Autor Thema: Misch: Der letzte Zeuge: Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter  (Gelesen 11714 mal)

Niwre

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Letztens im Buchladen gesehen:

Rochus Misch
Der letzte Zeuge: Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter
Gebundene Ausgabe: 280 Seiten
Verlag: Pendo Verlag; Auflage: Mit einem Vorwort von Ralph Giordano. (27. Juni 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3866121946
ISBN-13: 978-3866121942
Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,4 x 3 cm

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Hitlers Leibwächter

Zitat
Berlin, am 30. April 1945 im Führerbunker: Kurz nach drei Uhr nachmittags verabschiedet sich Hitler von seinen letzten Getreuen, anschließend geht er in sein Privatzimmer zu Eva Braun. Der Führer will jetzt nicht mehr gestört werden, heißt es. Rochus Misch, Hitlers Telefonist dort unten im Bunker, weiß genau, was das bedeutet. 30, vielleicht 45 Minuten später folgt dann der Schuss. [...]

IM

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Zitat
Mit einem Vorwort von Ralph Giordano

Als ich das gelesen hatte, dachte ich nur, wie paßt das zusammen ??

Zitat
Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter

Damit ist eigentlich nur gemeint, daß er Angehöriger der Leibstandarte war. Die gewählte Wortwahl auf dem Titel ist natürlich wesentlich reißerischer, ...

Niwre

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Das hattest Du hier: http://forum.balsi.de/index.php?topic=3933.0 schon erwaehnt, aber Misch streitet es nicht ab bzw. nimmt Zweideutigkeiten diesbezueglich in Kauf, zB. SZ:

Zitat
sueddeutsche.de: Herr Misch, Sie arbeiteten von 1940 bis 1945 für Adolf Hitler und hatten direkten Kontakt zu ihm. Was waren ihre Aufgaben?

Misch: Wir waren seine Leibwächter. Aber wir saßen nicht herum und warteten darauf, dass er sich bewegt.

IM

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Auf alle Fälle wird der Mann entgegen dem Zeitgeist ganz schön vermarktet. Was es in meinen Augen allerdings nicht gerade sehr glaubwürdig macht, ...

Niwre

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IM

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Endlich mal ein Artikel, der es richtig rüberbringt, ...

Andreas

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Das Buch war in der 1. Auflage nach wenigen Tagen ausverkauft.
Nun liegt es bereits in der 4. Auflage in den Regalen und ist immer noch ein Bestseller


Rochus Misch - Heute und früher
Bildquelle

Ein paar Infos auf Wikipedia - >>>Hier<<<

uwys

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@IM
vielleicht ist das interessante gerade das alltägliche daran!
immer hört man nur welch ein monster hitler war und was für ein verbrecher und und und
aber er war eben auch ein mensch, in mancherlei hinsicht ein besonderer, und gerade das wollen die leute vielleicht auch lesen! jemand der den ungschminkten hitler erzählt, den als menschen nicht den als diktator oder als politiker. genau das ist vielleicht das uniteresant interessante!
Keine Macht den doofen!
www.deutsche-ehrenmale.de

IM

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Und wie paßt das zu meiner Aussage ?

bani

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Für Hitler am Telefon


Also wenn er - wie in diesem Artikel erwähnt - zum Begleitkommando gehörte, dann war er wirklich einer der Leibwächter.
Denn das Begleitkommando war eigentlich "seine" Schutztruppe, die in direkter Linie zum  "Stoßtrupp Hitler" steht.
Das waren eine Zeit lang auch die einzigen Personenschützer, die er um sich haben wollte ...

Andreas

  • Gast
Also wenn er - wie in diesem Artikel erwähnt - zum Begleitkommando gehörte, dann war er wirklich einer der Leibwächter.
Denn das Begleitkommando war eigentlich "seine" Schutztruppe, die in direkter Linie zum  "Stoßtrupp Hitler" steht.
Das waren eine Zeit lang auch die einzigen Personenschützer, die er um sich haben wollte ...

Rochus Misch gehörte nach eigener Aussage zum Begleitkommando des Führers.
Ursprünglich suchte man einen jungen Mann für die Aufgaben: Telefonisten-, Kurier- und Leibwächterdienste für Hitler persönlich.
Dafür wurde ein absolut zuverlässiger Mann gesucht, der möglichst keinen Ärger mache.
Misch war der "Auserwählte", der bereits schwerverletzt von den Kämpfen der Front zurückgekehrt, zudem Vollwaise und letzter Sohn der Familie und über den sein ehemaliger Kompaniechef Mohnke nur "Gutes" gehört hatte und zudem dessen Plichtbewusstsein schätzte.
In der Probezeit wurde Misch als Läufer eingesetzt, zum Austeilen für Depeschen und Zeitungen.
Nach der Probezeit und fester Übernahme in das Begleitkommando von zwanzig Kameraden, wurde der Dienst in drei Schichten rund um die Uhr durchgeführt. (Misch war also einer von der zwanzig Mann großen Begleitkommandotruppe)
Erste Schicht: 6-14 Uhr, zweite Schicht: 14-22 Uhr, dritte Schicht: 22-6 Uhr.
Der Dienst selbst war eingeteilt in: Ein Diensthabender und drei Abkommandierte, ein Läufer, zwei Wachdienstleute.
Es wurde zwischen Wach-, Telefon-, Kurier- und Läuferdienst untereinander abgewechselt.

Nach der Probezeit erhielt Rochus Misch im August 1940 einen Dienstausweis, darin war zu lesen:

Herr Rochus Misch ist Mitglied meiner persönlichen Begleitung.
Ich ersuche sämtliche militärischen, politischen und zivilen Einrichtungen,
ihm bei der Ausübung seines Dienstes jede mögliche Hilfe zu leisten.
Herr Misch ist berechtigt, alle Absperrungen zu passieren und hat Zutritt zur Führerwohnung.
Unterzeichner: Adolf Hitler


Das Buch ist wirklich lesenswert.
Die ersten 18 Seiten spricht der Autor Misch in seiner Einleitung, warum er dieses Buch geschrieben hat.
Die weitern 17 Seiten, ein Vorwort von Ralf Giordano, absolut überflüssig und können getrost überschlagen werden.

Danach 228 Seiten volles Leben von Rochus Misch, er schreibt so direkt, als wäre man mitten im "Geschehen" als Augenzeuge dabei.
Weiterhin sind viele Seiten mit Fotos aus seinem Privatbesitz bestückt darunter auch einige Farbfotos.
Das Buch muß man einfach lesen.

Richtschuetze

  • Gast
Ich habe das Buch am Samstag bekommen und fast in einem durch gelesen und finde es auch sehr gut! ;D

Zitat
Die weitern 17 Seiten, ein Vorwort von Ralf Giordano, absolut überflüssig und können getrost überschlagen werden.


So ist es, ich habe auch nicht verstanden warum dieser Herr seinen Senf dazu geben muß! ???

Gruss

P.S Besonders die Bemerkung von Herrn Giordano das er Herr Misch jeder Zeit die Hand geben würde obwohl der für Hitler gearbeitet hat ist mehr als daneben!

hec801

  • Gast
Ich habe das Buch auch gelesen. Misch erzaehlt seine Erinnerungen, ohne den Versuch der Wertfreiheit oder Neutralitaet. Er spricht oft vom "Chef" und laesst auch das eine oder andere Mal seinen persoenlichen Eindruck von Leuten fallen, die in direkter Naehe zu Hitler gearbeitet und etwa nach dem Krieg davon berichtet haben...

Ich finde das Buch ebenfalls lesenswert, weil eben gerade die einfachen, unreflektierten Erinnerungen eines Mannes geschildert werden, der gar nicht erst versucht, immer das grosse Ganze mit zu beleuchten oder von sich behauptet, alles gewusst und alles durchschaut zu haben.

Gruss

Hannes

Re-play

  • Gast
Zitat
Die weitern 17 Seiten, ein Vorwort von Ralf Giordano, absolut überflüssig und können getrost überschlagen werden

Finde ich nicht. Damit meine ich nicht dem sein Geschriebenes, sondern, dass er sich überhaupt für sowas hergegeben hat. Denn Mischs Buch wäre kaum in der BILD thematisiert worden, wenn er nicht Boot gesessen hätte. Und ich denkmal, dass Giordano auch deshalb daran mitverdient. Ein "Vorwort" von 17 Seiten muß schließlich honoriert werden.

 

Andreas

  • Gast
...dass Giordano auch deshalb daran mitverdient.
Ein "Vorwort" von 17 Seiten muß schließlich honoriert werden.

Niemand hat Ralph Giordano gebeten 17 Seiten zu schreiben.
Der Verlag hat Herrn Giordano lediglich gebeten, das Manuskript von Rochus Misch zu sichten und in einem Vorwort seine persönliche Assoziationen dazu einzubringen. Es sollte aber bestimmt kein "Buch im Buch" mit 17 Seiten werden.

Mich persönlich hat dieses Vorwort sehr geärgert, weil: wenn ich ein Buch von Rochus Misch kaufe - so interessieren mich nicht die Lebensgeschichten und Lebensweisheiten von jemand anderen, dann könnte ich nämlich direkt das Buch des "jemand anderen" kaufen. (Giordano hat ebenfalls Bücher zu "seiner" eigenen Lebensgeschichte geschrieben)

Es war aber nicht meine Absicht, ein "Buch im Buch" zu kaufen - darum ärgere ich mich, daß ich 17 Seiten eines "jemand anderen" mitbezahle, obwohl ich das garnicht wollte. Ich finde, die Tantiemen sollten allein Rochus Misch zugute kommen, denn es ist in erster Linie seine Geschichte, die ich mir als Buch gekauft habe - und nicht die von "jemand anderen". >:(

Ich finde: Das muß garnicht honoriert werden.
Wenn das erstmal Mode wird, daß "andere" in irgendwelchen Büchern deren Vorworte von 17 Seiten "herunterkritzeln",
dann brauchen wir uns bald keine Bücher mehr zu kaufen.

...dass er sich überhaupt für sowas hergegeben hat...
Was heißt eigentlich: ...dass er sich überhaupt für sowas hergegeben hat...  ???
Man muß sich nicht für sowas hergeben, das hört sich ja wirklich sehr abfällig an... ::)

...Mischs Buch wäre kaum in der BILD thematisiert worden, wenn er nicht (mit im) Boot gesessen hätte...

Wen interessiert schon was die BILD thematisiert und schreibt.
Das Buch hat sich einzig und allein durch gute "Mund-zu-Mund-Propaganda" verkauft.
Das Buch ist vom Thema ohnehin sozusagen ein Selbstläufer.
Da braucht es keine Bild-Bequatsche oder sonstiges - der Titel allein verkauft sich schon wie "geschnittenes Brot".  8)
« Letzte Änderung: 03.12.08 (00:36) von Andreas »

 

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