Autor Thema: Titos Panzer - Stuart PaK !?  (Gelesen 9489 mal)

Ronny22

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 2380
Titos Panzer - Stuart PaK !?
« am: 08.01.06 (01:22) »
Wie haben die Briten die Dinger nach Jugoslawien geschafft, weiß da einer was zu???



Stuart M3A3 mit 75mm Pak der 1. jugoslawischen Panzerbrigade (1945)


Für die britischen Truppen bedeutete der M3 STUART eine dringend benötigte Verstärkung ihrer gepanzerten Kräfte in Nordafrika. Er war zwar unterbewaffnet und schwach gepanzert, beweglich und zuverlässig zugleich, jedoch bereits Mitte 1943 veraltet. Deshalb lieferten die Briten nach Abschluss der Kämpfe in Nordafrika der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee 56 Panzer M3A3 Stuart für die Bildung eines gepanzerten Verbandes im Kampf gegen die Wehrmacht.

Es entstand damit die 1. jugoslawische Panzerbrigade. In einer Werkstatt in Sibenik sollen die jugoslawischen Partisanen mindestens sechs der gelieferten M3A3 Stuart umgebaut haben: zwei mit erbeuteten deutschen 2cm Vierlingflak und vier mit der 7,5cm Pak 40. Sie wählten für diese Fahrzeuge die deutschen Bezeichnungen "Flak" und "Pak". Nach Berichten der Brigade wurden die mit der Vierlingsflak ausgestatteten Stuarts ausschließlich im Bodenkampf eingesetzt. Die Stuart-Pak entstanden nach Abheben der Panzertürme und Aufsetzen der deutschen Pak über den Turmöffnungen. Zur Befestigung der Pak-Lafetten wurden Rohre und Träger aus dem Brückenbau verwandt. Das Pak-Geschütz erhielt seitliche Schutzbleche und ein niedrigeres zur Fahrzeugfront.



Quellen:
"Militaria Croatica Band 1" & http://www.panzerbaer.de
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

Nightwish

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 768
Re: Titos Panzer - Stuart PaK !?
« Antwort #1 am: 08.01.06 (21:25) »
Du meinst, weil die Deutschen ja noch in Jugoslavien standen!? Gute Frage...
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

Ronny22

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 2380
Re: Titos Panzer - Stuart PaK !?
« Antwort #2 am: 09.01.06 (11:18) »
Du meinst, weil die Deutschen ja noch in Jugoslavien standen!? Gute Frage...

Eben...wie und wo konnten die Briten die Dinger an Land bringen und die Jugos sie dann auch unbemerkt umbauen und nutzen?
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

The Real Blaze

  • Gast
Re: Titos Panzer - Stuart PaK !?
« Antwort #3 am: 11.01.06 (23:05) »
Ãœber die Adria war sicher ein Weg, immerhin gab es auch eine "Partisanenflotte".

Ronny22

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 2380
Re: Titos Panzer - Stuart PaK !?
« Antwort #4 am: 11.01.06 (23:19) »
Ãœber die Adria war sicher ein Weg, immerhin gab es auch eine "Partisanenflotte".

Wußte ich bisher nicht.  :o

Aus welchen Schiffen bestand die?

Irgendetwas über deren Einsätze bekannt???
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

The Real Blaze

  • Gast
Re: Titos Panzer - Stuart PaK !?
« Antwort #5 am: 12.01.06 (22:36) »

1943/1944: Partisanen Hilfsschiffe  Titos

Auf jugoslawischer Seite wurde am 18.12.1942 die erste schwimmende Partisanen-Marineeinheit (MPE) mit 150 Mann in Podgora, Tucepi und Igrane aufgestellt. Ab Februar 1943 erhielt sie die erste schwerere Bewaffnung, eine Pak, mit der von der Straße bei Drasnica aus auf vorbeifahrende Schiffe geschossen wurde. An Schiffen standen der 1. MPE zunächst das kleine Motorschiff Partizan und der Motorsegler Pionier zur Verfügung. Bereits Mitte Februar wurde die Partizan von italienischen Flugzeugen im Hafen von Podgora versenkt. Trotz ihrer zahlenmäßigen Schwäche gelang des den Partisanen der MPE, insgesamt 19 italienische Schiffe zu kapern oder zu versenken, während 5 Angriffe mißlangen. Den größten Erfolg erzielten 2 Partisanenboote bereits in der Nacht zum 31.12.1942, als sie im Küstengebiet von Makarska gleich 6 italienische Küstenfahrzeuge erbeuten konnten. Daraufhin ordneten die Italiener an, dass im Gebiet von Makarska nur noch dreimal wöchentlich Geleite von mindestens 4 bewaffneten Schiffen verkehren durften.
Am 18. Oktober 1943 gründete Marschall Tito dann die "Marine der nationalen Befreiungsarmee"
Gegen diese Partisanenflotte kämpfte auf der deutschen Seite der  "Tintenfischverband" mit mäßigen Erfolg.

Ich denk mal, daß die Briten diese Panzer nach der Einnahme von Bari(Italien) lieferten. Dann war es relativ machbar sowas bei Nacht über die Adria zu liefern.
« Letzte Änderung: 12.01.06 (22:38) von The Real Blaze »

Hoover

  • Gast
Re: Titos Panzer - Stuart PaK !?
« Antwort #6 am: 13.01.06 (14:35) »
Nun, in Dollingers "Niedergang und Fall Nazi-deutschlands und Japans" sind viele Bilder der Jugos drin.

Die hatten auch Halbketten der Briten bekommen, dazu Lkw und Jeeps. Ich denke, die wurden in einer kleinen Bucht angelandet, dass konnten die Deutschen nicht alles überwachen.

Arik-Buka

  • Gast
Re: Titos Panzer - Stuart PaK !?
« Antwort #7 am: 23.09.06 (16:09) »
Mein Opa diente bei der 7.SS-Prinz Eugen. Das Mittelmeer und auch die Küsten wurden mehr oder weniger von den Alliierten kontrolliert, mein Opa hat von einem Einsatz auf einer Insel (Pag oder einer in der Nähe) berichtet. Sie konnten nur Nachts übersetzen, da die Schiffe tagsüber wohl versenkt worden wären. Wenn die Partisanen einen Küstenstreifen besetzt hielten, bzw. an den Küstenstreifen wo sich temporär keine Deutschen Truppen befanden konnten fast ungehindert Alliierte Schiffe Material an Land bringen. Das war lange bevor die Russen auf dem Balkan erschienen... wurde. Somit wäre auch das Landen mit Panzern durchaus möglich gewesen.

Mario

  • Gast
Re: Titos Panzer - Stuart PaK !?
« Antwort #8 am: 25.09.06 (19:30) »
Die Stuarts wurden mit Schiffen übergesetzt. Dazu wurde aber nicht die Partisanen-Flotte genutzt, sondern Schiffe der Briten. Einiges konnten die Deutschen abfangen, besonders nachdem die Küstenjägerabteilung Brandenburg dort wilderte.
Bonmot der Geschichte: Mit den Stuarts an der Spitze lieferte sich Totos Partisanenarmee mit den Briten den Wettlauf nach Klagenfurt. Wäre sicher ein tolles Bild geworden, wenn sich in der Ostmark Briten und Jugos einen Kampf mit britischen Waffen geliefert hätten.


In diesem Sinne
Tschaudi