Hm, nun gut, dann fangen wir mit Wilhelm Benoit an, Anton Sextl bringe ich dann morgen
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Vorschlag zum Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit SchwerternHeeres-Hauptwerkmeister Wilhelm Benoit / verliehen 13.09.1943* * * * * *
Benoit, Wilhelm
geb. 26.06.1901 in Dortmund
Heereshauptwerkmeister
Werkstatt-Kp. Pz.Regt. 31
Auszeichnungen:
05.10.1940 = K.V.K. 2.Kl. m.Schw.
20.04.1942 = K.V.K. 1.Kl. m.Schw.
letzte Dienststellung: Heeres-Hauptwerkmeister Pz.Regt. 31
seit: 14.8.1939
Beruf: aktiv
Kurze Begründung und Stellungnahme der Zwischen-Vorgesetzten:
Heeres-Hauptwerkmeister Benoit hat seit der Aufstellung des Panzer-Regiments 31 im Herbst 1938 sein außergewöhnlich hohes handwerkliches Können und seine nie erlahmende Energie in den Dienst der Werkstatt gestellt. Die Werkstatt des Pz.Rgts. 31 ist sein Lebenswerk. In jeder Ecke spürt man Benoit. Peinlichste Ordnung, straffste Zusammenfassung der Arbeitsenergie, planvollstes Ineinandergreifen des Arbeitsgeschehens und emsigste Tätigkeit herrschen überall. „Die Panzer müssen schnell aus der Werkstatt und trotzdem müssen sie nach jeder Instandsetzung wie neu sein,“ das ist sein Grundsatz. Seine Panzerwagen verlassen ihn keinen Augenblick. Wenn die Arbeit in der Werkstatt ruht, entwirft er Vorrichtungen und Werkzeuge und probiert sie aus, um immer wieder den Arbeitserfolg der Werkstatt weiterzutreiben. Letzten Endes ausschlaggebend für den außergewöhnlichen stolzen Erfolg der Werkstatt aber ist der persönliche Einsatz in der praktischen Arbeit und das persönliche Vorleben dieses Werkmeisters. Solange auch nur ein Mann in der Werkstatt arbeitet, ist Benoit dabei. Keine Arbeit ist ihm zu gering, als daß er sie nicht persönlich überprüft, keine Arbeit ist ihm zu schwer, als daß er sie nicht selbst seinen Männern vormacht. Schwierigkeiten gibt es für ihn nicht. Das hat er in den beiden Rußland-Wintern bewiesen, wo sein Beispiel und sein Einsatz seine Männer immer wieder zu höchsten Leistungen mitrissen und so gerade der kämpfenden Truppe in den harten Wintermonaten starke Panzerwaffen zur Verfügung standen.
Als in den Januartagen 1942 die Front zurückgenommen wurde, standen 35 Panzer in und vor der Werkstatt in Porjetsche und als die letzten Soldaten Porjetsche verließen, war auch der letzte Panzer geborgen und instandgesetzt.
Während der folgenden Winterkämpfe musste die Division oft an bis zu 10 verschiedenen Stellen ihre Panzerwagen im Raum Juchnow, Gshatsk, Rshew, Wjasma und Beloj gleichzeitig einsetzen, trotzdem wurde die Werkstatt auch der dadurch entstandenen Überbeanspruchung gerecht. Bis 120 Panzerkampfwagen, die damals das Regiment zählte, durchliefen bis auf die Befehlswagen in den Monaten Februar und März 1942 sämtlich die Panzerwerkstatt und trotzdem hatte das Panzer-Regiment dauernd mehr Panzerkampfwagen einsatzbereit als Besatzungen, um se zu besetzen. Dieser Zustand dürfte nicht oft erreicht worden sein. In 15 Fällen konnten damals bereits als Totalschäden gemeldete Panzerkampfwagen durch das überragende Können des Hauptwerkmeisters Benoit wieder instandgesetzt werden. Durch einen weiteren Ausbau der Arbeitsmethoden konnte Benoit trotz oft schwierigster Arbeitsverhältnisse die Leistung der Werkstatt ständig steigern. Gerade während der letzten schweren Kämpfe im Raum von Orel ist das wieder besonders deutlich in Erscheinung getreten. So standen am 22. Juli 22 Panzerkampfwagen aus den schweren Kämpfen der vorausgegangenen Tage in der Werkstatt. Am 27.7. waren es nur noch acht. Alle anderen und die in der Zwischenzeit ausgefallenen Panzerkampfwagen waren wieder einsatzbereit.
Ich schlage Heeres-Hauptwerkmeister Benoit zur Auszeichnung mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes m. Schw. vor.
gez. Schanze
Oberst u. Kommandeur Panzer-Regiment 31
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5. Panzer-Division, 18.8.1943
Das Wirken des Heeres-Hauptwerkmeister Benoit hat sich von jeher und ganz besonders wieder in der Orelschlacht entscheidend für die Kampfführung ausgewirkt.
Die starken Panzerausfälle in der Orelschlacht infolge der mehrfachen sowjetischen Panzerüberlegenheit, der großen Zahl sowjetischer Panzerabwehrwaffen und vor allem auch des Artilleriefeuers, verringerten schon in den ersten 3 Kampftagen die Einsatzzahl der Panzerabteilung erheblich. Die Division ließ Benoit wissen, wie brennend die Erhaltung der noch vorhandenen Panzer und ihre jeweils wieder schnelle Einsatzbereitschaft für die Gesamtlagen, nicht nur die der eigenen Division, sei.
In höchstem, pausenlosen Arbeitseinsatz wurde von ihm erreicht, daß die Zahl einsatzbereiter Panzer, von einigen Totalausfällen abgesehen, erhalten blieb. Nur mit dieser Panzerzahl konnte es der Division bei ihren zusammengeschmolzenen infanteristischen Kräften gelingen, die ihr befohlenen entscheidenden Aufgaben an der Resseta und Lowatjanke zu erfüllen, und zudem noch die Nachbardivisionen durch ihre Panzer zu unterstützen.
Heeres-Hauptwerkmeister Benoit ist als Soldat und als Werkmeister würdig, für seine entscheidenden Verdienste mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes m. Schw. ausgezeichnet zu werden.
Der Divisionskommandeur
gez. Faeckenstedt
Generalmajor
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9. Armee, 22.8.1943
Die Verdienste des Heeres-Hauptwerkmeisters Benoit sind überragend und von entscheidender Auswirkung für die Kriegsführung. Ich schlage darum Benoit zur Verleihung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz vor. Die Zwischenvorgesetzten befürworten den Vorschlag.
Der Oberbefehlshaber
gez. Model
Generaloberst
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Der Chef des Heerespersonalamtes, Führerhauptquartier, den 12.9.43
Die Verdienste sind in diesem Falle zunächst mit dem dem deutschen Kreuz in Silber zu belohnen und hinreichend gewürdigt.
gez. Schmundt
Generalleutnant
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Vor- und Zuname:
Wilhelm Benoit
Geb.Ort und Tag:
Dortmund, 26. Juni 1901
Dienstgrad:
Heeres-Hauptwerkmeister
Truppenteil:
Werkstatt-Komp./Panzer-Regiment 31
Friedenstruppenteil bzw. U.B.Kdo.: II./Panzer-Regiment 31
Genaue Heimatanschrift:
Ehefrau Julchen Benoit, Jägerndorf-Ostsudeten, Reckengasse 35
Diensteintritt:
1. August 1925
Seit wann in letzter Dienststellung:
14. August 1939
Beruf (falls nicht aktiv):
aktiv
Im jetzigen Kriege verliehene Kriegsauszeichnungen mit Datum:
03.10.1940 = K.V.Kr. 2. Kl. m.Schw.
20.04.1942 = K.V.Kr. 1. Kl. m.Schw.
15.08.1942 = Ostmedaille
bisherige Kriegsverwendung mit Angabe der Daten und Verwendung:
seit 14. August 1939 als Heeres-Hauptwerkmeister bei der Werkst.Komp./Pz.Rgt. 31
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Gruß
Oliver