Das ist kein Schreibfehler, sondern heisst tatsächlich "Fernstflieger" und nicht "Fernflieger"
! Zu ihrer Aufstellung und Aufgabenstellung gab es eine Studie des Chefs der Auslandsrüstungsabteilung beim Generalluftzeugmeister, Oberstingenieur Schwenke, vom 27. April 1942.
Zu diesen Fernstfliegerkräften gehörten (bzw. sollten gehören) folgende Flugzeugtypen: He 177, BV 222, Ju 290, Me 264(Amerikabomber) mit DB613 Triebwerken und Me 264 mit Ju 88 Triebwerken und eine unbewaffnete Version der FW 200 (dafür mit 2 to Bomben als Zuladung).
Vornehmliche Aufgabe dieser Fliegerkräfte waren (bzw. sollte sein) der Transport kriegswichtiger Rohstoffe. Natürlich nur in kleineren Mengen, so zB. kein Kautschuk, der den Blockadebrechern (Seeschiffen) vorbehalten blieb, aber Wolfram, Platin, Osmium und Iridium.
Das monatliche Zinndefizit ab Oktober 1942 wurde mit 450 to berechnet was 45 Flüge einer BV 222 bedeutet hätte(weiss aber nicht von wo aus?). Diesbezüglich verweist die Studie auf die grössere Effektivität von Blockadebrechern.
Die Studie weisst darauf hin, dass Wolfram aus Portugal 12 mal teurer ist, als direkt vom Malaien Archipel, der unter japanischer Kontrolle stand.
Jeder Flug einer BV 222 würde einen Gewinn/Ersparniss von rund 500.000 RM bedeuten.
Desweiteren militärische Aufklärung in Russland, Afrika, Amerika. Eine He 177 A2 konnte als Aufklärer eine Flugstrecke von 5.800 Km erreichen und durch Nachtanken in der Luft(!) sogar 5.800 Km. Durch Landemöglichkeiten im japanisch beherrschten Manschukuo, lag der gesamte sowjetische Riesenraum zur Aufklärung offen und natürlich auch zum gezielten Bombenangriff mit 5 bzw. 10 to Bombenzuladung pro He177 oder BV222.
Im Wirkungsbereich dieser Flugzeuge (Russland) lagen unter anderem: das einzigste sowjetische Kugellagerwerk, ein Panzerwerk mit 60% der Gesamtkapazität, zwei der drei vorhandenen Stickstoffwerke und vieles mehr.
Von Kreta oder Bengasi aus, so die Studie, wäre Basra und die damals grössten Raffinerie in Abadan, Massaua und Lagos mit der He 177 erreichbar bis runter nach Freetown, einem der grössten Umschlagplätze für US Kriegsgerät.
Von Bergen aus, könnte man mit einer FW200 (2 To Bomben), Island (1500 Km) und Grönlands Kryolithgruben (3000 Km) erreichen. Auch die He 177 mit 5 to und die BC 222 mit 4 bzw. 10 to Bomben hätten diese Ziele erreicht.
Von Brest aus hätte man Kriegswichtige Industrieanlagen, Werften und Häfen an der US Ostküste erreichen und bombardieren können.
Mit den Azoren als Zwischenlandeplatz hätten alle Flugzeugtypen die Ostküste erreichen können und ihre 2 bis 6,5 to Bomben abladen können.
Soweit die Studie. Einige dieser Flugzeuge gab es tatsächlich im aktiven Truppendienst, andere nur als Einzelmodelle bzw Prototypen. Soweit ich weiss, wurde aus den "Fernstfliegerkräften" nichts, so wie aus vielen Plänen des 3. Reiches.