Autor Thema: Kriegsende in meiner Heimatstadt  (Gelesen 9457 mal)

hellmuth01

  • Gast
Kriegsende in meiner Heimatstadt
« am: 26.09.06 (14:24) »
Hallo Leute,

ein paar fragen zum Kriegsende in meiner Heimatstadt.

Am 10.04.1945 wurde meine Heimatstadt Einbeck ( Niedersachsen, da wo das Bier herkommt ) von den Amerikaner befreit, erobert wie auch immer.
Nach meiner recherche kommet dafür nur die 1 US.inf.div "Big red one" oder die 84. US.inf.div in Frage, da sich beide in dieser Region befanden.
Die Stadt Einbeck wurde kampflos übergeben, wenn man mal von den 7 HJ lern absieht die noch der Meinung waren sie könnten in der Innestadt ein Sherman mit nem K98 aufhalten. Lieder liesen 5 dabei ihr leben.
Im Zuge des weitern Vormarsches noch am selben Tag rückten Teile der Einheit in Richtung Süden weiter vor.
dort trafen sie nach ca. 3 km auf die Ortschaft Odagsen. Diese wurde von einer unbekannten deutschen Einheit verteidigt.
Im Verlauf des Kampfes ( über den es leider so gut wie keine glaubwürdigen Augenzeugenbericht gibt ) wurden 7 Gehöfte in Brand geschossen.
Der verteidigende Verband sog sich dann um 2 km zurück in Richtung Süden nach Edemissen, wo er sich wieder den nachdrängende Amerikanern stellt. Auch hier wurden mehrere Häuser in Brand geschossen.
Im Verlauf des gesamten Kampfes sollen nach Angaben der Einwohner zwischen 4 u. 7 Panzer der Amis abgeschossen worden sein. Die deutschen Verteidiger verloren zwei Panzer die allerdings nicht abgeschossen sondern aufgegeben wurden.
Ein weiterer Panzer hatte sich in der westlich von Edemissen gelegen Ortschaft Strodthagen etwas auserhalb der Ortschaft versteckt.
Dieser Panzer wurde ebenfalls nach Ende des Gefechtes von seiner Besatzung aufgegeben. Bei diesem Panzer handelte es sich einwandfrei um einen Tiger I.
Er verblieb noch ca. 4 Jahre an seinem Platz und diente den Kindern aus den umliegenden Dörfern als Spielplatz.
Von den anderen Panzer ist der Typ nicht bekannt. Diese wurden nach Zeugenaussagen von einem Edemissener Landwirt binnen kurzer Zeit ausgeschlachtet und alles verkauft.
Leider gibt es keine Fotos zu diesen Fahrzeugen.

Meine Frage wäre : welche deutsche Einheit kann das gewesen sein ?
Was ist aus Ihr geworden( weiterer Verlauf bis Ende )

Gruß Hellmuth

oberfeldmaus

  • Gast
Re: Kriegsende in meiner Heimatstadt
« Antwort #1 am: 26.09.06 (14:46) »
die haben doch nicht bis 1949  :o  einen tigerpanzer im straßengraben liegen lassen, selbst zur damaligen zeit kann ich mir das schlecht vorstellen. heute wäre der nach 5 min komplett zerlegt und bei mir im vorgarten zusammengesetzt( da macht der postbote augen)

 ;D ;D ;D

Niwre

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Re: Kriegsende in meiner Heimatstadt
« Antwort #2 am: 26.09.06 (14:49) »
Zitat
heute wäre der nach 5 min komplett zerlegt und bei mir im vorgarten zusammengesetzt
Bei den Schrottpreisen waer der schon lange vor Dir weg. ;)

Die Karten vom 9., 10. und 11.4. vlt. findest Du ja einen Anhaltspunkt (Quelle siehe Karten-Links-Thema (memory.loc.gov)):





« Letzte Änderung: 26.09.06 (14:53) von Niwre »

Jan-Hendrik

  • Gast
Re: Kriegsende in meiner Heimatstadt
« Antwort #3 am: 26.09.06 (15:04) »
So , was Ulrich Safts "Krieg in der Heimat - Das bittere Ende im Harz" dazu hergibt :

Kampfkommandant von Einbeck war GL Walter Behschnitt ( er unterstand dem Stellvertretendem Generalkommando VI unter General Mattenklott ) , siehe :

http://www.geocities.com/~orion47/WEHRMACHT/HEER/Generalleutnant/BEHSCHNITT_WALTER.html

und mit ihm war in Einbeck untergebracht :

- die Wehrersatzinspektion XI in der Landjägerkaserne ( ca. 160 Mann )

- ein Wehrertüchtigungslager der HJ unter Oberleutnant Heinz Neupert

und natürlich der obligatorische Volkssturm unter Kreisleiter Brasche  ::)

Ab dem 7.April fühlte das IR 329 der US- 83.ID Richtung Einbeck vor was die EInberufung des VS zur Folge hatte .

Behschnitt selber wollte die Stadt nicht wirklich verteidigen , er hoffte unter dem Hinweis auf nicht herangeführte Verstärkungen bei Eintreffen der Amis mit seinen Leuten abrücken zu können . Das vereitelte allerdings später der ihm unterstellte Luftwaffen-Oberst Müller . der zwar vom Erdkampf keine Ahnung hatte , aber dafür vom Tatendrang besessen war .

Allerdings war die Gesamtlage zu dem Zeitpunkt eher katastrophal , die im Vorfeld von Einbeck eingesetzte Kampfgruppe Görbig befand sich bereits in unkontrolliertem Rückzug , Mattenklott hatte defacto kaum noch Ãœbersicht über die Bewegungen der Verbände unter seinem Kommando ( im Vorfeld soll auch eine Sturmgeschützbrigade Allvörden eingesetzt gewesen sein , mich würd ma interessieren welche des nu war   ??? , versprengte Teile der SS-PzBrg. Westfalen strauchten da nämlich auch noch durchs Gelände ) ) .


Einbeck lag übrigens auf der Korpsgrenze zw. den US-Korps XIX. und VII. , daraus resultierend marschierte die US.83.ID auf Greene , die US.1.ID war eigentlich für Einbeck "zuständig , aber diese hatte sich an der Weser verzettelt und hing 2 Tage zurück . Am 8.April nachmittags lag erstmals Ari-Feuer auf Einbeck . Zur allgmeinen Lage siehe die folgende Karte :

http://i9.tinypic.com/48qgdh0.jpg

Am Abend des 8.April erhielt Behschnitt den schriftlichen Befehl neben Einbeck auch die Linie Hullersen-Markoldendorf zu verteidigen , was natürlich mit seinen Kräften unmöglich war .

Daraufhin kapitulierte Behschnitt am 9.April gegenüber dem Kdr. des US-IR 330 , Oberst William S.Biddle.

An dieser Stelle ende ich , denn ich habe keine weitere Lust die 14 Seiten über den Kampf in Einbecks Umgebung zusammenzufassen . Bei weiterem Intresse schick mir ne Mail und ich scann Dir den Kram ein ...

Jan-Hendrik

P.S. Und die Feldmaus & Niwre sind elende Drängler  ;D

oberfeldmaus

  • Gast
Re: Kriegsende in meiner Heimatstadt
« Antwort #4 am: 26.09.06 (15:17) »
aber niemals nich

hellmuth01

  • Gast
Re: Kriegsende in meiner Heimatstadt
« Antwort #5 am: 26.09.06 (15:23) »
@ Jan-Hendrik

ne war echt so der Tiger hat geschlagene 4 Jahre dort rumgestanden, weil sich niemand dafür zuständig gefühlt hat.

Die beiden aufgegeben hat ja wie geschrieben der Edemissener Bauer binnen kürzester Zeit ausgeschlachtet.
@ Oberfeldmaus
 bei 5 min Zeitbedarf für das abholen würdet Ihr ihn nur noch von hinten sehen, weil er da schon längst bei mir am Haken hängt ;D

Was die Texte anbelangt Mail adresse kommt wäre echt nett von dir, schicke dir auch gerne als dank ein gutes Einbecker Bier rüber.

Jan-Hendrik

  • Gast
Re: Kriegsende in meiner Heimatstadt
« Antwort #6 am: 26.09.06 (15:37) »
Wenn Tiger , dann Köti der sPzAbt.507  ;)

Wäre das einzig in Frage kommende ...

Jan-Hendrik

hellmuth01

  • Gast
Re: Kriegsende in meiner Heimatstadt
« Antwort #7 am: 26.09.06 (16:04) »
Wenn das so ist dann hätte ich noch nichmals 1 min gebraucht um den sicher zustellen  ;D.

Aber danke für die Info, kann gut sein das es ein Köti war. Die Einheimischen kenne die unterschiede nicht, für die war das ein Tiger.

oberfeldmaus

  • Gast
Re: Kriegsende in meiner Heimatstadt
« Antwort #8 am: 27.09.06 (08:33) »
So wird mal ganz schnell im Laufe der Jahre aus ner toten "getigerten" Straßenkatze die im Straßengraben liegt ein Sd. Kfz. 182  ;)

Aber krass ist das schon...mit dem hätte ich als kind auch gerne gespielt!!! ...und sicher den krieg allein gewonnen... ;)