Autor Thema: Frankfurt/Oder erstürmt ???  (Gelesen 23513 mal)

hec801

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Re: Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #15 am: 22.05.06 (20:34) »
Is ja nicht so schlimm, Thomas, mich hat eher gestört, dass ich da einen Artikel von einem 50er nicht kannte!!!  ;)

Gruss

Hannes

Ronny22

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Re: Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #16 am: 17.03.07 (13:44) »
Also die Fakten besagen, das die Frankfurter Besatzung am 23.04. entlang der Autobahn ausbrachen und in Briesen gut ankamen!


Nochmal zur Nachfrage, um welche Truppen handelte es sich bei der Frankfurter Besatzung???

Einheiten bekannt?



Wie gesagt hält sich in Frankfurt die Geschichte das der Volkssturm sich sozusagen selbstaufgelöst hätte und einfach nach Hause gegangen bzw. geschickt wurde!?


Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

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Re: Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #17 am: 19.03.07 (16:54) »
Festung Frankfurt/O.
Kommandant: Oberst Ernst Biehler
IA :                  Oberstleutnant Erich Wahl
Gefechtsstand: westl. Stadtgebiet
Festg. Rgt. 4, Pz.Jgd.Kd. Booßen, A.Rgt. 523, Festg.Rgt. 3, 2. Pol. Battl., Füs. Battl. 44, Festg. Rgt. 2, Festg.Rgt. 6, Festg.Rgt. 7, Festg.Rgt. 5 , Festg.Rgt. 1 .
Es kann gut aus möglich sein, das der kommandant dem Volkssturm freistellte zu Hause zu bleiben, um sich nicht der Belastung beim Durchbruch mit dem VS wirklich zu belasten und vielleicht waren auch gar nicht mehr genug Einsatzfahrzeuge da.
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AK 74 ZF

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Re: Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #18 am: 19.03.07 (19:24) »
Sag mal Logo ... ich war vor ca. einem Jahr mehrere Wochen in und um Frankfurt/Oder tätig. ... Mir war da (so mich mein Alzheimer nicht täuscht) daß ich einige alte Gebäude gesehn habe an welchen selbst heute noch die Einschläge von Gewehrmunition zu sehen war. ... Für solche Beschädigungen durch Munition hab ich eigentlich einen sehr guten Blick. ... Nun hab ich da schon eine Frage. ... Frankfurt/Oder, Schwedt sowie die ganze Oderlinie (als so ziemlich letzte Verteidigungslinie in Richtung Berlin) wurden ja hart umkämpft. Und Frankfurt/Oder wurde ja irgendwie dann auch von den Truppen der Sowjets gestürmt, erobert, besetzt oder wie mancher dies gern nennt oder auch lieber nicht gern nennen würde.

Nun ist Frankfurt/Oder bisher nicht so mein besonderes Thema oder Steckenpferd da von der Heimathistorie etwas von meiner Heimat entfernt. Logo ... mir war so daß Du da aus der Gegend stammst und Dich in der dortigen Orts- und Heimatgeschichte etwas auskennst. Daher die Frage an Dich. ... Worum gehts hier eigentlich ?  ... FFO erobert, gestürmt oder (fast) kampflos besetzt ? ... Wieso gibts hier Diskussion ? .. Mir irgendwie im Moment nicht klar worum es genau geht.

Für mich war als Miltitär Stadt-Orts- und Häuserkampf ca. 3-4 Jahre einer meiner Ausbildungsschwerpunkte. ... Und besser als völliges Zerstören im Kampf, unter unsäglichen Verlusten (für beide kämpfenden Seiten incl. Zivilbevölkerung), ist schnelles besetzen. ... Kann übrigens auch sein daß FFO erstmal "liegengelassen" (und blockiert) wurde um schnell auf Berlin vorzustoßen. ... Auch das ist eine sehr bekannte Strategie.

Aber im Moment erkenn ich hier den Sinn und Zweck der Diskussion nicht. ... Zumindest nicht den einiger Beiträge. ... Bei konkreten Aussagen hinsichtlich eingesetzter Kräfte, Einheiten etc. ja ... aber die Frage "FFO erstürmt ?" ist mir etwas unklar. ... Und selbst wenn nur wenige Schüsse gefallen sein sollten, so wäre mir die Aussage der Sowjets "Im Sturm genommen" doch einleuchtend, da diese Aussage interpretierbar ist. ..."Im schnellen Sturm", "Im Sturm nach schweren Kämpfen" "unter massiven Einsatz von Kräften" ... uder auch "im Handstreich". Es gibt da unzählige Varianten welche möglich wären. ... Was nun auf FFO speziell zutrifft da bin ich im Moment nicht ganz aussagefähig. Hab zwar ein paar Kisten Dokumente/Fotokopien im Keller (mal von einem Heimatforscher aus meiner Gegend geerbt .. und bisher aus Zeitgründen nur notdürftig gesichtet) wo auch ein paar Sachen zur Oderfront dabei sind, aber mein spezielles Interesse lag dort eher bei Schwedt/Oder (Skorzeny) und den Kämpfen im Bereich Bautzen-Niesky-Forst-Muskau ("Brandenburger").

Mhm ... wie gesagt ... was ist so besonderes an FFO ?  ... Auch da rollte der Russe drüber.

AK 74 ZF  - dem die Aussage "richtige Straßenkämpfe" ähnlich dämlich vorkommt wie "ein bißchen schwanger" -

Ronny22

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Re: Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #19 am: 19.03.07 (20:25) »
@ AK 74 ZF

Also in der sowjetischen Propaganda wurde die Eroberung immer als ein erstürmen mit schweren Häuserkämpfen dargestellt.

Aber offensichtlich wurde die Stadt nicht im Kampf genommen sondern besetzt nachdem sich die Besatzung abgesetzt hatte.



Da besteht für mich persönlich schon ein Unterschied, ob man ne Stadt im Kampf mit schweren Verlusten auf beiden Seiten einnimmt oder man ohne Gegenwehr eine Stadt einnimmt.
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Re: Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #20 am: 19.03.07 (21:26) »
@AK74 ZF, hier ging es von der Fragestellung (Seite 1) wurde Frankfurt/O. im Sturm mit Straßenkämpfen von den Sowjets genommen oder nur Propagandagag der SU?
Wie von mir dargestellt konnten die Festungstruppen ausbrechen da der Einschließungsring westlich von FFO nur infantristisch gedeckt war. An der Oder waren alle Ortschaften hart umkämpft, aber in FFO gab es den deutschen Oderbrückenkopf den die 69. sow. Armee nicht voll beseitigen konnte, deshalb wurde FFO vom Angriff ausgespart.
Das Du dort Munitionsspuren entdeckt hast, könnte vielleicht von Kämpfen mit Volkssturmresten oder die üblichen "Rumgeballerei" der Russen herstammen. Meineserachtens gab es aber in FFO keine großartigen Kämpfe mehr, schon gar keine Straßenschlachten aller Berlin oder Breslau. Es ist also anzunehmen, das FFO den Sowjets fast kampflos zufiel, da die Festungstruppen eben nicht mehr da waren.
Die Diskussion wurde von @Ronny über die Erstürmung aus einem russ. Forum reingesetzt.
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waldi44

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Re: Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #21 am: 19.03.07 (23:04) »
Vom Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt bis 1945 weitgehend verschont, da es kaum wichtige Industrie- oder Militäranlagen gab. Vom 15. zum 16. Februar 1944 erfolgte ein geplanter Angriff der britischen Luftwaffe. 24 Avro Lancaster Bomber flogen die Stadt an, allerdings warfen nur fünf ihre Bomben über der Stadt ab. Ziel war eine vermutete Daimler-Benz-Fabrik und der heute stillgelegte Rangierbahnhof. Dabei starben 58 Menschen und einige Häuser wurden zerstört. Industrieunternehmen erlitten keine oder nur sehr geringe Beschädigungen.[19]. Da die Stadt kaum Ziel von Bombern war, wurden viele Ausgebombte in die Stadt evakuiert.

In der Wochenendausgabe vom 6./7. Januar 1945 der Frankfurter Oder-Zeitung wurden die Einwohner zu einem „Volksopfer“ in Form von Kleidungsstücken aufgerufen. Ein vom Gauleiter Emil Stürtz am nachfolgenden Montag präzisierter Aufruf verlangte, dass jeder Haushalt 5 kg „Spinnstoffe“ abzugeben hätte. Die Luftangriffe auf Berlin lösten auch in Frankfurt öfter Luftalarm aus, ohne dass die Stadt angegriffen wurde. Mit dem Beginn der Weichsel-Oder-Operation der sowjetischen Streitkräfte setzte eine große Flüchtlingswelle der Deutschen ein, welche auch nach Frankfurt (Oder) zog. Einer der ersten Flüchtlinge, Gauleiter Arthur Greiser, der erst am Mittag des Tages die Evakuierung der Deutschen aus Posen befohlen hatte, kam am Abend des 20. Januar in der Stadt an. Seine Ankunft feierte er mit einem größeren Essen, welches von mitgebrachten Vorräten ausgestattet wurde. Die Zahl der insgesamt durchziehenden Flüchtlinge belief sich auf 264.000 bis 300.000 Menschen. Die Stadt wurde am 26. Januar 1945 zur Festung erklärt. Bereits im „Erkundungsbefehl für die Nibelungen-Stellung“ des Oberkommandos des Heeres (OKH) vom 28. November 1944 wurde geplant, die Stadt für die Rundumverteidigung vorzubereiten und als Deckung für Berlin zu nutzen. Die Dammvorstadt (heute Słubice) sollte dabei als Brückenkopf dienen. Der dementsprechende Ausbau begann Mitte Januar. Am 4. Februar musste die Dammvorstadt geräumt werden, einen Tag später wurden weitere Teile der Stadt geräumt. Am 15. Februar erfolgte wieder ein Luftangriff, diesmal gezielt auf Frankfurt. Um 20:35 Uhr wurde für Frankfurt Vorwarnung gegeben. Die Stadt verfügte über keinerleit Luftabwehranlagen, so dass die Flugzeuge der britischen Royal Airforce ungehindert ihre Bomben abwerfen konnten. Beim Angriff starben 58 Menschen[20]. Ziel des Angriffes der 24 Avro Lancaster Bomber war der Rangierbahnhof. Dafür führten die Flugzeuge 24 Luftminen, mit je 1.815 kg, 84 Sprengbomben, mit je 114 kg und 9,4 Tonnen Brandbomben mit sich. Allerdings wurde ein großer Teil der Bomben auf andere Orte im Raum Frankfurt bzw. Kreis Guben abgeworfen. Auch wurden 13 Scheinanlagen mit 75 Sprengbomben und zahlreichen Brandbomben angegriffen. Bahnanlagen wurde keine beschädigt, auch in Rüstungsbetrieben gab es nur unwesentliche Beschädigungen.

Ab dem 22. Februar waren Fahrten nach Frankfurt verboten. Am selben Tag erschien die erste Ausgabe des Nachrichtenblattes Oderfestung Frankfurt der Propagandakompanie Eichkater.

Durch die Soldaten der Wehrmacht kam es in der evakuierten Stadt zu Plünderungen. Nach einem Bericht von Oberst Biehler vom 9. März wurden vier Soldaten und acht Zivilisten standrechtlich zum Tode verurteilt und das Urteil vollstreckt. Weiterhin wurden zwei Tschechen und ein Pole bei Plünderungen ertappt und sofort erschossen.

Am Morgen des 16. April begann mit dem Trommelfeuer der Roten Armee auf Frankfurt die Großoffensive gegen Berlin. Zwei Tage später wurde die Dammvorstadt gegen 21:00 Uhr geräumt. Am 19. April um 5:29 Uhr morgens wurde die Oderbrücke von der Wehrmacht gesprengt. Russische Fliegerangriffe fanden vom 20. bis 23. April statt. Am Nachmittag des 21. April wurde der Festungsstatus aufgehoben und einen Tag später begann der Rückzug der Festungstruppen. Am 22. und 23. April flog das 3. Bomberfliegerkorps auf Frankfurt und Beeskow 343 Einsätze und warf dabei insgesamt 260 t Bomben ab. Dadurch kam es vor allem im Zentrum Frankfurts zu zahlreichen Bränden. Die ersten sowjetischen Soldaten der 370. Schützendivision der 69. Armee und der 89. Schützendivision der 33. Armee der 1. Weißrussischen Front erreichten am Morgen des 23. Aprils Frankfurt. Oberst Alexejew wurde Stadtkommandant. Durch Bomben und Brandstiftungen, welche in den folgenden Tagen einsetzten, wurde die Innenstadt zu 93 % zerstört. Am Abend des 24. April brannte der Turm der Marienkirche, stürzte aber erst Monate später ein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt_(Oder)

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Re: Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #22 am: 20.03.07 (07:46) »
Ist eben wikipedia !? 8)
Trommelfeuer auf FFO ? Warum, jedes Rohr Geschütz wurde zum Durchbruch gebraucht und nicht um Trommelfeuer auf eine befestigte Stadt zu richten. Es ist natürlich dumm und arrogant zu sagen das erst am 23.4. sowjet. Truppen FFO erreichten, denn die Dammvorstadt war FFO. Desweiteren erreichten die Russen viel früher FFO(nämlich die Dammvorstadt) weil das dazugehörende Wäldchen zur Dammvorstadt gehörte und damit auch zu FFO! Sie wurden aber daraus abgewehrt.
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Tysi

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Re:Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #23 am: 25.09.10 (19:59) »
Entschuldigt das ich dieses alte Thema aus der Versenkung hohle.
Ich wollt nur mal anmerken das es in einigen Stadtteilen von Frankfurt sehr wohl zu Straßenkämpfen gekommen ist.
Ach und übrigens war Walter Beier mein Großvater.


Gruß Tysi

Balsi

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Re:Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #24 am: 25.09.10 (22:50) »
Hallo Tysi,

danke für die Meldung... Dein Grossvater gehörte der 50. ID an (Nachrichten-Abteilung 71)..da bin ich Traditionsvorsitzender.. Hast Du weitere Infos zu ihm?

Tysi

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Re:Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #25 am: 26.09.10 (10:29) »
Ja mein Großvater gehörte zur 50 ID Nachrichtenabteilung 71  1 Kompanie.
Was möchtest du den wissen über ihn?

Gruß Tysi

Ronny22

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Re:Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #26 am: 26.09.10 (19:10) »
Ich wollt nur mal anmerken das es in einigen Stadtteilen von Frankfurt sehr wohl zu Straßenkämpfen gekommen ist.


Hast Dzu dazu nähere Infos???
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
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Shaolin-Weisheit

Tysi

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Re:Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #27 am: 26.09.10 (19:19) »
Ich weiss das es gefechte im Buschmühlenweg damals Adolf Hitler Allee  gegeben hat, ebendso im Zentrum an der Hauptpost und in der Lebuser Vorstadt. Aber auch im Westkreuz gab es einige Scharmünzel.
Letztendlich kann man diese Kämpfe natürlich nicht mit den Straßenkämpfen von Berlin vergleichen.


Gruß Tysi

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Re:Frankfurt/Oder erstürmt ???
« Antwort #28 am: 08.10.10 (17:19) »
Richtig, und hier ging es auch um die russische Aussage das Frankfurt/O. erstürmt worden war. Zu einem Sturm gehört eine Gegenwehr, die ohne Festungstruppen eben nicht mehr vorhanden war. Nun bedeutet dies nicht das irgendwo in F/O. geschossen worden ist, eventuell Nachhuten, HJ oder irgendwas. Z.B. Dahme /Mark soll kampflos überrollt worden sein jedenfalls schildern es die Russen so, deutscherseits finde ich nichts. Einschüsse sind aber allenthalben zu sehen und alte Leute redeten auch von Schießereien, aber eben nichts von Bedeutung. Ein Sturm auf eine Festung sieht eben anders aus und das war die Ursprungsfrage.
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