Hallo Waldi,
das Hick ,Hack,wie Du schreibst ist leider noch nicht zu Ende,wenn auch eigentlich unwichtig.Habe gerade bei einem Bekannten ein Buch" Das Unternehmen Tannenberg" geschrieben von einem Bundesdeutschen Leitenden Oberstaatsanwalt Staatsanwalt mit Namen Alfred Spiess und Heiner Lichtenstein,damals Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk in die Hand bekommen.Wenn ich es frueher entdeckt haette,dann haette ich mir die Bitte nach Hilfe sparen koennen.Das Buch entstand nach sorgfaeltigen Recherchen schon 1979 unter Verwendung der Zeugenaussagen der noch ueberlebenden Leiter dieses Geschehens.Danach sieht es tatsaechlich so aus,als wenn das Kommando Naujocks ,ca. 6 Personen,die nach Gleiwitz abrueckten,weiterhin Zivil trugen,die anderen ca. 120 Personen,hauptsaechlich Mannschaften,die auf das Forsthaus Pitschen und Hohenlinden angesetzt wurden. aber Uniformen.Alle gehoerten zur SS.Im Buch wird einige Male ein Sturmbannfuehrer und Kommandeur der SS Fecht- und Fuehrerschule Bernau Karl H. genannt und dessen Aussagen vor Gericht ,zitiert.Bei dem Genannten handelt es sich ohne Zweifel um Karl Hoffmann,der in der Tat in der Zeit diese Schule in Bernau bei Berlin befehligte.Auch ist hier wieder von Josef Grzimek die Rede,der zunaechst im Juli 1947 in Dachau verhoert wurde,dann spaeter nach Polen ausgeliefert wurde und dort auch hingerichtet wurde.Der sagte in seiner protokollierten Aussage unter anderem,das alle zu diesem Einsatz aus allen Reichsgebieten zusammengerufenen aus Oberschlesien stammten und fast alle des Polnischen maechtig waren.So gab es auch einige Soldaten,die vorher in der polnischen Armee gedient hatten und wichtig waren fuer das polnische Militaerreglement.Es wurde angeordnet das sich alle Soldaten Baerte und Koteletten wachsen lassen sollten.Ferner erhielten alle Beteiligten den kurzen polnischen Militaerhaarschnitt.
Dann weiter auf Seite 46 des Buches ,Karl H. erinnert sich an das Eintreffen der polnischen Uniformen:
" Einige Tage nach Einkleidung der SS Maenner in die Uniform der Grenzpolizei,trafen mit LKW-Transport Kisten und Saecke ein,in denen sich polnische Uniformen befanden.Hierauf fand einige Tage lang die Einkleidung mit diesen polnischen Uniformen statt,d.h. es mussten ja die entsprechenden Uniformen fuer die passende Peron gesucht werden.Insgesamt wurden 30 -40 SS-Maenner dann mit den polnischen Uniformen eingekleidet.Dasselbe geschah mit den polnischen Waffen.
SS.Ostbf.Hellwig hatte sich auch eine polnische Uniform zuruecklegen lassenAlle wurden wir zu allerstrengster Geheimhaltung,bei Androhung schwerster Strafen verpflichtet.Es wurde sogar Sippenhaft angedroht.
Was noch weiterhin interessant ist in diesem Zusammenhang,ist auch die weitere Aussagen von Karl H.unter Eid:
Ich war bis dato noch nicht eingeweiht,aber bei einem Bierabend sprach mich Hellwig auf den Einsatz an,ob ich nicht lieber mitkommen und mitmachen wolle.Kurze Zeit spaeter teilte mir Hellwig mit,das er von Heydrich die Genehmigung fuer eine Teilnahme erhalten haette.Nachdem ich so dem Kommando zugeordnet war,wurde mir auch eine polnische Uniform verpasst.
Nachdem die SS Maenner den Raum verlassen hatten,die Kantine geschlossen und der Kantinenwirt fortgeschickt worden war,erlaeuterte Hellwig den Einsatzplan.
Dann auf Seite 113 , Karl H: Am Abend des 25.August gegen 22 Uhr wurden wir im Schloss zu Dr. Trummler gerufen.Dieser befahl den Abmarsch in einer halben Stunde.Die "polnische "Gruppe,zu der auch ich gehoerte,wurde auf 2 LKWs verladen,auf denen sich auch die polnischen Uniformen befanden.In einer Waldschneise wurde angehalten,wo Dr.Trummler das sofortige Umkleiden befahl.
Ein sehr aufschlussreiches und interessantes Buch
Gruss Alarich