Gespür für das Elend in der Stunde NullGiles MacDonogh schreibt in "After the Reich" die Nachkriegsgeschichte mit britischer FairneßHerbert AmmonIn der ständigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums im Berliner Zeughaus sind Selbstmordszenen aus dem Jahr 1945 mit der Erläuterung zu sehen, bei Kriegsende hätten "rund 200.000 Deutsche" ihrem Leben ein Ende gesetzt, vornehmlich "weil der propagierte Endsieg ausblieb und sie viel zu sehr in die NS-Verbrechen verstrickt waren". Mit solch geistiger Schlichtheit und moralisierender Abgebrühtheit nähern sich über sechzig Jahre danach Exegeten des offiziösen Geschichtsbildes der Bundesrepublik Deutschland der historischen Wirklichkeit des Jahres 1945.