Er wußte, was geschehen würde, falls Amerikas industrielles Potential sich entfaltete. Vergiß nicht: er hatte WK I erlebt.
Ende 1941, Anfang 1942 war für keine der beteiligten Kriegsparteien absehbar zu wessen Gunsten das Ringen ausgeht, weder auf dem europäischen, noch auf dem pazifischen Kriegsschauplatz.
Bei der damaligen geopolitischen Lage mit ihren schwankenden und undurchschaubaren Bündnissen und potentiellen Konfliktherden, konnte niemand ernsthaft behaupten der Krieg sei verloren oder gewonnen.
Es gab 1941/1942 einfach zuviele unkalkulierbare Faktoren wie:
1. Wie geht der Russlandfeldzug aus?
2. Was passiert nach einem möglichen Kollaps der UdSSR?
3. Werden die Alliierten Nordafrika räumen?
4. Wie verhalten sich die USA nach einem möglichen Ausscheiden Großbritanniens aus dem Krieg (möglicher Waffenstillstand)?
5. Wie wirkt sich der deutsche Ubootkrieg auf die USA aus?
6. Wie werden die US-amerikanischen Prioritäten gesetzt, Europa oder Asien?
7. Wie beurteilt die amerikanische Öffentlichkeit den Krieg? ( Innenpolitischer Druck - Vergleichsbeispiel Vietnamkrieg )
Es mag durchaus sein, dass Yamamoto geglaubt oder gesagt hat, dass ein alleingeführter Krieg gegen USA nicht gewonnen werden könne, diese Befürchtung ist nur realistisch, es war aber nie das Kriegsziel des japanischen Kaiserreichs die USA vollends zu besiegen oder zu unterwerfen.
Ähnliche kritische Aussagen gab es auch auf deutscher Seite im Bezug auf Russland oder die USA, Tatsache ist aber auch dass Yamamoto ein viel zu gewiefter Stratege war um von vornherein Japan für den Verlierer zu erklären.
Ich halte es durchaus für realistisch, dass Japan seine Ziele hätte erreichen können, vorausgesetzt die oben genannten Faktoren wären zu Gunsten der Achsenmächte entschieden worden.
Auch die Aussagen von Yamamotos Generalstabkollegen zu seiner kriegskritischen Haltung, dienen in Wirklichkeit wahrscheinlich der reinen Verklärung der Person Yamamoto, frei nach dem Motto, hätten wir doch nur auf ihn gehört!
Aber wie heißt es so schön, die Geschichte kennt keinen 'Terminus was wäre wenn'