Autor Thema: Rau-Boot  (Gelesen 12111 mal)

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Re: Rau-Boot
« Antwort #15 am: 27.12.06 (00:49) »
Hallo Hannes,

etwas weiter oben habe ich wahrscheinliche Deine Frage schon beantwortet mit: "Netzleger Rau 7".

hec801

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Re: Rau-Boot
« Antwort #16 am: 27.12.06 (00:58) »
Hallo Ingo,

sorry, ist schon etwas spät!  ;D

Gruss

Hannes

Zerstörerfahrer

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Re: Rau-Boot
« Antwort #17 am: 27.12.06 (12:35) »
Rau VII

Techn. Daten :

Bauwerft : Deschimag, Werk Seebeck, Baunr. 579
Verdrängung : 354 BRT
Länge : 40,52m
Breite : 8,03m
Tiefgang : 4,32m
Eigner : Walter Rau, Neusser Öl-Werke Bremen
Besatzung : 28
Bewaffnung ( im Krieg ) : 2 x 2cm Flak
 

Werdegang :

- 09.06.1937 Stapellauf
- Indienststellung als Rau VII
- 26.10.1939 i.D. als Netztender I für Netzsperrverband I
- 01.04. - 10.05.1940 Sonderverband 5 während " Weserübung " ( Kriegsschiffgruppe 5 , Ziel Oslo )
- 01.04.1942 als Netztender 7 ( NT 7 ) für Netzsperrgruppe Nord
- Mai 1945 DMRL Norwegen ( Dt. Minenräumleitung )
- ebenda norw. Beute, umbenannt in Thorgrim
- Febr. 1947 an USSR ausgeliefert

Quelle : Die dt. Kriegsschiffe 1815 - 1945, Band 3 ( auch Gröner genannt  ;D)

Gorch Fock

  • Gast
Re: Rau-Boot
« Antwort #18 am: 18.05.07 (19:36) »
Hallöle,

besser spät als nie.
In Ergänzung zu den bereits genannten Informationen:

Walfänger aus Neuss am Rhein: Speck, Öl und Margarine

Es ist kein Märchen: Es gab sie wirklich, die Walfänger aus Neuss am Rhein! Denn die Firma "Walter Rau - Neusser Öl und Fett AG" ließ für den Walfang eine komplette Flotte bauen. Dazu gehörten ein Fabrikschiff und acht Fangboote, die die Meeressäuger zwischen 1937 bis 1939 in den antarktischen Gewässern jagten. Dringend gebraucht wurde der Speck der Wale, um Fette für die Lebensmittelindustrie zu gewinnen. Und mit 36.039 t Fett war es in diesen Jahren eine durchaus reiche Ausbeute. Mit dem Ausbruch des Krieges konnte der Walfang nicht fortgesetzt werden. Die Ausstellung vom 1. März bis zum 29. April 2001 in der Stadthistorischen Abteilung von Haus Rottels dokumentiert die Geschichte des Walfanges der Firma mit zahlreichen Objekten, die zum großen Teil in der Öffentlichkeit bisher noch nie zu sehen waren. Die Themen reichen von der allgemeinen Geschichte des Walfanges über die Walfangflotte Walter Rau bis hin zu den Produkten, die aus den Walen hergestellt wurden. Außerdem können die Besucher historische Filmaufnahmen sehen, die auf den Neusser Schiffen entstanden. Zum Hintergrund: In den Fangzeiten 1937/38 und 1938/39 fuhren rund 25 Neusser mit der Walfangflotte "Walter Rau" in antarktische Gewässer, um hier Wale zu fangen und zu verarbeiten. Der Unternehmer Walter Rau aus dem Teutoburgerwald, hatte 1935 mit dem Kapital seiner Neusser Filiale die "Deutsche Walfanggesellschaft AG" gegründet, die der Reeder der Fangflotte war. An der Fangsaison 1939/40 konnten die Schiffe nicht mehr teilnehmen, da sie nun zu Kriegszwecken eingesetzt wurden. Walter Rau - Unternehmer und Initiator für den Walfang Dass es Walfänger aus Neuss am Rhein gab, ist dem Unternehmer Walter Rau zu verdanken. 1874 wurde Rau als Sohn eines protestantischen Pfarrers in Rödern/Sachsen geboren. In Dresden machte er Abitur und absolvierte später eine landwirtschaftliche Lehre. 1903 kaufte er den Sunderhof in Hilter. Zu diesem gehörte eine Molkerei mit Einrichtungen zur Margarineproduktion. Rau wurde zu einem der größten Produzenten in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg. 1940 starb Walter Rau. Das Grab befindet sich auf seinem Gut in Basthorst/Mecklenburg. Raus Entscheidung zwischen Afrika und dem Walfang Walter Rau war stets um die Unabhängigkeit seines Betriebes bemüht. Er wollte nie die Angliederung an einen der großen internationalen Konzerne. Darum versuchte er eine unabhängige Versorgung mit Rohstoffen für die Margarineherstellung aufzubauen. Ein wichtiger Schritt war 1929 der Erwerb der Neusser Ölmühle Simons Söhne, die seitdem "Walter Rau - Neusser Öl und Fett AG" heißt. Noch bedeutender war der Versuch, die teuren Importe der Zusätze für die Produktion zu senken. Walter Rau prüfte nun zwei Alternativen: Den Anbau von Ölsaaten in Afrika und die Verwertung von Walspeck. Da der Anbau in Afrika wieder eine Abhängigkeit von einer ausländischen Regierung gebracht hätte, entschied Rau sich für den Walfang. Dazu gründete er mit dem Kapital der "Walter Rau - Neusser Öl und Fett AG" am 5. März 1935 die "Deutsche Walfanggesellschaft AG", in deren Auftrag die Schiffe gebaut wurden. Walspeck in der Margarine? In der Margarineproduktion wurden vor dem Zweiten Weltkrieg verstärkt tierische Fette als Rohstoffe verwendet. Denn Margarine sollte der Butter sehr ähnlich sein. Statt Rindertalg wurde zunehmend auch gehärtetes Walöl verwendet. Dieses Öl gewann man durch Kochen des Specks, der sehr ergiebig ist, da er 73% Öl enthält. Walspeck konnte für die Margarineproduktion aber erst im Laufe des 20. Jahrhunderts eingesetzt werden. Zwei Entwicklungen waren dazu notwendig: So erfand Sommermeyer ein Klärverfahren mit dem es gelang, den meist unangenehmen fischigen Trangeschmack des ausgekochten Walspecks zu neutralisieren. Zuvor verwendete man den Tran fast nur für technische Zwecke. Um eine Unterscheidung vornehmen zu können, bezeichnete man den geklärten und geschmacksneutralen Tran als Walöl. Weiterhin entwickelte Wilhelm Normann 1901 ein Verfahren, mit dessen Hilfe es gelang, flüssige Öle zu festen Fetten zu härten. 1907 härtete man auch Walöl, das nach 1910 verstärkt bei der Produktion von Margarine eingesetzt wurde. Es gewann auch an Bedeutung, da es im Vergleich zu anderen tierischen Fetten deutlich länger haltbar war. Neben Walfett für die Maragarineproduktion wurden auf dem Walfangmutterschiff "Walter Rau" auch Gefrier- und Konservenfleisch, Fleischmehl, Fleischextrakt u.a. Produkte hergestellt. Das Walfangmutterschiff "Walter Rau" Das von der Deutschen Werft in Hamburg gebaute Walfangmutterschiff war ein kombiniertes Tank- und Fabrikschiff. Walter Rau hatte sich für einen Neubau entschieden, um die modernste Technik zur Verfügung zu haben. Denn nur bei einem Neubau war es möglich, eine sogenannte Aufschleppe für die Wale und ein geeignetes Schlachtdeck am Heck einzurichten. Dazu mussten die Schornsteine und die Brücke so angeordnet sein, dass auf dem Deck möglichst viel Platz zum Zerlegen mehrerer Wale vorhanden war. Die Daten: Eigentümer: Deutsche Walfang-Aktiengesellschaft, Berlin; Walter Rau - Neußer Öl und fett AG; Bruttoregistertonnen 15.500 t, Gesamttragfähigkeit 22.000 t, Wasserverdrängung 33.600 t, Länge 174,95 m , Breite 22,60 m, Tiefgang (beladen) 10,35 m, Geschwindigkeit 12 Knoten, Leistung 6.000 PS. Weitere Besonderheiten: - Fassungsvermögen der Tanks für das Walöl 21.100 cbm Aufschleppe mit zwei 40 Tonnen Winden zum Aufschleppen des Wales. - Schlachtdeck von 100 m Länge und 22 m Breite, deshalb war Brücke weit nach vorne gezogen. - Im Schiffsinnern war eine komplette Fabrikationsanlage für die Walölherstellung installiert. - Weiterhin gab es Einrichtungen zur Fleisch- und Knochenmehlproduktion sowie Gefrierräume für das Gefrierfleisch. Da es schnell oxidierte und so leciht verdarb, musste auch bei bester Lagerung ein Teil nach dem Ausladen im Hafen vernichtet werden. Gefrierfleisch wurde häufig zu Wurst verarbeitet. Eine Neuheit stellte die Anlage für Büchsenfleisch dar. - 390 Mann Besatzung (meist Norweger, die die notwendige Erfahrung im Walfang mitbrachten). - 50 lebende Schweine wurden zur Ergänzung der Verpflegung mitgeführt. Die wichtigsten Leihgeber der Ausstellung: Walter Rau - Neusser Öl und Fett AG, Klaus Barthelmess (Köln, Sammler und Wissenschaftler), Hans Gedicke (ehemal. Mitarbeiter der Walter Rau AG). *

http://www.neuss.de/neuss/presse/archiv/2001/02/1151.html

Gruß
ACDC

 

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