Autor Thema: Schreiben im Krieg – Schreiben vom Krieg. Feldpost im Zweiten Weltkrieg  (Gelesen 3921 mal)

Nightwish

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Internationale wissenschaftliche Konferenz
„Schreiben im Krieg – Schreiben vom Krieg. Feldpost im Zweiten Weltkrieg“
im Museum für Kommunikation Berlin
13.09. – 15.09. 2010

Feldpostbriefe sind in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland zunehmend Gegenstand von wissenschaftlichen und publizistischen Veröffentlichungen und Studien. In Radio- und Fernsehsendungen zur Geschichte der Weltkriege wird immer häufiger Bezug auf Feldpost-briefe genommen. Auch in historischen Ausstellungen werden sie in wachsendem Maße ein-bezogen.
Das Interesse an Feldpost nimmt, je weiter die historischen Ereignisse zurückliegen, jedenfalls nicht ab, sondern eher zu. Das mag daran liegen, dass die direkte Kommunikation zwischen den Generationen heute kaum mehr möglich ist. Der von persönlichen Erfahrungen unabhängige Blick heute auf den Krieg wirft immer wieder neue Fragen auf und führt nicht selten zu veränderten Antworten.
Feldpostbriefe haben eine eigene Faszination, stehen sie doch an einem Schnittpunkt von sehr persönlichen und privaten Erlebnissen und Erfahrungen mit weltgeschichtlichen Ereignissen.
In erstaunlichem Gegensatz zur wachsenden Anzahl der Briefeditionen in den letzten Jahren, die zunehmend auch von Laien verantwortet werden, steht die unverhältnismäßig geringe wissenschaftlich-analytische Beschäftigung mit dem Thema.

Das Museum für Kommunikation Berlin, in dem die umfassendste und am besten wissenschaftlich aufgearbeitete Feldpost-sammlung Deutschlands lagert, möchte mit einer internationalen Konferenz sowohl den Stand der wissenschaftlichen Forschung präsentieren, als ihr auch neue Impulse verleihen und offe-ne Fragen ausloten.

Da Feldpostbriefe eine zunehmende Rolle sowohl bei der populärwissenschaftlichen Ver-mittlung der Kriegsereignisse als auch in Unterricht und Studium einnehmen, soll die Konferenz eine issenschaftliche Grundlagenarbeit leisten. Von kommunikationswissenschaftlichem Interesse sind in diesem Zusammenhang besonders die Transformation vom Individualmedium zum Massenmedium und der dabei auftretende Bedeutungswandel. Die Auseinandersetzung über methodische Fragen der Nutzung der Dokumente sowie deren Einordnung als exklusive Quelle kulturhistorischer Forschung ist notwendig.
Die Konferenz wird sich u. a. explizit dem von der Forschung bislang nur marginal betrachteten Thema Feldpost von Frau-en widmen und auch neuere Forschungsbereiche - wie die Geschichte der Gefühle - einbeziehen.

Thema und Interesse sind nicht national begrenzt. In vielen Ländern haben sich Forscher unterschiedlicher Disziplinen der Thematik zugewandt, ohne dass bislang eine internationale Vernetzung stattgefunden hat. Im interdisziplinären Gespräch sollen kultur-, alltags-, mentalitäts- und kriegsgeschichtliche Fragen erörtert werden. Aufmerksamkeit wird dabei den literatur-, politik-, medien- und kommunikationswissenschaftlichen oder psychosozialen Perspektiven gewidmet. Ein weiterer Aspekt ist die Verarbeitung von Feldpost in künstlerischen Werken und ihre mediale Präsentation. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

Initiator der Konferenz ist das Museum für Kommunikation Berlin. Für die Vorbereitung der Konferenz zeichnet Dr. Veit Didczuneit, Abteilungsleiter Sammlungen, verantwortlich. Wissenschaftliche Berater des Projekts sind Prof. Dr. Clemens Schwender (Business School Potsdam) und der Berliner Historiker und Feldpostforscher Dr. Jens Ebert. Dr. Ebert fungiert im Auftrag des Museums als wissenschaftlicher Leiter der Konferenz.

Weitere Informationen und Diskussionsmaterialien zur Konferenz:

http://www.museumsstiftung.de/feldpostkonferenz/

http://www.museumsstiftung.de/feldpost/

http://www.feldpost-archiv.de/
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

 

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