Etwas interessantes aus der Kriminalgeschichte des 3. Reiches gefunden. Eine Kriminalsache, die Himmler zur "Geheimen Reichssache" erklärte und Goebbels fordern liess:"...dass der bestialische Massenmörder und Frauenschlächter keines normalen Henkertodes stirbt. Ich schlage vor, ihn bei lebendigem Leibe verbrennen oder vierteilen zu lassen."
Es ging um Bruno Lüdke, genannt der "doofe Bruno". Bruno war als Kind beim Spielen auf den Kopf gefallen und hatte dabei wohl Schaden genommen. Jedenfalls kam er in der Schule bald nicht mehr mit und sein Körperwuchs war auch abnormal, weil zu gross. Er bewegte sich wie ein Affe mit herabhängenden Armen, hatte eine flache fliehende Stirn und war für eine Lehre zu dumm, so dass er irgendwann als schwachsinnig galt.
Nach mehreren kleineren Diebstählen, die zu einem Prozess führten, wurde im offiziell der §51 (verminderte Zurechnungsfähigkeit) zuerkannt. So lebte der 1908 bei Berlin geborene jahrelang in der Weimarer Republik. Ende Januar 1943 dann fand man im Stadtwald von Berlin Köüenick eine Frauenleiche. Sie war erwürgt und dann vergewaltigt worden.
Obwohl man dem "armen Irren", der öfter rumstreunend in der Umgebung gesehen worden war, eine solche Tat nicht zutraute, wurde er polizeilich behandelt. Im Berliner Polizeipräsidium wurde er, wie es damals hiess, "scharf verhört", worauf er den ersten Mord sofort gestand.
Damals gab es bei der Polizei eine ganze Reihe ungeklärter Morde. Eine tatsache, die man der öffentlichkeit schamhaft verschwieg. Nachforschungen ergaben dann, dass Bruno Lüdke ab und an gewisse Anwandlungen bekam und er einfach spurlos verschwand. Genau zu diesen Tagen passten die Todestage vieler Opfer. Die Spur jedenfalls war heiss!
Dann kam es regelrecht Schlag auf Schlag. Der Protokollführer kam mit dem Schreiben nicht nach, so schnell gestand Bruno (erinnert mich an Bruno den Bären. Komisch
) die Morde. Die Mordserie ging zurück bis in das Jahr 1923!
Am Schluss der verhöre waren es 84(!) Morde, die ergestanden hatte. 60 davon fiehlen in die Zeit nach der Machtergreifung und galten daher als besonders blamabel für die Polizei, konnte man ihre Nichtaufklärung nicht den Weimarern in die Schuhe schieben.
Weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte und Himmlers Donnerwetter in der Luft lag, begann man an Brunos Aussagen zu zweifeln. Man forderte ihn auf die Tatorte zu zeigen. Sehr zum Ärger der Beamten fand er sie alle. Dennoch blieb es am Schluss bei "nur" 54 Morden, für die er 1943 zum Tode verurteilt wurde. In einer Geheimverhandlung natürlich, so dass der Fall Lüdke in der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt blieb.
Vor seiner Hinrichtung wurde er noch nach allen regeln der NS Medizin "erforscht". Er wurde vermesen und verschiedene Tests mit ihm durchgeführt. Schlussendlich kam man zu ein für alle Beteiligten (ausser Bruno Lüdke natürlich) zufriedenstellendes Urteil: Er war ein typischer Untermensch, ein Volksschädling, der als Beweiss für die Richtigkeit der NS Rassentheorie galt!