Autor Thema: Historiker: Vertriebenen-Verband nennt falsche Opferzahlen  (Gelesen 12303 mal)

Niwre

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Historiker: Vertriebenen-Verband nennt falsche Opferzahlen

Zitat
Der Historiker Ingo Haar hält die Zahl von zwei Millionen deutschen Opfern bei den Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg für übertrieben. Realistisch sind nach seiner Einschätzung etwa 500.000 bis 600.000 deutsche Todesopfer. Haar, Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin, führt die bis heute vom Bund der Vertriebenen angegebene Zahl auf politisch motivierte Schätzungen in den 50er Jahren zurück. [...]

Jan-Hendrik

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Und wieder mal ein "Historiker" der "richtigen" Sorte ....

Da er offensichtlich nicht einmal in der Lage ist zu spezifizieren WO überall in Osteuropa Deutsche gelebt haben und wieviele in den 40ern Opfer von Vertreibung und Gewalt wurden kann man den Herrn auch getrost in die sach- und sinngemäße "Tonne" kloppen . Immerhin scheint ihm nicht bekannt , das die bekannten Zahlen aus der sog. "Ostdokumentation" des Bundesministeriums für Vertriebene hervorgehen , einer Datensammlung von tausenden von Aktenmetern , heutezutage anhängig im Bundesarchiv/Lastenausgleichsarchiv in Bayreuth .

Sein Zahlenspiel hat auch schon Rüdiger Overmanns versucht ( und ist damit ziemlich auf die Fresse gefallen  ;) ) .

Wer sich abseits solcher Dummschwätzer über die Thematuk informieren möchte :

"Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa"
Gesamtausgabe in 8 Bänden bei DTV und als Vertiefung die Bände der Studienbuchreihe der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat , erschienen im Verlag Langen-Müller .

Nach Benz noch so ein geistiger Totalausfall , mich deucht langsam diese "Antisemitismusforscher" leiden entweder unter chronischer Langeweile oder mangelnder Kompetenz  ::)


Jan-Hendrik

Der von solch Spasten langsam nur noch genervt ist ...

Niwre

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Sein Zahlenspiel hat auch schon Rüdiger Overmanns versucht ( und ist damit ziemlich auf die Fresse gefallen  ;) ) .

Meinst Du das?:
Rüdiger Overmans
Deutsche militärische Verluste im Zweiten Weltkrieg.
Oldenbourg
367 Seiten
39,80Eur

Ich hatte noch kein Buch von ihm und habe letztens fuer ~2Eur das:
Rüdiger Overmans
Soldaten hinter Stacheldraht.
Deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.
Ullstein
336 Seiten
erworben und muss eingestehen, dass ich mich schon auf den ersten paar Seiten dabei ertappt habe, wie meine Stirn Falten schlug.

Die angesprochene Dokumentation:
Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa.
8 Bände.
Dtv
5328 Seiten
98Eur

Jan-Hendrik

  • Gast
Ne , das was i meinte hat sich Overmanns dann doch nicht getraut in Buchform zu publizieren ...

Ist schon recht merkwürdig , wenn sich ausgerechnet ein "Antisemitismusforscher" an den gleichen statistischen Taschenspielertrickes versucht wie die Fraktion der Holocaustleugner   :o

Jan-Hendrik

Niwre

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Ist schon recht merkwürdig , wenn sich ausgerechnet ein "Antisemitismusforscher" an den gleichen statistischen Taschenspielertrickes versucht wie die Fraktion der Holocaustleugner   :o

Wenn's so weiter geht, ist keiner mehr gestorben... Schlimm, dass man bei Wissenschaftlern - und ich habe den Eindruck, unter Historikern ist es besonders schlimm - solch subjektive Pamphlete und Voreingenommenheit antrifft. Aber man hat ja seine Liste der "Verdaechtigen" im Kopf. Ueber Böhler war heute auch wieder ein Artikel in der JW - den hab ich Euch aber netterweise erspart.  ;)

Tobias

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Was soll man sich von einem Mitarbeiter der Antisemitismusforschung erwarten?? Das er andere Opfer "hochjubeln" wird und dadurch möglicherweise seine Anstellung verliert, weil sein Arbeitgeber plötzlich nicht mehr als einzige Opfergruppe gilt??

Richtschuetze

  • Gast
Zitat
einem Mitarbeiter der Antisemitismusforschung erwarten

das sagt schon alles damit ist dieser Bericht wertlos! ;D

Gruss

Jan-Hendrik

  • Gast
Danke für den Hinweis auf Böhler , hab grade eine Vermutung bestätigt bekommen ( warum sich dieser Harr-Hein plötzlich berufen fühlt über die Vertreibungen zu schwätzen ) !

Der Haar hat einen Beitrag zum Band "Die Volksdeutschen in Polen,Frankreich,Ungarn und der Tschechoslowakei" von Böhlers DHI Warschau beigesteuert , in der akutellen JF ist ne Rezension daüber . Dort wird dann auch das altbekannte Märchen von der 5.Kolonne , die die Volksdeutschen ja bekanntlich laut der polnischen Propaganda darstellten , wieder mal aufgewärmt .... ::)

Jan-Hendrik

waldi44

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Tja, um es mal aus meiner Sicht zu schildern: Ich habe den Eindruck, jeder "jubelt" die Opferzahl hoch, die ihn für seine Interessen am geeignetsten scheint und die, die diesen entgegen steht, wird beharrlich nach unten korrigiert!
Die einen treiben die Opferzahlen der Vertriebenen in die Höhe, wärend die anderen sie ständig drücken. Die einen können nicht genug Juden als Opfer nennen, wärend die anderen beharrlich diese vermindern. Den einen reichen 30.000 Tote in Dresden nicht, den anderen sind 300.000 zu viel.....
Der eine wird als Verläumder oder Leugner verschrien, der andere als Revisionist oder Nestbeschmutzer, vaterlandsloser Geselle oder ewig gestriger.
Wisst ihr was? Um es mal flappsig zu sagen:  Die können sich ihre Zahlen sonstwo hinschieben und sagen, was sie wirklich wollen!
Die Zahlen, egal welche, sind doch nur vorgeschoben um eine politisch Richtung zu verbreiten bzw. zu vertreten.
Je grösser das Unrecht der anderen, um so kleiner scheint das eigene Verbrechen zu werden. Ich zweifle aber daran, dass diese Rechnung auf lange Sicht aufgeht, egal wer sie aufstellt und man sollte sich hüten, nur die Zahlen zu glauben, die einem ins eigene Weltbild passen oder sonstwie genehm sind. Viele dieser Zahlen kann man allein mit gesunden Menschenverstand einordnen, wenn man sich wenigstens etwas mit der Materie beschäftigt hat.
Manchmal allerdings habe ich den Eindruck, die Opferzahlen, egal welche, können gar nicht hoch genug sein, kann man doch mit ihnen irgendwie alles rechtfertigen. Wie man aber mit 2 mio. umgekommenen deutschen Flüchtligen millionen umgekommener anderer Menschen rechtfertigen will bleibt mir dann doch verborgen und warum immer nur die, die anderer Meinung als manche hier sind, die "Märchenonkel" sind, hat sich mir auch noch nicht völlig erschlossen - aber ich arbeite daran und werde mal meine Zahlen überprüfen ;)!

Ps: Hätte der gute Mann nun festgestellt, es wären sogar 4 mio. umgekommene Flüchtlige gewesen, hätte wohl kaum jemand Zweifel an den Zahlen gehabt und er wäre dann der "richtige Historiker" gewesen und wer, wenn nicht die Mitarbeiter zB. der Antisemitismusforschung sollen solche Studien in Auftrag geben oder durchführen?  Vielleicht der Bund der Vertriebenen ;D ;D ;D?!

Richtschuetze

  • Gast
Zitat
Ich habe den Eindruck, jeder "jubelt" die Opferzahl hoch, die ihn für seine Interessen am geeignetsten scheint und die, die diesen entgegen steht, wird beharrlich nach unten korrig

Also Waldi so ähnlich würde ich das auch sehen,jeder nennt(zb Quellen) das was seiner Einstellung am nächsten kommt!(siehe Bombenopfer!)


Gruss

Hoover

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Waldi, wie war, wie war...

Jan-Hendrik

  • Gast
Ekelige Heuchelei  ::)

Wenns um Schätzungen geht kann ich das in gewissem Maße ja nachvollziehen , aber bei amtlich dokumentierten Zahlen sind diesbezügliche Kommentare für wahr zum Kotzen  >:(

Jan-Hendrik

Hoover

  • Gast
Oh, ich ahbe in einer Veröffentlichung des MilGFA die Zahl von "amtlichen" 6 Millionen ermordeten Juden. Ist diese Zahl dann auch wahr, weil "amtlich"?

(Okay, die Veröffentlichung ist 10 Jahre alt, aber egal.)

Jan-Hendrik

  • Gast
Sollte diese Zahl ebenso in akribischer Arbeit von mehreren hundert Fachkräften anhand aller vorliegende Berichte , Zahlen , geretteten Dokumenten und so weiter in Arbeit von mehr als 10 Jahren zusammengetragen worden sein : warum nicht  ;)

Mal ganz ehrlich Frank , das war eben unter aller Kanone  :'(

Ich habe bisher nirgends die Zahlen bezüglich der umgekommenen Juden in Frage gestellt ( und wenns hundertausend weniger als die immer wieder genannten 6 Mio waren macht das den Kohl in seiner schrecklichen Gesamtheit auch nicht weiter fett ) . Wenn allerdings ein sog. "Historiker" mit den selben Taschenspielertricks wie eben diese Fraktion der Holocaustleugner versucht hier Politik zu machen , dann erwarte ich hier von der versammelten , des selbstständigen Denkens mächtigen Forenschaft auch eine entsprechende Reaktion .

Und von daher sollte es wohl verständlich sein das ich sehr erschrocken bin ob der ziemlich banalen Kommentare einiger Mitmenschen hier .

Insofern , Jungs , bin ich langsam echt am Zweifeln was hier so die Motivation einiger Teilnehmer ist ...

Denkt mal drüber nach  ;)

Jan-Hendrik

Balsi

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gut.. ich muss JanH in sofern recht geben.. das Zahlen die die Menge der Umgekommenen reduziert.. grundsätzlich rechter Natur sind und die die sie erhöht grundsätzlich auf der richtigen Seite ist. So lange derjenige der die Zahlen zusammenstellt abhängig von seinem Arbeitgeber ist (und das ist bspw. ein Antisemitismusforscher einer Uni oder einer Gesellschaft) wird der doch den teufel tun udn die Zahlen entscheidend senken. Ebenso wird auch ein Rechter die Zhalen nicht erhöhen...