Das steht in „Die Sturmflut und das Ende – Mit dem Rücken an der Wand“(3.Band) von Helmut Günther zu dem Thema.
Auch in der Nacht zum 21.4. ging der Kampf mit unverminderter Heftigkeit weiter. Das Polizeipräsidium war gefallen und als auch das Feuer aus dem Palmenhof-Bunker schwieg, erlosch der Kampf gegen Abend des 21.4. in Richtung Unschlittplatz. Im Bereich der Färberstraße dauerten die Kampfhandlungen noch bis zum Morgen des 22.4. an. Das I./SS-Pz.Gren.Rgt. 38 hatte aufgehört zu bestehen. Kleinen Gruppen gelang es, sich durch die amerikanischen Linien, teils ohne, teils mit Waffengewalt durchzuschlagen. Nur wenige Männer gerieten unverwundet in Gefangenschaft, die Masse war gefallen oder verwundet. In einigen Fällen wurden verwundete deutsche soldaten nach ihrer Gefangennahme erschossen oder erschlagen.
Auffallend ist die um ca. ein drittel größere Gräberzahl der Amerikaner gegenüber den Deutschen. Dies findet Erklärung darin, dass eine Anzahl gefallener – über 200 – nach Bensheim/Bergstrasse gebracht wurde. Die dort eingesetzten Angehörigen eines Gräberkommandos aus deutschen Kriegsgefangenen gaben an, dass eine Reihe Toter mit zertrümmerten Schädel oder Schüssen in den Hinterkopf festgestellt wurden. Die meisten trugen an der Uniform den Ärmelstreifen „Götz von Berlichingen“. So wurde die Leiche des Führers des I./38, Hstuf. Kukula, in Bensheim exhumiert. Dabei wurde festgestellt, dass außer der Fraktur eines Unterschenkels noch ein 9mm große Einschussstelle am Hinterkopf war. Das Geschoß steckte noch im Schädel. Da die letzte Meldung über Kukula auf Ausfall durch Beinverwundung lautete, muss angenommen werden, dass er Opfer einen Untat wurde.
Andreas