Autor Thema: Der "Deutsche Gruss"  (Gelesen 11291 mal)

waldi44

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Der "Deutsche Gruss"
« am: 07.07.06 (14:57) »
Berliner Lokalanzeiger vom 15. Juli 1933

Ein Schreiben Dr. Fricks an Reichsbehörden, Statthalter und Länder.

Der reichsminister des Innern, Dr. Frick, hat an die obersten reichsbehörden, die Reichststatthalter und die Länderregierungen folgendes Schreiben gerichtet:

"Nachdem der "Parteienstaat" in Deutschland überwunden ist und die gesammte Verwaltung im Deutschen Reiche unter der Leitung des Reichskanzlers Adolf Hitler steht, erscheint es angebracht, den von ihm eingeführten Gruss anzuwenden.
Damit wird die Verbundenheit des ganzen deutschen Volkes mit seinem Führer auch nach aussen hin klar in Erscheinung treten.
Die Beamtenschaft muss auch hierin dem deutschen Volk vorangehen. Deshalb und um eine gleichmässige Übung innerhalb der Behörden zu gewährleisten , bitte ich, für ihren Geschäftsbereich anzuordnen:
1. Sämtliche Beamten, Angestellte und Arbeiter von Behörden grüssen im Dienst und innerhalb der dienstlichen Gebäude und Anlagen durch erheben des rechten Armes.
2. Beamte in Uniform grüssen in militärischer Form; wenn sie keine Kopfbedeckung tragen, grüssen sie durch erheben des rechten Armes.
3. Es wird von den Beamten erwartet, dass sie auch ausserhalb des Dienstes in gleicher Weise Grüssen. Für meinen Geschäftsbereich habe ich entsprechende Anordnung getroffen."


Berliner Lokalanzeiger vom 15. Juli 1933

Der Reichsminister des Innern hat folgendes Rundschreiben an die obersten Reichsbehörden und Landesregierungen gerichtet:
"Es ist allgemein Übung geworden, beim Singen des Liedes der Deutschen und des Horst-Wessel-Liedes.........den Hitler-Gruss zu erweisen, ohne Rücksicht darauf ob der Grüssende Mitglied der NSDAP ist oder nicht. Wer nicht in den Verdacht kommen will, sich bewusst ablehnend zu verhalten, wird daher den Hitler-Gruss erweisen.
Nach Niederkämpfung des Parteienstaates ist der Hitlergruss zum deutschen Gruss geworden.

Rainer

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #1 am: 06.10.06 (01:59) »
ist dann der Hitlergruss auch in der Reichswehr bei ohne Kopfgbedeckung damit eingeführt worden?

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #2 am: 07.10.06 (15:49) »
Nein , erst 1944 bei der Wehrmacht.
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bani

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #3 am: 07.10.06 (15:59) »
Hm, mal ganz dumm gefragt:

Wie war das eigentlich, wenn jemand den Deutschen Gruß aus irgendeinem Grund nicht erweisen konnte.
Grunde gab's ja viel, gerade bei den alten Weltkriegskämpfern: Arm steif, Arm ab, Arm in Schlinge/Binde/Gips, oder was auch immer.

Wurde da NICHT gegrüßt oder wurde da als Notlösung mit links gegrüßt ...  ???

Rainer

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #4 am: 07.10.06 (16:01) »
das ist falsch, zumindest in der Wehrmacht wurde mit deutschem Gruss gegrüsst. Nachzulesen im Reibert von 1937 auf der Seite 96, Ehrenbezeigungen ohne Gewehr, im Gehen und Stehen ohne Kopfbedeckung.

Balsi

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #5 am: 07.10.06 (16:20) »
also Frauen mussten wohl nicht grüssen... hab das letztens gehört von einer Angehörigen einer SS-Flak-Alarm-Abt. "Prag".. als ihr ein heeres-RK-Träger entgegenkam und diese ihn nicht grüsste.. legte der los und echauffierte sich.. er meldete die Frau .. die sich wunderte das der RK-Träger das nicht wusste.. letztlich kam heraus das es sich bei dem RK-Träger um einen Mann der tschech. Widerstandsbewegung handelte und arrestiert wurde. Angeblich liefen einige solcher "RK-Träger" in Prag herum...

waldi44

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #6 am: 04.12.06 (23:12) »
Also mal mit aller gebotenen Vorsicht ;D: Das "Weibliche Wehrmachtsgefolge", wie die Frauen offiziell hiessen, hatten keinen militärischen Status und unterlagen somit auch nicht den militärischen Grussvorschriften!

Richtschuetze

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #7 am: 05.12.06 (07:18) »
Mal eine Frage generel zum Grüssen wenn du ein kleiner Schütze bist und gehst durch die Kaserne/Stadt und es kommen Dir nur höhrer Dienstgrade entgegen mußt Du dann die ganze Zeit die Hand an die Mütze legen bzw den Arm in die Luft reissen?Oder gilt da in solchen Fälle eine Ausnahme? ???

Gruss

P.S ich vergleiche das immer mit dem Motorrad fahren wenn ich am Ring(Nürburg) unterwegs bin lass ich es sein zu grüssen wie es sonst üblich ist weil sonst könnte ich eine Hand immer in die Luft halten! ;D

Nightwish

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #8 am: 05.12.06 (10:22) »
Naja, der Reibert ist kein offizielles Lehrbuch der Reichswehr, Wehrmacht oder Bundeswehr.
Der sog. Deutsche Gruß wurde in der Deutschen Wehrmacht erst in Folge des Hitler-Attentates vom 20. Juli 1944 offiziell eingeführt.
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

Tobias G

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #9 am: 05.12.06 (12:06) »
Hallo,

zum deutschen Gruß habe ich och noch mal eine Frage!

Personen mit höheren Dienstrgraden oder Stellungen grüßten meist anders als der deutsche Bürger bzw. der einfache deutsche Gefreite! Sie streckten den Arm nicht gerade von sich, sondern hoben nur den Unterarm zur Schulter! Zufall oder musste man, wenn man entsprechende Stellung inne hatte nicht mehr "korrekt" grüßen?

Gruß
Tobias

oberfeldmaus

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #10 am: 05.12.06 (14:38) »
mann oh mann, wie kompliziert  ;)


Der Deutsche Gruß ist ohne Einschränkung Gemeingut aller
Deutschen im Großdeutschen Reich geworden. Er wurde von jedem
Wehrmachtangehörigen von heute auf morgen ohne besondere
Ausführungsbestimmungen, ohne exerziermäßiges Üben in tadellos
einwandfreier Form angewandt als Bekenntnis zum Führer, als ein
Bekenntnis zum bedingungslosen Ausharren bis zur siegreichen
Beendigung unseres Schicksalskampfes.

Wir wollen uns in dieser Stunde einmal daran erinnern, daß am 30.
Januar 1933 die schwarz-rot-goldene Fahne der Weimarer Republik
zunächst abgelöst wurde durch zwei Reichsfahnen, die
Hakenkreuzfahne der NSDAP und die alte schwarz-weiß-rote Fahne
von 1871. Als Bekenntnis zur großen politischen Zielsetzung der
NSDAP verschwand die Fahne der Erinnerung an unsere staatliche
Zwischenlösung des zweiten Kaiserreiches, es verschwanden die
Fahnen der deutschen Länder, vor allem die von einer großen
Tradition geheiligte schwarz-weiße preußische Fahne.

(...)

Mit dem Deutschen Gruß ist allerdings die Entwicklung andere Wege
gegangen. Denn er knüpft an ein uraltes germanisches Brauchtum.
Unsere Vorfahren trugen am linken Arm den Schild, in der Rechten
den Speer, den Ger, und sie erwiesen den Gruß durch Emporstrecken
des Armes und Heben der Speerspitze gegen den Himmel. In der Zeit
des Rittertums erhoben sich begegnende Kämpen die Rechte und
öffneten dabei die Hand zum Zeichen, daß sie ohne Waffe in
friedlicher Absicht sich näherten. Und knüpfen nicht unsere
Generalfeldmarschälle an diesen alten deutschen GruB-Brauch an,
wenn sie ihre Soldaten mit erhobenem Marschallstab begrüßen?
Denken wir daran, daß noch zur Zeit Friedrichs des GroBen der
Gruß durch Anlegen der rechten Hand an die Kopfbedeckung
unbekannt war, denn er ist erst ein Kind der Freiheitskriege,
zurückgehend auf eine Kabinettsorder Friedrich Wilhe1m III. vom
4. Mai 1812. Bis dahin wurde gegrüßt durch Hutabnehmen. Die
Offiziere des Großen Friedrich taten so, und das Ablösen durch
Handanlegen war nichts typisch Deutsches, sondern wurde in allen
modernen Heeren im Verlauf des 19. Jahrhunderts eingeführt. Der
Deutsche Gruß dagegen war von Anfang an das sinnfälligste äußere
Zeichen des Bekenntnisses zum Führer und zur großdeutschen
nationalsozialistischen Idee. Die Form des Grußes erinnert
jederzeit an den geleisteten Eid und in der Kampfzeit setzte für
Millionen Menschen seine Anwendung ein hohes Maß von Bekennermut
voraus, ein Aufsichnehmen von Verfolgung, wirtschaftlichem Ruin
und oft genug sogar von körperlicher Züchtigung. In der Ostmark
wurde lange Zeit mit Gummiknüppeln niedergeschlagen, wer dieses
Bekenntnis wagte, mußte die Anwendung des Grußes erzwungen oder
abgetrotzt werden. Auf diese Weise ist der Deutsche Gruß seit
zwanzig Jahren geheiligt durch eigene Tradition, ist seine
Anwendung für jeden einzelnen das deutlich sichtbarste Bekenntnis
zum Reich Adolf Hitlers geworden.


geklaut bei: http://www.ns-archiv.de/system/kultur/deutscher-gruss/

Nightwish

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #11 am: 06.12.06 (00:06) »
Naja, Quelle ist ja eigentlich: "Wacht im Südosten", Deutsche Soldatenzeitung, 20.8.1944.

Ist ja jetzt nicht so aussagekräftig. Bezieht sich ja eher auf das sogenanntes "Gemeingut". Nichts verbindliches. Und für wen das Gemeingut sein soll, für den Träger "nationalsozialiste[r] Idee[n]', steht ja auch im Text. Nur war weder jeder Deutsche, noch jeder Reichswehr- oder Wehrmachtsangehörige per se Träger "nationalsozialiste[r] Idee[n]'.

Bringt uns sachlich nicht weiter. Außerdem wurde die Frage an sich bereits unkompliziert geklärt.

NW
lerne leiden, ohne zu klagen

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Rainer

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #12 am: 06.12.06 (00:48) »
Es stimmt, dass Reibert nicht besonders offiziell ist, aber wenn man sich Fotos aus diesen für so manche glorreichen Zeiten ansieht, so grüssen Soldaten ohne Kopfbedeckung immer mit dem sogenannten oder auch "Deutschen Gruss".

Nightwish

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #13 am: 06.12.06 (09:42) »
Ja, das stimmt. Es wurde auch so gegrüßt. Aber die offizielle, verpflichtende Einführung war erst 1944 wie gesagt.
lerne leiden, ohne zu klagen

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BOBO

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Re: Der "Deutsche Gruss"
« Antwort #14 am: 08.02.07 (15:26) »
Man könnte auch den "Hitlergruß" als "die erhobene Rechte" der Neonazis assizoieren.

 

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