Gedenken an Deportationen mit der Reichsbahn.
Berlin (dpa) - Mit Kundgebungen in Berlin soll heute an Deportationen mit der Reichsbahn während des Nationalsozialismus erinnert werden. Als Redner bei einer Veranstaltung am Brandenburger Tor werden unter anderem Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau sowie Vertreter der jüdischen Gemeinde und des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma erwartet. Nach einem Schweigemarsch zum Potsdamer Platz sollen dort 4646 Kerzen für die aus Berlin stammenden Opfer entzündet werden.
Das ist in den letzten Jahren so richtig in "Mode" gekommen. Nachdem zu Urteilen wie in manchen Publikationen über die Reichsbahn berichtet wird, ist es verwunderlich, dass sie noch nicht, wie damals die SS, als verbrecherische Organisation eingestuft wurde. Vergessen wird über all dem, was die Reicsbahn und ihre Mitarbeiter während und nach dem Krieg noch so alles leisteten.
Schliesslich waren es millionen deutsche Menschen, die während des Krieges auch per Bahn vor der anrückenden Front flohen, die nach dem Krieg mit der Bahn nach Deutschland transportiert wurden, nachdem sie aus ihrer angestammten Heimat, aus den nun polnischen, russischen und tschechischen Landesteilen vertrieben wurden.
Zehntausende deutsche Kinder wurden aus den durch Bomben bedrohten Gebieten in Sicherheit gebracht und überlebten nur so den Krieg. Und wer kennt sie nicht, die Bilder der "Hamsterer" nach dem Krieg....
Schlussendlich waren es dann auch die Sieger, die das Potential der Bahn benutzten um ihre Raubgüter, Reparationen genannt, ausser Landes zu schaffen und zehntausende deutsche Menschen, vornehmlich in die sowjetischen Gulags zu transportieren.
Nicht vergessen sollte man dabei, dass viele dieser lebensrettenden Aktionen neben den kriegswichtigen Material- und Truppentransporten abgewickelt wurden. Oft unter Beschuss und im Bombenhagel.
Die Bahn auf einen Erfüllungsgehilfen des Holokaust zu reduzieren halte ich für ungerechtfertigt, wenn auch der Hinweis darauf nicht unberechtigt ist und nicht übersehen werden darf.
Die Betrachtungsweise, die sich in den letzten Jahren zum Thema Reichsbahn und 3. Reich durchgesetzt hat, ist meiner Meinung sehr einseitig.
