Warum weiss man so wenig über diese Frau? Ich jedenfalls kannte sie bisher nicht. Nun bin ich zwar kein ausgesprochener Fliegerexperte, aber eine Hanna Reitsch kenne ich ja auch....
Immerhin hatte die Frau, als vierte im 3. Reich überhaupt, das eiserne Kreuz, das Militärfliegerabzeichen in Gold mit Brillianten* und mit 2500 Sturzflügen mehr als jeder andere deutsche Pilot, Udet ausgenommen. 1936 wurde die Halbjüdin wegen ihrer rassischen Herkunft von der Luftwaffe entlassen und tat fortan als Testpilotin bei den jeweiligen Flugzeugfirmen ihren "Dienst". Womöglich wäre ihr das erspart geblieben, hätte sie ihren zukünftigen Mann, den Althistoriker Prof. Dr. Alexander Graf v. Stauffenberg, nicht erst ein Jahr später, 1937, geheiratet.
Das machte sie übrigens gleichzeitig zur Schwägerin des späteren Hitlerattentäters....
Im selben Jahr wurde sie als zweite Frau, nach Hanna Reitsch, zum Flugkapitän ernannt und wegen ihrer Verdienste um die Entwicklung kriegswichtiger Geräte bei Flugzeugen, erhielt sie als vierte Frau, 1943, das EKII. Ebenfalls wegen ihrer kriegswichtigen Verdienste und wohl auch wegen ihres Ehemannes, erhielt die Halbjüdin den Status bzw. die Gleichstellung mit arischen Personen, was auch ihrer Familie nützte. Auch hier wieder:"Wer Jude ist bestimme ich!"
Melitta Gräfin Stauffenberg, war in die Attentatspläne ihres Schwagers eingeweiht und auch zur Hilfeleistung bereit, allein, es fehlte das passende Fluggerät.
Natürlich kam auch sie in Sippenhaft, wurde aber nach nur sechs Wochen wegen ihrer kriegswichtigen Arbeit und weil ihr wohl auch nichts nachgewiesen werden konnte, entlassen. Fortan aber durfte sie sich nur noch Melitta Gräfin Schenk nennen.
Vermutlich kostete ihr das auch das EKI., zu dem sie auf Anraten von Feldmarschall Milch von ihrem direkten Vorgesetzten Generalleutnant Dr. Knauss, beim Luftwaffenpersonalamt vorgeschlagen wurde.
In besagtem Buch nun werden viellerlei Meinungen und Aussagen incl. Gerüchte zur Verleihung des EKII. vorgebracht. Die Verleihung wird einerseits verneint, andererseits bestätigt. Allein aber die Einreichung für das EKI. sollte Beweis genug sein, dass sie auch die Voraussetzung dafür, nämlich das EKII. erfüllt hatte.
Sehr ominös wird es dann mit ihrem Tod. Offiziell wird davon gesprochen, dass ihre Maschiene, sie befand sich auf einem Flug zu ihren inhaftierten Verwandten, von einem britischen/amerikanischen Jäger abgeschossen worden sein soll.
Einen Abschussbericht für diesen Tag, den 8. April 1945 gab es aber weder bei den Engländern, noch Amerikanern. Augenzeugen hingegen wollten gesehen haben, dass es sich um ein/zwei deutsche Me 109 gehandelt haben soll. Weitere Augenzeugen berichteten, dass die Gräfin nur ein gebrochenes Bein hatte, als man sie aus ihrem Flugzeugwrack zog und sie wenig später von merkwürdig schnell zur Stelle gewesenen Militärpersonen übernommen und abtransportiert wurde, in deren obhut sie zwei Stunden später verstarb.
Zeugen vorort wollten weder Blut, noch sonst andere Verletzungen gesehen haben, allerdings war die Gräfin auch sehr wortkarg und ausser ein "Bitte helfen Sie mir", kam kein Wort über ihre Lippen...
* So jedenfalls steht es in "Melitta Gräfin Stauffenberg", Das Leben einer Fliegerin. Bei Wiki heisst das Teil:„Goldene Flugzeugführerabzeichen mit Brillanten“.
Wer mehr wissen will:
http://de.wikipedia.org/wiki/Melitta_Gr%C3%A4fin_Schenk_von_Stauffenberg