Autor Thema: Gustloff  (Gelesen 32668 mal)

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Gustloff
« am: 28.02.08 (15:37) »
Das ZDF hat ja wieder unter der "Regie" von Knopp die Gustloff abgedreht und sendet es jetzt am Wochenende!
Nach Dresden habe ich eigentlich die Schnauze voll, nochmals einen Film dieser Machart anzusehen, was denkt Ihr?
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uwys

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Re: Gustloff
« Antwort #1 am: 28.02.08 (17:00) »
irgendwie schlimm fand ich auch als ich neulich eine zeitunge gelesen habe in der stand ein interview mit lauterbach der dort sagte, er hätte noch nie vorher etwas vom schicksal der gustloff gehört!? :o
der mann stammt aus dieser generation ist glaube ich kurz nach dem krieg geboren und weiss davon überhaupt nichts!!!!
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waldi44

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Re: Gustloff
« Antwort #2 am: 29.02.08 (00:20) »
Frage: WAS ist "schlimm" daran?
Ãœbrigens, heben wir zum Thema Gustloff in diesem Forum auch einige Beiträge und  wenn nicht, so findet man sie im "Archiv". Auf meiner "HP" übrigens auch;)!

Jan-Hendrik

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Re: Gustloff
« Antwort #3 am: 29.02.08 (05:27) »
Nun, von der größten Schiffskatastrophe in der Geschichte der Seefahrt sollte man wenigstens ansatzweise schon mal gehört haben  ::)

Aber in der Generation PISA wirds noch schlimmer, die werden von der Titanic auch nur gehört haben, weils diesen elend langen (und langweiligen) Film mit diesem komischen Heini da jibt  :'(

Jan-Hendrik

Richtschuetze

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Re: Gustloff
« Antwort #4 am: 29.02.08 (06:26) »
Zitat
Nach Dresden habe ich eigentlich die Schnauze voll

ja einerseits hast Du recht Logo, Dresden war einfach Müll als wäre es ein US Film!
Aber ich kenne mich ich werde Ihn ansehen alleine ob es wieder so schlimm wird wie die Vorgänger!


Gruss

P.S Es ist ja ein 2 Teiler sollte der 1 schon Müll sein spare ich mir den 2  ;D

P.P.S da kommt doch diese Jahr noch ein Fim( ins Kino) Red Baron(alleine der Name schon  >:() mal sehen die Vorberichte waren ja nicht so toll!

waldi44

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Re: Gustloff
« Antwort #5 am: 29.02.08 (11:31) »
Ich finde, in letzter Zeit haben sich die Fernsehfilme über das Thema Flucht und Vertreibung deutlich gebessert. Ich rede nicht von Knopp!
Was die PISA Generation anbelangt, so ist es in der Tat erschreckend, wie wenig die sich für die Geschichte im Allgemeinen und für die deutsche ins Besondere interessieren.
Ausserdem scheint mir, dass die ganze Zeit zwischen 1933 und 1945 nur noch auf den Holokaust reduziert wird. Schlimm genug, dass er geschah, aber das was heute geschieht finde ich nicht minder schlimm. In der DDR zB. sassen nur Kommunisten im KZ, heute waren es offensichtlich nur Juden.
Das millionenfache Sterben der Deutschen während des Krieges und danach kommt so gut wie nie vor - Flucht und Vertreibung auch nicht. Da finde ich es schon gut, wenn wenigstens ab und zu daran erinnert wird. Auch durch solche Filme.
Wenn natürlich am Ende steht: Selber Schuld und das "steht" oft dort, würde ich sagen "6! Setzen!"!

uwys

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Re: Gustloff
« Antwort #6 am: 29.02.08 (11:57) »
eigentlich denke ich auch das man von dieser katastrophe schon einmal gehört haben sollte!
noch dazu als schauspieler und als jemand der knapp zehn jahre danach auf die welt kam!!!
soviel allgemeinbildung kann man von einem menschen der dermasen im focus der öffentlichkeit steht glaube ich doch verlangen!
uwys
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waldi44

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Re: Gustloff
« Antwort #7 am: 29.02.08 (18:00) »
irgendwie schlimm fand ich auch als ich neulich eine zeitunge gelesen habe in der stand ein interview mit lauterbach der dort sagte, er hätte noch nie vorher etwas vom schicksal der gustloff gehört!? :o
der mann stammt aus dieser generation ist glaube ich kurz nach dem krieg geboren und weiss davon überhaupt nichts!!!!

ACH SOOOO! Sorry! DAS habe ich nicht gelesen. Sollte, sollte nicht?
Mir zB. wurde in der Schule nichts darüber gesagt und in der DDR Literatur habe ich darüber auch nichts gefunden und auch sonst kam dieses Ereignis nie zur Sprache. Für die meisten Menschen ist der Untergang der "Titanic" die grösste Schiffskatastrophe. Von einer "Gustloff" oder gar "Goya" hat niemand etwas jemals gehört. Das muss man sich gezielt anlesen bzw. in diversen Spielfilmen ("Die Nacht fiel über Gotenhafen" 1959) gesehen haben.
In den meisten Geschichtswerken sind die Untergänge der Flüchtlingsschiffe nur Fussnoten der Zeitgeschichte, die schnell übersehen werden. Auch ein Grund, sie filmisch aufzuarbeiten und der breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen!

Lauterbach ist Jahrgang 53, also mein Baujahr und ehe man bewusst solche Dinge wahrnimmt, vergehen noch ettlich Jahre. So gesehen ist das Geburtsdatum "kurz nach dem Krieg" relativ. Schlimmer dann schon, dass er auf eine Waldorfschule ging und dennoch nichts von der Gusttloff ghört hat! Vielleicht hat er es aber auch nur vergessen oder gerade gefehlt. Wenn man "Schulmädchen Report" dreht, hat man sicher andere Dinke im Kopf ;D!

waldi44

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Re: Gustloff
« Antwort #8 am: 02.03.08 (22:01) »
Na, bis  jetzt wohl  eher entteuchend. Knopp hat anscheinend voll durchgeschlagen. Viel drum rum, was mit dem eigentlichen Ereignis nichts zu tun hat, aber schön den bösen Deutschen und Nazi zum Tragen bringt. Dennoch, was die Gustloff selbst anbetrifft und das Gerangel um sie und ihre Ausfahrt ist schon treffend dargestellt.
Wenn nichts besseres im Fernsehen kommt, sehe ich mir morgen auch den 2. Teil an. Man kann nur meckern, wenn man weiss worüber man spricht ;)!

Richtschuetze

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Re: Gustloff
« Antwort #9 am: 03.03.08 (07:25) »
Ja Waldi sehen ich auch so, alleine der erste Satz Deutschland hat der Welt den Krieg erklärt....! ::)
Wieder die Bösen Partei Leute sowie die Feldjäger die ganze deutsche Armee besteht nur aus Feiglingen die eher Zivilisten erschiessen als Kämpfen >:(

Aber gut eigentlich habe ich das erwartet!

Der 2 Teil? ja ich denke ich werde in wohl auch sehen ::)


Gruss


P.S Aber eine Frage habe ich dazu es wird im Film ja des öftern auf Verrat usw eingegangen was ist da dran? Ist das Fiktion oder ist da was dran?

waldi44

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Re: Gustloff
« Antwort #10 am: 03.03.08 (09:51) »
Nie irgendwo was davon gelesen, auch nichts von Anschlagversuchen oder so. Nun darf man aber nicht vergessen, dass man dem Regiseur auch etwas künstlerische Freiheit zugestehen muss und zweitens steht es ja wohl im Abspann, dass es sich so oder so ähnlich zugetragen hat.
Dass er um die Ereignisse ein Storry aufgebaut hat bzw. eingebaut, ist sein Recht.
Jedenfalls kamen die obligatoriscehn bösen Deutschen nicht zu kurz- fällt aber vielleicht eher unter die Rubrik "ähnlich". Inhaltlich aber scheint der erste Teil soweit aber stimmig.

Für mich besonders interessant das Problem mit den beiden Kapitänen und vor allem, dass man sich tatsächlich an ein gegebenes Versprechen gegenüber seinem Gegner hielt. Dachte immer, das seien nur Floskeln gewesen, die man bei erst bester Gelegenheit wieder vergass. Noch interessanter aber, dass sich sogar die Nazis daran hielten und einen Fahrkapitän stellten.
War doch echt oder nur eine Fiktion? Glaub ich aber nicht, da dieser Umstand ja anscheinend zur Katastrophe führte.

Eines erscheint mir aber recht fragwürdig, nämlich die in der nachfolgenden Dokumentation genannten Verhältnisszahlen von 40% Soldaten/Waffen und  Gerät, 40% Verwundeter und falls möglich 20% Flüchtlinge. Vom "Unternehmen Rettung", unter der Leitung von Konteradmiral Conrad Engelhardt. Scheint niemand etwas zu wissen. Immerhin brachte er mit den bereitgestellten/organisierten über 1000 Schiffen, bis zu 3 millionen Menschen in den Westen.
Nun fragt man sich: wieviel waren Soldaten? Angesichts der genannten Zahlen bis zu 80%? Das kann ja wohl nicht stimmen!

Ãœbrigens bin ich beim Stöbern im Internet auf ein Forum gestossen, in dem sich ein Zeitgenosse über die Bewaffnung der Gustloff ausliess und mit solchen Vokabeln wie "..die sollen doch die Schnauze halten..." eine Bewaffnung des Schiffes verneinten. Anderswo lass ich dagegen:  1x 76 mm OTO-Melara* Geschütz 2x 27 mm Rheinmetall Geschütz. Das sah man im Film auch sehr schön, sogar so "schön", dass man meinen könnte, die Gustloff sei ein Fla -  Kreuzer;)!

Nun stellt sich spätestens hier die Frage nach der Legitimität des Angriffs auf die Gustloff. Zwar wusste der Russe nichts von Fracht und Bewaffnung des Schiffes, aber er war auch nicht verpflichtet das herauszufinden. Wäre er nach Prisenordnung, aber die galt ja schon lange nicht mehr. Ausserdem glaube ich, die Umstände setzten diese ohnehin ausser Kraft.
Das Schiff führte eine Bewaffnung und transportierte Militärpersonal. Hatte einen Tarnanstrich und fuhr abgedunkelt. Was brauch es mehr, um einen Angriff zu rechtfertigen? Bei der Lusitania genügten einige Tonnen Munition!

Es gibt da sehr viele verschiedene Ausführungen.
Oto Melara ist eine Firma, die Geschütze aller Art herstellt.


« Letzte Änderung: 03.03.08 (11:45) von waldi44 »

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Re: Gustloff
« Antwort #11 am: 03.03.08 (13:20) »
Ich weiß nicht ob sich die Legitimität überhaupt stellt ?
Der U-Boot Kapitän wußte natürlich das es sich um ein Passagierschiff handelte, da er wie alle Schiffe ein Verzeichnis der Selben mitführte.
Er mußte vermuten, das es ein Truppentransporter war, so war ein Angriff berechtigt. Das er dafür später ausgezeichnet worden ist, wohl aus Mangel an anderen Gelegenheiten ist die große Frechheit ! Man baute sogar noch ein Denkmal in Königsberg und das nach 1990. Dies und nichts anderes ist zu verurteilen!
Schwachsinn ist die Behauptung das mehr Soldaten und Verwundete als Flüchtlinge verschifft worden sind, dafür sprechen Zahlen eine ganz andere Sprache.
Die 2 Mill. Soldaten hätten der Oderfront ganz gut getan.... ;D
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Jan-Hendrik

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Re: Gustloff
« Antwort #12 am: 03.03.08 (13:30) »
Zitat
Nun fragt man sich: wieviel waren Soldaten? Angesichts der genannten Zahlen bis zu 80%? Das kann ja wohl nicht stimmen!

Nö, tuts auch nicht, Soldaten durften nur auf die Schiffe, wenn ihre Einheit wirklich von ganz oben die Order zur Verlegung nach Westen hatte oder verwundet waren, ansonsten hieß es, die letzten Tage natürlich ausgenommen, : wir müssen draußen bleiben!

Und die genannten Waffen sind moderne Marinegeschütze der aktuellen BW-Schiffe, sicher nix, was die Gustloff drauf hatte. Die hatte net mehr als ein paar 2cm, soweit ich mich erinnere..

Jan-Hendrik

Richtschuetze

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Re: Gustloff
« Antwort #13 am: 03.03.08 (14:18) »
Zitat
Das Schiff führte eine Bewaffnung und transportierte Militärpersonal. Hatte einen Tarnanstrich und fuhr abgedunkelt. Was brauch es mehr, um einen Angriff zu rechtfertigen? Bei der Lusitania genügten einige Tonnen Munition!

Ich denke auch nicht das man dem U-Boot Kapitän einen Vorwurf machen kann, aber genauso wenig den deutschen U-Booten und da macht man das ja sehr gerne, bei den Allierten werden Entschuldigungen gesucht.
Wie Waldi schon gesagt hat werden ein paar mal Flak Geschütze gezeigt wo selbst meine Frau meinte ob das ein Kriegsschiff gewesen wäre!  :((und so denken dann viele)

Wie schon gesagt nichts neues bei Märchen Onkel Knopp :(

Gruss

IM

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Re: Gustloff
« Antwort #14 am: 03.03.08 (14:36) »
Zitat
Er mußte vermuten, das es ein Truppentransporter war, so war ein Angriff berechtigt. Das er dafür später ausgezeichnet worden ist, wohl aus Mangel an anderen Gelegenheiten ist die große Frechheit ! Man baute sogar noch ein Denkmal in Königsberg und das nach 1990. Dies und nichts anderes ist zu verurteilen!

Die Auszeichnung wurde dem Kommandanten des U-Bootes stets verwehrt. Nicht nur das Denkmal wurde 1990 erbaut, in diesem Jahr erst wurde ihm auch der Orden "Held der Sowjetunion" zuerkannt.

 

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