Autor Thema: Leutnant Rürolf Graf  (Gelesen 3410 mal)

Thomas123

  • Gast
Leutnant Rürolf Graf
« am: 24.01.06 (15:40) »
Ich habe endlich den Brief in die Hände bekommen, in dem mein Großvater die Vermißtenmeldung über seinen Sohn, meinem Onkel, erhalten hat. Der Brief ist datiert vom 23.11.1944. Leider ist der Brief in altdeutsch (handschrift) geschrieben und von dem o.g. Leutnant unterschrieben. Was ist entziffern kann ist  ???, dass mein Onkel seit dem 22.08.44 bei den Rückzugskämpfen in Rumänien vermutlich bei Aujesta vermißt wird. Hier hatte seine Truppe Feindberührung.

Jetzt habe ich mehrere Fragen.

1. Wer weiß etwas über Leutnant Rürolf Graf (Leutnant und Abteilungsadjutant der HKAA 145)
2. Laut WAST war mein Onkel Angehöriger der HKAA 903. Wie ist der Zusammenhang mit der HKAA 145?
3. Gibt es diesen Ort Aujesta in Rumänien?
4. Kann mir jemand sagen, was es mit der "Prinz ... Kaserne" in Rudelstädt / Thüringen auf sich hat?  (Das zweite Wort im Kasernenname kann ich nicht entziffern.)
5. Wie lautet die FPN der HKAA 145?

Gruß

Thomas

hec801

  • Gast
Re: Leutnant Rürolf Graf
« Antwort #1 am: 24.01.06 (17:27) »
Also eine Verwechslung schließe ich hier mal aus!

So kann sich also die Wast geirrt haben bzw. die letzte Meldung über einen Truppenteilwechsel wurde nicht vorgenommen oder nicht mehr registriert.

Die 145 war halt auch in der Südukraine eingesetzt und dort wird Dein Grossvater wahrscheinlich hingekommen sein. HKAA ist HKAA.

Etwas über die Person Graf herauszubekommen, halte ich für fast nicht machbar. Die üblichen Ausnahmen: Er hatte hohe Auszeichnungen, lebt noch und Du findest ihn oder Du kannst Geburtsdaten ausfindig machen...

Aujesta hört sich Rumänisch an, finde den Ort aber leider nicht.

In Thüringen kenne ich nur Rudolstadt! Dort gab es die Prinz-Eugen-Kaserne (vielleicht auch -Louis-). Diese wurde 1936 erbaut, welche Truppen dort beheimatet waren, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall scheint dort eine Ersatz-Einheit für HKAA oder die HKAA 145 selbst bzw. deren Reste hingekommen zu sein, insofern der Lt. von dort geschrieben hat.

Beim google findet sich wiederum:

"1934 begann in der Keilhauer Straße der Bau einer Kaserne, die vom II. Bataillon des Flakregimentes 23 bezogen wurde. Ein zweiter Kasernenkomplex entstand in Volkstedt. Nach Kriegsbeginn wurden Fabriken wie die "Thüringische Zellwolle" oder das "Röhrenwerk" des Siemenskonzerns "kriegswichtige" Betriebe, und 1941/42 wurde das Torpedoarsenal in Rudolstadt untergebracht, das bald mehr als 2000 Menschen beschäftigte. 1944 arbeiteten in den Rudolstädter Rüstungsbetrieben in zunehmendem Maße Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, unter ihnen auch der französische Kriegsgefangene und langjährige Präsident Francois Mitterrand. Gegen Kriegsende, 1944, wurde Rudolstadt bombardiert. Ziele waren das Torpedoarsenal, das Gelände des Krankenhauses, der Ostfriedhof, die Ortsteile Cumbach und Volkstedt. Gegen letzteres richtete sich ein schweres Bombardement."

Feldpostnummern HKAA 145:

44096

(28.2.1941-29.7.1941) Stab Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145,
(23.4.1944-24.11.1944) 2.10.1944 gestrichen


44882

(28.2.1941-29.7.1941) 1. Batterie Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145,
(23.4.1944-24.11.1944) 7.10.1944 gestrichen


45454

(28.2.1941-29.7.1941) 2. Batterie Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145,
(23.4.1944-24.11.1944) 15.11.1944 gestrichen


46067

(28.2.1941-29.7.1941) 3. Batterie Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145,
(23.4.1944-24.11.1944) 2.10.1944 gestrichen

Mehr ist auf die Schnelle nicht drinnen...

Gruss

Hannes

Thomas123

  • Gast
Re: Leutnant Rürolf Graf
« Antwort #2 am: 24.01.06 (21:29) »
@Hannes

danke für die prompte Bedienung. Auf die 50. ist eben Verlass  ;D, Deine Antworten klingen zumindest plausibel.

Gruß Thomas


hec801

  • Gast
Re: Leutnant Rürolf Graf
« Antwort #3 am: 25.01.06 (09:51) »
Aber teilweise auch nur Mutmaßungen auf Grund fehlender oder ungenauer Informationen...

Sorry

Hannes