Autor Thema: Krieg in Afghanistan  (Gelesen 168897 mal)

Ronny22

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #30 am: 02.11.07 (22:06) »
Ein Krieg gegen den Iran würde das Fass zum überlaufen bringen.

Die muslimische Welt hat die Kriege gegen Afghanistan und den Irak hingenommen, weil diese Regime wenig muslimisch waren, im Sinne der meisten Muslime.

Aber der Iran ist ein anerkannter islamischer Staat, auch wenn der aktuelle Präsident nicht gerade populär.
Und wird nicht von einer undurchsichtigen Herrscherfamilie regiert.

Daher wäre es fatal wenn die USA diesen Weg einschlagen, das treibt Bin Laden noch mehr Leute in die Hände.
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #31 am: 07.11.07 (14:55) »

Ronny22

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #32 am: 07.11.07 (17:57) »
Die Taliban haben innerhalb weniger Tage einen dritten Distrikt erobert.

http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2007-11-05T125431Z_01_FRO545861_RTRDEOC_0_AFGHANISTAN-TALIBAN-BEZIRK.xml

"Sobald die Taliban in größerer Zahl angreifen, gehen sie zum taktischen Rückzug über: Sie verschwinden so schnell es geht", beschrieb der Experte das Verhalten der Polizisten.


Wer wills ihnen verdenken, armseelig ausgerüstet, kaum ausgebildet und lausig bezahlt. Dafür dann den Kopf verlieren....  ::)

Und wie lange die Taliban diesen Distrikt halten können steht auch auf einem anderen Blatt. Dann lassen die Ami's wieder ne Großoffensive über die Distrikte rollen, fegen zusammen was liegenbleibt und die Taliban verschwinden wieder ins Grenzgebiet zu Pakistan. Sammeln sich und gruppieren um und treten wieder an.

Zu packen is das nur wenn man das Gebiet massiv von beiden Seiten aufrollt, aber die Pakistani haben momentan schon genug damit zu tun im eigenen Land die Ordnung aufrecht zuerhalten.  :-\
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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #33 am: 07.11.07 (18:16) »
Die 3 eroberten Disktrikte liegen in der Provinz Farah, diese gremzt an den Iran und liegt westlich der seit Jahren bereits heftig umkämpften Provinz Helmand.

Wurden die Taliban aus einem Gebiet vertrieben, schlagen sie an einer anderen Seite wieder zu. In meinen Augen die beste Strategie, einem Gegner, der zahlenmäßig nicht in der Lage ist, das ganze Land dauerhaft zu besetzen und zu halten, in verlustreiche aber zumindest aufreibende Kämpfe zu verwickeln.

Je länger die Kämpfe dauern, desto erfahrener werden die Taliban-Kommandeure. Vor zwei Wochen wurde eine größere australische Einheit in ein 6stündiges Gefecht verwickelt und zum Teil eingekreist !! Erst amerikanische Luftunterstützung brachte die Lage wieder unter Kontrolle.

Ronny22

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #34 am: 07.11.07 (18:24) »
Je länger die Kämpfe dauern, desto erfahrener werden die Taliban-Kommandeure.


Ich denke an kriegserfahrenen Männern fehlt es in diesem Land mit Sicherheit nicht und wenn da wirklich der Iran hinter den Kulissen mitmischen sollte, dann brauch man die taktische Ausbildung der Taliban-Kommandeure kaum in Zweifel ziehen.

Sie werden gezeigt bekommen haben wie man den allierten Einheiten am besten Schaden zufügen kann.


Und was man bisher aus Videos kennt bestehen die meisten Einheiten der Koalition nur aus leichtgepanzerten Fahrzeugen und gedeckt durch Luftunterstützung.

Schwere Panzer sieht man eigentlich nie und das finde ich schon sehr gewagt, denn mit Jeeps und ein paar SPW's kann man schnell in eine missliche Lage geraten wenn der Gegner über ausreichend RPG's verfügt und weiß damit umzugehen.


Ich kann mir nicht helfen aber dieser Krieg sieht immer einfach nur wie ein etwas schwerer bewaffneter Polizei-Einsatz aus....  :-\

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #35 am: 07.11.07 (18:32) »
Naja, daß der Iran die Taliban unterstützt, daran glaube ich nicht so richtig. Die Taliban wurden von den USA aufgebaut und Ende der 90er Jahre versuchten die USA, die Taliban gegen den Iran anzusetzen. Der Iran zog damals große Truppenverbände an der Grenze zusammen, die Lage entspannte sich aber wieder und die Taliban entglitten der US-Kontrolle.

Sicher haben die Afghanen jahrzehntelange Kriegserfahrung. Aber der jetzige Gegner kämpft hauptsächlich mit großer Luftunterstützung, das ist neu. Die Russen konnte man gut in verlustreiche Bodenkämpfe verwickeln.

Schwere Panzer sind in Afghanistan meiner Meinung nach eh fehl am Platz. Das ganze Land ist noch übersät mit russischen Panzerwracks. Je besser man sich im Gelände bewegen kann desto besser, ...

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #36 am: 09.11.07 (22:11) »
Bundeswehr an Gefechten in West-Afghanistan beteiligt:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,516455,00.html

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #37 am: 10.11.07 (17:31) »
Bundeswehr entgeht Anschlag,

US-Soldaten geraten in Hinterhalt:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,516636,00.html

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #38 am: 11.11.07 (19:40) »
Die Situation in Afghanistan gerät leider mehr und mehr aus den Fugen....

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #39 am: 11.11.07 (19:52) »
Nicht unbedingt, wer die Lage verfolgt, sieht daß es eigentlich schon jahrelang so geht. Nur wird in den Medien nicht darüber berichtet.

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #40 am: 11.11.07 (19:54) »
Wobei ich das Gefühl habe, dass die Anschläge zunehmen.

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #41 am: 11.11.07 (19:56) »
Das stimmt, rein statistisch gesehen steigt die Anzahl der Selbstmordanschläge von Jahr zu Jahr.

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #42 am: 11.11.07 (20:03) »
Hmm, gerade im Bezug auf die Medien. Heißt es nicht auf US-Seite, dass der Krieg in Vietnam auch deshalb verloren ging, weil zuviel in heimischen Medien berichtet wurde und dies auf die Moral schlug? Deshalb wollte man doch aus diesem Fehler lernen. Naja, heute ist eine Zensur ja nicht mehr möglich, da wir zu sehr vernetzt sind. Wobei, wird heute ähnlich scharf berichtet, wie damals?

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #43 am: 11.11.07 (20:11) »
Wie es in den US-Medien aussieht weiß ich nicht genau, da ich dies nur hierzulande verfolge. Da wird auf alle Fälle alles schön geredet und stets behauptet, die Bundeswehr hält sich aus allem raus.

Daß es aber genau die Tornados sind, die die Koordinaten für zum Teil recht umfangreiche Luftangriffe durchgeben, scheint man offiziell nicht zu bedenken. Auch wird stets behauptet, die Bundeswehr sei nicht an den Kampfhandlungen in den umkämpften Gebieten beteiligt. Diese Woche wurde das Gegenteil bestätigt.

Die USA gehen derzeit recht offen mit ihren Angaben um, besonders was eventuell eintretende Verluste angeht. Die wurden stets sofort bekannt gegeben, meist einen Tag später ist der Name bekannt, die Einheit, die Todesursache und der Ort. In Deutschland sieht dies anders aus. Wenn diese Verluste nicht im ISAF-Hauptquartier bekanntgegeben werden, würde man sich auf offizieller Seite im Bundesverteidigungsministerium von sich aus sicher keine Angaben dazu machen. Im Gegensatz zu den USA werden dann im Nachhinein auch keine Details bekanntgegeben, die stammen dann meist aus anderen Quellen.

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Re: Krieg in Afghanistan
« Antwort #44 am: 04.12.07 (18:16) »
Im Dezember hat die Zahl der Todesopfer seit Oktober 2001 auf Seiten der Koalitionstruppen in Afghanistan und für die Operation Enduring Freedom die Zahl 800 überschritten.

 

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