Gut, dann mache ich mal den Anfang. Aber wie gesagt, ich bin noch am Lesen.
Wer die Erwartung hat, etwas über den Jagdflieger Adolf Dickfeld zu erfahren, sprich Beschreibungen der Luftkämpfe zu lesen, der wird dies nicht vorfinden, wenn dann nur vereinzelt.
In seinem ihm eigenen Stil schildert er die Zeit von 1939 bis Kriegsende. Das Buch enthält einige durchaus amüsante Anekdoten einiger bekannter Namen. Dickfeld selbst gibt guten Einblick in seine damalige Gedankenwelt. Von diesem Standpunkt aus gesehen liest es sich ganz gut. Man hat aber stellenweise nicht den Eindruck, die Erinnerungen eines hochdekorierten Jagdfliegers zu lesen, da die eigentlichen Einsätze nur berührt werden.
Was ich jedoch als großes Manko empfinde, man findet keinerlei Datumsangaben. Daher weiß man nie genau, in welchem Monat man sich gerade befindet und kann einzelne Ereignisse so auch nicht genau zeitlich einordnen.
Das scheint dem Autor selbst auch einige Probleme zu machen. Mal als Beispiel, bis jetzt sind mir zwei grobe Schnitzer aufgefallen.
Dickfeld schildert die Verlegung ans Schwarze Meer. Wie gesagt, aufgrund der fehlenden Datumsangaben kann man nur schätzen, wann dies ungefähr geschah. Dann schildert er einen Einsatz. Er fliegt über einen russischen Jäger-Platz, sieht eine große Anzahl russischer Jäger aufsteigen und entscheidet, sich lieber nicht auf einen Luftkampf einzulassen. Auf dem Rückweg sieht er eine große Anzahl russischer Bomber, die er angreift und auch Erfolge erzielt. Bei dieser Schilderung bin ich etwas stutzig geworden. Denn es war zuvor noch keine Rede von einem Krieg gegen Rußland gewesen. Die Verwirrung wird dann komplett, als dieser erst im nächsten Kapitel beginnt, ...
An anderer Stelle schildert er die Verlegung auf die Krim und den Kampf um Sewastopol. Wenn man mitdenkt, folgert man, man befindet sich im Frühjahr 1942. Hier schildert Dickfeld nun den Besuch von Werner Mölders und erwähnt, daß dies sein letzter gewesen sei, da er kurz darauf tödlich abstürzt. Nur stürzte Mölders schon im November 1941 ab !! Somit kommt es auch hier wieder zu Verwirrung.
Ich jedenfalls habe den Eindruck, daß die Ereignisse nicht in chronologischer Folge geschildert werden und ich kann immer nur wiederholen, leider leider fehlen Datumsangaben.
Also, wer keinerlei Vorkenntnisse hat wird nach diesem Buch nicht klüger sein. Wer jedoch gut im Thema sitzt und sich vor allem für die Ritterkreuzträger der Jägerwaffe interessiert, wird einige nette Anekdoten vorfinden.