Autor Thema: A.I. Pokryschkin - "Himmel des Krieges" (Autobiografie)  (Gelesen 17062 mal)

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Re:A.I. Pokryschkin - "Himmel des Krieges" (Autobiografie)
« Antwort #15 am: 05.09.11 (14:37) »
Ich bin selbst noch gar nicht zum Lesen gekommen, somit kann ich mir noch keine eigene Meinung erlauben.

Aber das angesprochene Problem dürfte ja bekannt und nicht nur bei den Sowjets vorgekommen sein.

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Re:A.I. Pokryschkin - "Himmel des Krieges" (Autobiografie)
« Antwort #16 am: 30.10.11 (15:53) »
So, für die Sommer-Lektüre hat es zwar nicht gereicht, aber in den letzten Tagen hatte ich endlich mal Zeit für das Buch von Pokryschkin.

Meine Meinung ist etwas zwiegespalten. Zuerst muß ich jedoch sagen, daß ich keineswegs den Eindruck hatte, daß da überwiegend propagandisiert wurde. Gut, das Wort "Faschisten" taucht hin und wieder auf, aber das gehört nun mal zu Büchern aus dieser Epoche dazu. Aber wirklich übertrieben findet es keine Anwendung. Blendet man diese Formulierungen aus, dann liest es sich wie jede andere Flieger-Autobiographie auch.

Pokryschkin schildert keineswegs eine Heldengeschichte, im Gegenteil, seine eigenen Abschüsse werden meist nur kurz beschrieben und davon auch nur einige. So ist man recht gut beraten, wenn man sich vor dem Lesen des Buches einen Überblick über seinen Werdegang und eine Aufstellung seiner Abschüsse verschafft. Allgemein werden im Buch fast keine genauen Daten genannt, somit sollte man auch mit dem Kriegsverlauf etwas vertraut sein, um die Schilderungen auch einordnen zu können.

Mein Fazit. Ich würde das Buch jetzt nicht unbedingt empfehlen als etwas, was man unbedingt mal gelesen haben müßte. Für mich waren die Erinnerungen von Pokryschkin das erste Buch dieser Art. Die 320 Seiten hatte ich recht schnell bewältigt und der Eindruck ist so, daß ich durchaus weitere Bücher dieser Art lesen würde, um eben auch mal einen Eindruck von der anderen Seite zu erhalten.

Ronny22

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Re:A.I. Pokryschkin - "Himmel des Krieges" (Autobiografie)
« Antwort #17 am: 09.12.11 (08:10) »
Mein Fazit. Ich würde das Buch jetzt nicht unbedingt empfehlen als etwas, was man unbedingt mal gelesen haben müßte. Für mich waren die Erinnerungen von Pokryschkin das erste Buch dieser Art. Die 320 Seiten hatte ich recht schnell bewältigt und der Eindruck ist so, daß ich durchaus weitere Bücher dieser Art lesen würde, um eben auch mal einen Eindruck von der anderen Seite zu erhalten.

Eben, genau für diesen Blick auf die andere Seite sind die Bücher ideal und bei den minimalen Preisen tut auch ein
eventueller Fehlgriff nicht weiter weh.
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

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Re:A.I. Pokryschkin - "Himmel des Krieges" (Autobiografie)
« Antwort #18 am: 13.01.12 (15:46) »
Ich habe vor einiger Zeit für wenige Euros auch das Buch "Ich greife an" von Iwan Koshedub erhalten und es nunmehr gelesen.

Wie schon erwähnt, das Buch von Pokryschkin hatte ich als durchaus für lesenswert empfunden, beim Buch von Koshedub bin ich jedoch anderer Meinung.

Bei Pokryschkin hat man durchaus den Eindruck, daß es seine wirklich eigenen Erinnerungen sein könnten. Er schreibt auch von den ganzen Mißständen zu Beginn des Krieges, von Problemen mit Vorgesetzten usw.

Bei Koshedub glaube ich nicht, daß das Buch wirklich von ihm stammt. So schreibt man keine Erinnerungen, das liest sich eher teilweise wie Propaganda. Koshedub kam auch erst 1943 an die Front. Von Mißständen und Fehlverhalten der russischen Führung fehlt jede Spur, stattdessen hat man eine perfekte Laufbahn konstruiert, ausgehend von einem kleinen Jungen, der schon immer in die Partei eintreten wollte, bis hin zu ausgeschmückten und etwas seltsam zu lesenden Dialogen mit Vorgesetzten. Die Luftkämpfe werden auch immer nur sehr kurz geschildert, da quasi Koshedub ja immer als Sieger daraus hervor ging.

Fazit: Das Buch ist in der heutigen Zeit schwer zu lesen und kann mit Pokryschkin nicht mithalten.

Konjews-Buchleser

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Re: A.I. Pokryschkin - "Himmel des Krieges" (Autobiografie)
« Antwort #19 am: 14.01.12 (20:45) »
Trotzdem lesenswert, auch im Kontext zu den Büchern über die deutsche Luftwaffe.
Ergänzend dazu
Woroshejkin  " Jagdflieger 1 & 2 "
Tschetschnewa " Der Himmel bleibt unser" über die weiblichen Nachtschlachtflieger der Russen
Schachurin " Flügel des Sieges"  Sturmoviks
Fajtl " Als erste in der Heimat " , über Tschech Jagdflieger, die teils aus England, teils aus Russland sich zum 1.Tschech Fliegerregiment finden und den schweren Weg zum slowakischen Nationalaufstand gehen, und auch wieder zurück.

In diesem Sinne
Tschaudi
Heute hielt ich den Teil 1 von Woroshejkin in den Händen, habe ich nicht gekauft da in diesem Buch nur Japan ein Rolle spielte. Möglicherweise gibt es im Teil 2 einen Bezug zu Deutschland.

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Re:A.I. Pokryschkin - "Himmel des Krieges" (Autobiografie)
« Antwort #20 am: 14.01.12 (20:55) »
Ich habe beide Bände von Woroshejkin voriges Jahr bei Ebay zusammen für 1 Euro erhalten. Gut, dazu kamen noch die Versandkosten, aber bei dem Preis, ...

Band 1 hat ca. 250 Seiten und beginnt im Mai 1939. Es handelt ausschließlich von der Zeit des Kampfes gegen die Japaner.

Band 2 hat ca. 450 Seiten und scheint dann nahtlos in der zeitlichen Abfolge weiter zu laufen.


Die Bücher liegen jetzt schon eine Weile bei mir rum, gelesen habe ich sie nicht, werde dies aber noch tun und dann wieder meine persönliche Meinung darüber kundtun.

 

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