Autor Thema: Frage zum Fronturlaub  (Gelesen 21697 mal)

Richtschuetze

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Frage zum Fronturlaub
« am: 16.12.06 (11:45) »
@all lese gerade das Buch von Willi Kubik(Erinnerungen eines Panzerschützen 13PD)

habe da mal eine Frage zum Fronturlaub:

Darf der Soldat seine Waffe mit in die Heimat nehmen?Also die Persönliche MPi/Pistole/Karabiner etc oder wurde da unterschiede gemacht also Pistole ja MP/StuG 44 nicht?
Wie sah das mit den Urlaubstagen aus also in diesem Fall war der im Kaukasus und wurde auf Urlaub geschickt,er war aber schon 11 Tage bis nach Hause unterwegs und 14 Tage zurück und nur 14 Tage zuhause!Ich meine wir der Weg nach Hause/Front berücksichtigt?
Ist doch ein Unterschied ob einer aus zb Dänemark nach Hause fährt(gute Anbindung etc)oder aus dem Kaukasus?
Habe leider keinen mehr den ich fragen kann hat einer vob euch Infos?

Gruss

Rainer

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #1 am: 25.12.06 (03:51) »
was die Waffen angeht weiss ich nicht, ausser dass Privatwaffen auch ausser Dienst mit der Uniform geführt werden durften.
Die Anzahl der Reisetage hing von der Entfernung des Einsatzortes zu Deutschland ab. Von Kirkenes gab es für Hin- und Rückfahrt 14 Reisetage bei Urlaub in Deutschland.

Balsi

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #2 am: 25.12.06 (10:19) »
ich glaube den Karabiner konnte man mitnehmen... die MP 40 denke ich mal nicht.. hatte die doch ne erhebliche Feuerkraft. ist aber mal ne interessante Frage...

IM

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #3 am: 25.12.06 (10:21) »
Sofern mir bekannt begann der Fronturlaub an der Reichsgrenze. Der Weg zur Grenze war sozusagen zusätzlich.

Richtschuetze

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #4 am: 25.12.06 (10:24) »
Zitat
ist aber mal ne interessante Frage...

ja fande ich auch!Der Autor erzählt/beschreibt viele Kleinigkeiten im Alltag eines Soldaten im 2.Weltkrieg und da kamen für mich ein paar Fragen auf!

Gruss


P.S ich meine Hoover? hier hat mal erzählt das einige Ihre Waffen(zB StuG 44)sowie die Tarnjacken abgeben mußten.In dem Buch "Im Auge des Jägers"mußte der Scharfschütze wohl auch die Waffe(beim Urlaub)abgeben was ich komisch fand!

IM

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #5 am: 25.12.06 (10:28) »
Bei einer solch empfinglicher Waffe wie einem Scharfschützengewehr würde ich persönlich diese auch lieber dem Waffenwart der Einheit anvertrauen, der sie sicher verpackt aufbewahrt, als daß ich Sie auf eine wochenlange Zugfahrt mitnehme, ...

Richtschuetze

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #6 am: 25.12.06 (12:42) »
Zitat
auch lieber dem Waffenwart der Einheit anvertrauen,


Das wäre verständlich hat es aber wohl in diesem Fall einem Kameraden geliehen/übergeben!

Gruss

waldi44

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #7 am: 25.12.06 (14:02) »
Was ist unter "Privatewaffe" zu verstehen? Sicher gab es auch ein gültiges Waffengesetz zumindest im Reichsgebiet, oder?

Also, ich weiss es auch nicht und da sollte man eventuell einen noch lebenden Zeitzeugen befragen oder eben jemanden, der sich mit solchen Alltäglichkeiten beschäftigt hat. Aber bei solchen Fragen merkt man erst, wie wenig man über das leben bei der Wehrmacht vor allem während des Krieges weiss!

Ich bitte zu bedenken, dass Urlauberzüge eventuell auch durch Partisanengebiet fahren mussten und da wäre eine Waffe am Mann sehr nützlich. Andererseits gab es immer einen permanenten Mangel an ALLEN Waffen und da wird man kaum eine ins Heimatgebiet abgegeben haben. Ausserdem: Wenn ich ein hoher Nazifunktionär gewesen wäre, würde ich mich für zehntausende Lanser mit Schusswaffen im Reichsgebiet "herzlichst bedanken"!

Michael 60

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #8 am: 25.12.06 (14:34) »
Bin mir nicht 100% sicher, aber meiner bescheidenen Meinung nach waren die Offizierswaffen(Pistolen) selbst beschafft. Deshalb sieht man auch immer verschiedene Pistolentypen.

Michael

hec801

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #9 am: 25.12.06 (15:47) »
Also Offiziere konnten ihre Waffen - bis auf einige bekannte Örtlichkeiten - sicher am Mann haben, egal ob privat beschafft oder nicht, wurde die sicher überall hin mitgeführt! Die Frage ist, ob ich bei Muttin zu Hause das Ding unbedingt auf'n Weihnachtstisch hauen wollte. Karabiner, MPi usw. wurden sicher bei der Einheit zurückgelassen, was soll ich damit auf einer Reise? Sicher würde es logisch sein, Waffen bspw. auf der Zugfahrt durch Partisanengebiet am Mann zu haben, nur was ist mit der Mun? In vielen Fällen hatten die Urlauber auch einfach keine Waffen. Stellt Euch doch mal die Feuerkraft vor, wenn jeder vollbesetzte Urlauberzug mit voller Waffengarnitur bei den Urlaubern ausgestattet gewesen wäre. Da hätten die Partisanen doch kaum ne Chance gehabt!

Eins ist aber sicher, die Sturmgeschütze und Infanteriegeschütze sind beim Waffenmeister geblieben!  ;D

Richtschuetze

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #10 am: 25.12.06 (18:33) »
Zitat
Eins ist aber sicher, die Sturmgeschütze und Infanteriegeschütze sind beim Waffenmeister geblieben!


 ;D haben meinen Vater immer vorgejammert einen Tiger hätter er doch mitbringen können! ;)

Zitat
man über das leben bei der Wehrmacht vor allem während des Krieges weiss!Aber bei solchen Fragen merkt man erst, wie wenig


@Waldi ja das habe ich mir beim lesen des Buches auch gedacht "jeder"weiss wo welche Tiger im Einsatz waren oder wie/ob eine ME -besser als eine Spit ist oder auch nicht aber sowas ???
Ich meine wenn jeder seine Waffe mit nach Hause genommen hat wie sah es mit der Gefahr aus das einer eine Dummheit damit macht zb.Ãœberfall/Rache/Frust wie auch immer!Oder Selbstmord aus Verzweiflung?


Gruss

waldi44

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #11 am: 25.12.06 (18:47) »
Es gab da ein gutes Beispiel - bei den Ungarn und ist in dem entsprechenden Beitrag von mir dazu auch nachzulesen: da standen tausende Soldaten zur Ablösung hinter der Front, ohne Waffen, die sie von ihren Kameraden übernehmen sollten, als die Russen diese durchbrachen und dann diese tausenden waffenlosen armen Teufel vor sich hertrieben, was bei den Deutschen den Eindruck erweckte, die Ungarn hätten ihre Waffen fortgeworfen um schneller laufen zu können....
Ok, deutsche Verstärkung kam wohl wenigstens mit der persönlichen Waffe ::)....aber zB. Alarmkompanien mussten in der Regel erst bewaffnet werden, wenn sie zB. aus Leuten bestanden, die man aus den Urlaubszügen geholt hatte- hab ich mal wo gelesen- also waren die in ohne Waffen in ihrem Urlauberzug!

Sturmgeschütze und ähnliches passten eben nicht in die Gepäckablage ::)!

FritzR

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #12 am: 02.01.07 (06:34) »
Mein Vater war in seinen fast 3 Jahren "Sodatsein" einmal für 14 Tage auf Heimaturlaub und zwar MIT Karabiner!

byron

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #13 am: 02.01.07 (12:55) »
Es war Pflicht für jeden Soldat unterwegs seinen Karabiner mitzunehemen. Maschinenpistolen waren nicht gestattet.
Züge wurden oft von Partisanen angegriffen, man mußte sich wehren können.
Den entsprechenden Befehl habe ich irgendwo, kann ihn jetzt nicht finden.

xbr

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Re: Frage zum Fronturlaub
« Antwort #14 am: 07.01.07 (05:35) »
Habe heute einen alten Herren dazu befragt. Er war Hauptmann im Regimentsstab eines Artillerieregiments.

Gewehre, Mp's usw. durften nicht mitgenommen werden. Offiziere durften Pistolen jederzeit am Mann tragen. Bei Mannschaften wisse er es nicht mehr genau, glaubt aber, dass es auch denen erlaubt war - jedoch nur, wenn sie damit dienstlich ausgestattet waren.

Die Züge hatten immer eine starke Bewachungsmannschaft und fuhren überwiegend in sicherem Gebiet, so das eine Bewaffnung der Urlauber nicht nötig erschien. 

Zu privat beschafften Pistolen sagte er, es sei eher bei hohen Offz zu finden gewesen. Die "normalen" Offze hatten so etwas eigentlich nicht. Dann meinte er noch, er persönlich hätte nicht mal ein Portepee besessen. War alles überflüssiger Schnickschnack.

Gruß xbr