EK II und EK I waren als fliegendes Personal "relativ leicht" zu erwerben, wenn man nicht gerade gleich auf den ersten Feindflügen ums Leben kam. Deutsches Kreuz in Gold und erst recht das Ritterkreuz waren besondere Auszeichnungen für herausragende Leistungen.
Die Frontflugspangen hingegen waren das äußere Anzeichen für die Anzahl der geflogenen Feindflüge.
Allerdings war Feindflug nicht gleich Feindflug. Ein Stuka- oder Jagdflieger war beispielsweise 1-2 Stunden in der Luft, ein Kampfflieger 2 bis 4 Stunden. Es gab aber auch Flieger, die waren 8 Stunden oder länger auf einem Feindflug.
Als Beispiel hierfür mal Roman Gastager, da ich hier aus eigener Quelle schöpfen kann. Als Fernaufklärer waren sie eben zwischen 6 und 8 Stunden pro Feindflug in der Luft.
Die Frontflugspange in Bronze gab es ab 20 Feindflügen, die in Silber ab 60 und die goldene ab 110 Feindflügen.
Nun kam es natürlich nach einiger Zeit zu einem gewissen Unmut innerhalb der Luftwaffe. Jagdflieger oder Stukaflieger, die direkt hinter der Front ihre Plätze hatten und mehrmals am Tag Einsätze flogen, sammelten natürlich rasend schnell ihre Einsatzzahlen und erhielten ihre Frontspangen. Bei den Kampffliegern ging dies schon wesentlich langsamer. Und als Fernaufklärer ging dies noch weitaus langsamer.
Daher kam es zu der Regelung, daß ein solch langer Feindflug als 2 Frontflüge gewertet wurde. Somit kommt Roman Gastager auf 146 Feindflüge und 232 Frontflüge.