italienischer Haft bekanntgeworden war. Otto Skorzeny vereinigte vom Kriegsgefangenenlager Dachau aus untergetauchte Nationalsozialisten und wurde nach seiner Flucht aus der Gefangenschaft einer der Oberhäupter des neuen Nationalsozialismus (Neonationalsozialismus); ein Ausdruck, den er selbst seit Anfang der fünfziger Jahre benutzte.

Die ODESSA half den Vollstreckern der Endlösung der Judenfrage und Kriegsverbrechern bei der Flucht über Fluchtwege in Österreich und in Italien. In Rom stellte der Aufseher Alois Hudal, Schulleiter des so genannten Collegio Teutonico, mit Rückendeckung des Vatikans den Fliehenden falsche Ausweise aus und verschaffte Unterkünfte in Einsiedeleien. Neben der so genannten ODESSA-Route über Italien gab es andere Fluchthelfer und Fluchtwege. Zuverlässige Angaben, wieviele SS-Leute und andere Nationalsozialisten vor der Strafverfolgung geflohen sind, sind nicht bekannt. Bekannte Vollstrecker der Endlösung der Judenfrage, die über Italien flohen, sind Franz Stangl, Adolf Eichmann, Walter Rauff und Josef Mengele. Klaus Barbie floh mit Hilfe des CIC über die so genannte Ratline (Schleichweg), bediente sich also des Unterbaus der ODESSA. Auch Friedrich Schwend, ein Geldfälscher der nationalsozialistischen Herrschaft, floh über die ODESSA-Route. Seine gefälschten Ausweise und die Teilstrecken seiner Flucht sind im Schwend-Lager im Einzelnen urkundlich festgehalten. Neben den Deutschen verhalf Hudal vor allem seinen kroatischen Landsleuten der so genannten Ustascha zur Flucht.

In den Fluchtländern bestanden Verbände, die sich des Namens ODESSA bedienten, bis Anfang der sechziger Jahre. Glenn Infield erwähnt ein weltweites ODESSA-Treffen, das nach der Entführung Eichmanns aus Argentinien im Jahr 1960 in Beirut stattfand. Es gibt einen genauen Bericht eines weiteren Treffens in Südspanien, in dem Gegenmaßnahmen auf die Entführung Eichmanns beraten werden und dem Land Israel der Krieg erklärt wird. Entgegen der Verherrlichung als hervorragende, weltumspannende Untergrundeinrichtung, wie sie der Verfasser Forsyth in seiner gleichnamigen Erzählung blühen läßt, sprechen aus dem Bericht Allmachtseinfälle und eine selbstzufriedene auf den Feind wetternde Altherrengemütsart. Eine wirksame geheime Einrichtung mit klarer Zielvorstellung und Zielsetzung würde so nicht poltern und nach einem dreifachen Sieg Heil nicht so laut das Horst-Wessel-Lied singen, daß es, wie es in einer Begleitmitteilung zu dem Bericht heißt, wenigstens bis zum Felsen Gibralter durchdrang.

Gegen das Bild einer gut abgeschirmten geheimen Einrichtung sprechen zahlreiche Urkunden des amerikanischen Geheimdienstes CIC. Beim Roten Kreuz in Augsburg bekamen in der Niemandszeit zwischen den Jahren 1945 und 1947 entlassene deutsche Kriegsgefangene zusätzlich Brot und Kaffee, wenn sie den Leitspruch ODESSA sagten. Die polnische Wachmannschaft der amerikanischen Kriegsgefangenenlager machte das ODESSA-Spiel mit, um den Russen zu schaden. Ein geheimer Beobachter des amerikanischen Geheimdienstes CIC erfuhr durch einen betrunkenen Zufallsbekannten von der ODESSA. Eine gute Untergrundeinrichtung würde sich solche Blößen nicht geben. Die ODESSA war ein loses Netzwerk mit abgestimmter Aufgabe ohne Zielvorstellung und ohne Zukunft. Die Einrichtung war zwar bekannter, aber weniger bedeutsam als der SS-Untergrund, der als "Aktion Deutschland" in den Besatzungszonen tätig war.

Eine im Oktober des Jahres 1998 vom Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika freigegebene Urkunde schildert, wie Mitglieder der ODESSA gefälschte Dollar-Scheine, die von der Operation Bernhard hergestellt worden waren, in Peru in Umlauf brachten. Das Hauptquartier der ODESSA sei in Kairo, das Haupt der Einrichtung in Südamerika sei Friedrich Schwend, und in Spanien sei es Otto Skorzeny. Friedrich Schwend und der in Ägypten lebende Flüchtling Johannes von Leers, der nach seinem Glaubenswechsel zum Islam Omar Armin von Leers hieß, seien im Dezember des Jahres 1964 in der Botschaft der Vereinigten Arabischen Republik in Lima (Peru) zusammengekommen. Johannes von Leers habe für einhunderttausend echte Dollar-Scheine eine um ein Vielfaches größere Summe gefälschter Dollar-Scheine von Friedrich Schwend erwerben wollen, heißt es in der Urkunde der amerikanischen Botschaft in Lima. Otto Skorzeny und Armin von Leers lebten nicht im Untergrund. Sie haben Bücher verfaßt und sich nicht versteckt. Friedrich Schwend hat zwar falsche Namen benutzt, aber unter seinem richtigen, mehrfach öffentlich erwähnten Namen in Lima gelebt. Die genannte Urkunde deutet darauf hin, daß die ODESSA ein zwar außerdienstlich, aber nicht unbeirrt im Untergrund arbeitender Zusammenschluß geflohener Täter war.

Quelle: http://lexikon.idgr.de/o/o_d/odessa/odessa.php

Langt dies als Quellnachweis?

uwys

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Re: Odessa
« Antwort #8 am: 28.02.07 (10:24) »
habe bei amazon eine rezession reingeschrieben, bin mal gespannt wann die erscheint!
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BOBO

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Re: Odessa
« Antwort #9 am: 13.04.07 (04:47) »
Hier mal noch ein Dokument:

uwys

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Re: Odessa
« Antwort #10 am: 05.05.07 (11:23) »
das muss ich leider bestätigen.. deswegen wird das Buch auch aus der Liste oben entfernt. Man hat fast den Eindruck als gab es nur 4 oder 5 Mann die nach Argentinien sind, da er immer die gleichen aufzählt. Würde ich ebenfalls keinem raten zu kaufen. Lohnt sich nicht.

ist jedoch noch immer in der liste!
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Jan-Hendrik

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Re: Odessa
« Antwort #11 am: 05.05.07 (11:32) »
Du weißt doch, Uns Balsi is nich so schnell  ;D

Jan-Hendrik

Niwre

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Re: Odessa
« Antwort #12 am: 05.05.07 (16:06) »
Braucht doch nur etwas sagen. ;)

Jan-Hendrik

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Re: Odessa
« Antwort #13 am: 05.05.07 (16:08) »
Manchmal hilfts, manchmal nich.... ;)

Jan-Hendrik

huckfinn06

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Re: Odessa
« Antwort #14 am: 30.09.08 (16:24) »
Odessa: Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher
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Nachdem ich nun dieses Buch endlich gelsen habe, muss ich ehrlich sagen das ich es für den grössten Fehleinkauf halte den ich bei einem buch je gemacht habe!
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Lang und breit wird darin über europäische Flüchtlinge nach Argentinien berichtet die mit dem Dritten Reich zusammengearbeitet haben. Von vorneherein wird dabei jeder als Nazi bezeichnet, was über die Qualität in meinen Augen alleine schon genug Aussagekraft hat! Jede Menge Halbwahrheiten und Vermutungen werden dabei aufgetischt, die nicht belegt werden!
Wobei Sätze wie: Wahrscheinlichhat er, Vermutlich war er daran beteiligt und jede Menge vielleichts!
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uwys

Für diejenigen die dieses Thema interessiert, hier zwei YouTube Einträge:

http://www.youtube.com/watch?v=_gLJFRQUy2o&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=lrVDHHcNh9A