Autor Thema: Militärliteratur unter Pseudonymen  (Gelesen 2862 mal)

Balsi

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Militärliteratur unter Pseudonymen
« am: 17.10.07 (17:11) »
Hat mal jemand noch weitere Angaben?

Habe jetzt erstmal:

Franz Kurwoski, Peter Bamm, Franz Karner, Paul Carell

waldi44

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Re: Militärliteratur unter Pseudonymen
« Antwort #1 am: 17.10.07 (17:45) »
Da muss du aber auch zu schreiben, wer sich eigentlich welches Pseudonym zugelegt hat.
Paul Karl Schmidt (trat 1931 der NSDAP bei (Mitglieds-Nr. 420853) und wurde 1938 Mitglied der SS) nennt sich auch Carell.
Franz Kurwoski: Er hat etwa 100 Sachbücher, insbesondere zum Zweiten Weltkrieg verfasst und nennt sich .... Er ist Mitglied der rechtsextremen „Gesellschaft für Freie Publizistik“.

So jedenfalls würde ICH an die Sache mal rangehen ::)! Natürlich kann man das auch nur auf die Aufzählung der Pseudonyme beschränken, also:Carell heisst eigentlich Paul Karl Schmidt. Allerdings würde eine ausführlichere Beschreibung den Bildungs- und Aufklärungsanspruch unseres Forum's unterstreichen!

Andi

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Re: Militärliteratur unter Pseudonymen
« Antwort #3 am: 17.10.07 (18:27) »
Im Link steht gleich als erstes unter seinen Auszeichnungen:

Zitat
Erzählerpreis der Wacht im Südosten (1942)


Da hat man seine Qualitäten früh entdeckt, ...

waldi44

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Re: Militärliteratur unter Pseudonymen
« Antwort #4 am: 17.10.07 (19:23) »
Ich sage mal so: Wenn ich einen kleinen Beitrag (wenige Zeilen meist) ins Forum setze, sind einige Recherchen vorausgegangen, die mit Sicherheit zwei drei (manche mehr) Tage gedauert haben und oft genug unvollständig manche sogar falsch sind oder zumindest unvollständig. Wieviel Zeit nimmt man sich, wenn man 100 Werke nur über den Zweiten Weltkrieg veröffentlicht und nebenbei noch Kinderbücher (?) schreibt?
Naja, ICH bin ja auch nur ein blutiger Laie!

Nightwish

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Re: Militärliteratur unter Pseudonymen
« Antwort #5 am: 19.10.07 (12:10) »
Da muss du aber auch zu schreiben, wer sich eigentlich welches Pseudonym zugelegt hat.
Paul Karl Schmidt (trat 1931 der NSDAP bei (Mitglieds-Nr. 420853) und wurde 1938 Mitglied der SS) nennt sich auch Carell.
Franz Kurwoski: Er hat etwa 100 Sachbücher, insbesondere zum Zweiten Weltkrieg verfasst und nennt sich .... Er ist Mitglied der rechtsextremen „Gesellschaft für Freie Publizistik“.

So jedenfalls würde ICH an die Sache mal rangehen ::)! Natürlich kann man das auch nur auf die Aufzählung der Pseudonyme beschränken, also:Carell heisst eigentlich Paul Karl Schmidt. Allerdings würde eine ausführlichere Beschreibung den Bildungs- und Aufklärungsanspruch unseres Forum's unterstreichen!

Mich würde das auch sehr interessieren! Man hat ja doch einige Bücher im Regal stehen... Ich kann aber leider wenig zur Aufklärung beitragen!
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

AK 74 ZF

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Re: Militärliteratur unter Pseudonymen
« Antwort #6 am: 19.10.07 (19:08) »
Ob nun Carell oder Kurowski ... ich les beide ganz gern, so ich ein interessantes Buch von ihnen in die Finger bekomme. Daß nicht jedes dieser Bücher der große Wurf oder gar eine "wissenschaftliche Dissertation" ist weiß ich. Aber dafür lesen sich einige dieser Bücher flüssig und streifen Bereiche welche nicht jedem bekannt sind. ...

Bei Kurowski -> Ab 1942 Soldat in Südosteuropa und Nordafrika. Ausbildung zum Funker, Fallschirmspringer und Dolmetscher für Neugriechisch -> hätte ich mal eine Frage zu seiner Einheit ???  ... Funker/Fallschirmspringer/Dolmetscher klingt so eng zusammengeschrieben fast nach "Kampfdolmetscher" oder andere Spezialverwendung, welche es so eigentlich (fast) nur bei der "Abwehr" gab. ... Mich würde mal interessieren bzw. ich hätte die Frage ob jemand weiß in welcher Einheit "Kurowski" gedient hat ?

Finds aber immer gut wenn einige hier, bei allem Engagement hinsichtlich Forschungen auf bestimmten Gebieten, so tun als ob sie über besagte Personen der Zeitgeschichte ( beide haben ja die Zeit damals erlebt) nur müde lächeln könnten.

Ob nun jedes Buch dieser Vielschreiber unbedingt der große Wurf ist, darüber läßt sich ja streiten. ... Aber beide Schriftsteller haben einige sehr gute Bücher zu Themen geschrieben als diese noch "obsolet" bzw. militärgeschichtlich nur lückenhaft dokumentiert waren. Das sollte man bitte nicht vergessen. Kurowskis zwei Bände über die Abwehr/"Brandenburg" sind durchaus gelungen.  Und das bei einem Thema was selbst heute einige nicht einmal (oder schon wieder) mit der politisch korrekten Kneifzange anfassen würden.

AK 74 ZF - der ganz schamhaft zugibt daß er sich auch ab und an gern mal einige Bücher von Konsalik reinzieht - ( ich lese eh fast alles was mir in die Hände fällt ... so es nach der ersten Sichtung lesbar ist ... von A wie Adolf bis Z wie Zola ;))

P.S. ... der alte westdeutsche Spielfilm "Division Brandenburg" ( gedreht nach dem gleichnamigen Buch von Will Berthold) lief Anfang der 90iger zwei oder dreimal auf SAT 1 ... danach war er bis heute nicht mehr zu sehn oder zu bekommen. >:( ... Hab ihn zwar inzwischen auf DVD, hab aber auch lange danach suchen müssen. >:(

Jan-Hendrik

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Re: Militärliteratur unter Pseudonymen
« Antwort #7 am: 19.10.07 (19:25) »
Zitat
gedreht nach dem gleichnamigen Buch von Will Berthold

..gleichnamigen Roman... ;)

Wenn man in der Lage ist, die jeweiligen Phantasiestücke der Autoren zu erkennen und damit auch geistig auszuklammern gehts ja auch, wobei man sagen muß: die Carell-Bücher bedeuten eigentlich nichts anderes als einen Zusammenschnitt der seinerzeitigen Sekundärliteratur. Bei Kurowski isses halt anders, da sinds ein paar Bröckchen Fakten, eine gute Prise Phantasie und der gute alte Landserschreibstil, die Gewichtung ist halt von Buch zu Buch verschieden, er soll soagr insgesamt 2 gute und noch ein halbes Dutzend halbwegs brauchbare Werke zustande bekommen haben, ergo die Nadeln im Misthaufen  ;D

Zitat
Finds aber immer gut wenn einige hier, bei allem Engagement hinsichtlich Forschungen auf bestimmten Gebieten, so tun als ob sie über besagte Personen der Zeitgeschichte ( beide haben ja die Zeit damals erlebt) nur müde lächeln könnten.

Ja, kann ich bei Kurowski wirklich nicht mehr, in der Masse ists halt nur noch peinlich. Das Nonplusultra, der "Experte" für Heer, Marine und Luftwaffe, für Ritterkreuzträger, Feldzüge usw...alles in einer Person  :o

Jan-Hendrik

AK 74 ZF

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Re: Militärliteratur unter Pseudonymen
« Antwort #8 am: 27.10.07 (00:36) »
Nun Jan-Hendrik ... den Seitenhieb mit "Roman" nehm ich hin ... weil Du Recht hast. Der Film und das Buch entstanden zu einer Zeit als man sich vieler Themen des II. WKs, bzw. dessen "Aufarbeitung", in Dtl. eher über "Romane" näherte. Wobei es da durchaus gute Romane gab. ... Neben einigen wenigen raren Sachbüchern, gab es zu "Brandenburg" ja damals ( zum Teil bis heute ) nicht unbedingt viel "seriöses". Wobei die DDR da, so man die Ideologie wegblendete, doch hinsichtlich der Ausbildung und Einsatztaktiken der "Brandenburger" für die damalige Zeit gut recherchierte Bücher zu diesem Thema hatte.

In meiner doch sehr umfangreichen Sammlung zu den "Brandenburgern" hab ich aber auch so einige Propagandahefte welche militärhistorisch eher fraglich sind. Trotzdem seltene Sammlerstücke. ... Auch wenn der Film eher ziemlich Klischeehaft ist, so hab ich mich trotzde gefreut ihn endlich für meine Sammlung erstanden zu haben. ... Mag sein daß er (und das Buch) so einiges etwas arg kitschig aufarbeitet, aber die beschriebenen Einsätze haben zumindest realen Hintergrund. Im übrigen würde man heute, in unserer so politisch korrekten Zeit, solch "Machwerk" eh nicht mehr drehen und er wird ja auch nicht mehr gesendet. ;) ...

Ich tröste mich zumindest damit daß der größte Teil der damals gedrehten Ami-Filme und Russenfilme noch viel viel größerer Schrott sind.

Ob nun Bücher oder Filme ... gibt da überall Schund , aber ab und an auch mal auch Meisterwerke.

Ich verlange ja net daß Du als Panzerfreak unbedingt Fan von "4 Panzersoldaten und ein Hund" bist.  ;)

AK 74 ZF - der als Kind dieses zigteilige polnische Machwerk mit purer Begeisterung guckte -