Man ging bei Einführung der Drehstabfederung im Panzer von folgender Überlegung aus:
Die Federung soll einen Panzer dazu befähigen, das mit starken Unebenheiten durchsetzte Gelände des Kampffeldes sicher, mit großer Wendigkeit und Fahrgeschwindigkeit zu bewältigen und dabei weiterhin eine ruhige Plattform für die Arbeit der Besatzung bilden.
Aus dieser Forderung ergeben sich zwei Komponenten, die berücksichtigt werden müssen. Das eine sind die Nickschwingungen (das "Wippen", hängt stark mit der Art der Dämpfung zusammen), das andere der Ferderungsweg. Ursprünglich sollte z.B. bei Entwicklung des Laufwerks des Panthers (wohl eines der besten, das es gab in Bezug auf Federung) Bodenwellen bis zu 500 mm Höhe mit hoher Geschwindigkeit befahren werden, ohne das die Besatzung an ihren Aufgaben behindert wurde - also z.B. Richschütze weiter seinen Kopf an der Optik lassen ohne sich blaue Augen zu holen. Um das zu Erreichen wurden allerdings auch zwei Drehstäbe je Laufrolle benötigt, die parallel geschaltet wurden.
Um einen so langen Federweg an der Laufrolle bei gleichzeitigem Sparen von Platz und Material zu realisieren, erwies sich die Drehstabferung als die geeignetste (wie Niwre in seiner Ãœbersicht schon zeigte)
Das eine was man wollte war also eine "weiche" (lange) Federung ohne "Durchschlagen", das andere, dass das Fahrzeug "ruhig" lief, also wenig wippte - die sogenannten Nickschwingungen.
Das wurde durch Einsatz der Drehstabferung, die von ihren Eigenschaften her schon dämpfend wirkt, zusammen mit einer wirkungsvollen Dämpfung an der richtigen Stelle (nicht alle Laufrollen bzw. Achsen brauchen gedämpft werden) beim Panther vervorragend gelöst.
Bei Versuchen in Kummersdorf auf einer Wellenbahn wurden beim Panzer IV und T34 bei Geschwindigkeiten von 22 bis 25 km/h die Versuche abgebochen, da die Erschütterungen so stark wurden, dass eine schnellere Fahrt nicht mehr möglich war, während der Panther mit höherer Geschwindigkeit immer "ruhiger" lief.
Der große Nachteil dieser Konstruktion des Pantherlaufwerks waren die hohen Kosten (siehe wieder Niwres Übersicht). Deshalb wurde bei der Konstruktion des Panther II wie auch des Tiger II für die Federung nur ein Drehstab je Laufrolle verwendet - eben aus Kostengründen.
Fakt ist aber, das die Drehstabfederung zwei wesentliche Vorteile gegenüber anderen Federungsarten im Panzerbau bringt: längere Federwege bei weniger Materialeinsatz und platzsparende Anordnung der Federungskomponenten sowie eine gewisse Selbstdämpfung, die anderen Federn fehlt.