Autor Thema: 8. Mai  (Gelesen 24944 mal)

The Real Blaze

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Re: 8. Mai
« Antwort #45 am: 11.05.06 (21:11) »
Zitat
die meisten Augenzeugen hier in der britishcen Besatzungszone zogen übrigens die Engländer als Besatzer den Krieg vor...

Ich kenne niemanden der Besatzung, Knechtschaft und Ausplünderei als Tauschgeschäft mit einem Kriegsende überhaupt auch nur ansatzweise diskutiert. Wenn Augenzeugen das heute sagen, ist ihre Meinung nachweißlich geprägt. Das heißt, da und dort waren die Engländer nach dem Krieg das kleinere Übel. Vor dem Kriegsende hat sich niemand Besatzung gewünscht, sondern nur das Kriegsende.

Hoover

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Re: 8. Mai
« Antwort #46 am: 12.05.06 (09:43) »
@Richtschütze:

ich denke, wenn man über Befreiung redet sollte man unterschieden. Hier in "der britischen Zone" hört man fast nur gutes über die Briten. Sie haben die Deutschen machen lassen, haben sofort die POW freigelassen und in der Landwirtschaft eingesetzt. Hier wird in der Tat sehr oft von Befreiung gesprochen. In den Ost-Gebieten war es keine Befreiung, das habe ich auch nicht behauptet.

Zitat
bestimmt den das töten hörte auf!aber für viele fing es jetzt erst an!Aber denkst Du nicht auch das viele den Engländer trotzdem als Feind angesehen haben!Also doch lieber die eigenen Leute als Machthaber wollten!?

Klar wollten einige lieber ihre alten Führer zurück, aber das wird sich für den nomaldenkenden Bürger erledigt haben, als das Ausmaß der Verbrechen bekannt wurde. ich denke, niemand wird sich dann mehr Adolf und Co zurückgewünscht haben.

Und dass es ebenso eine Niederlage war habe ich auch geschrieben. Furchtbar wurde sie, weil der Krieg trotz totaler AUssichtslosigkeit bis zum bitteren Ende fortgeführt wurde. Bei einer Kapitulation im Herbst/Winter 1944 wäre das Endergebnis gleichgeblieben (Teilung, Vertreibung), aber es wären hunderttausende Deutscher nicht noch in den letzten tagen des Krieges gefallen.

Okay, heute hat man leichter darüber zu reden, aber den machtahbern und den militörischen Befehlshabern musste der gedanke auch gekommen sein.

Hoth

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Re: 8. Mai
« Antwort #47 am: 12.05.06 (10:00) »
Ich denke, man sollte hier nicht immer den Begriff "Befreiung" mit der Erleichterung der Menschen verwechseln, daß der Krieg vorbei war, auch in den westlichen Besatzungszonen nicht. Nahezu jede dt. Familie hatte Angehörige, Gesundheit, Hab und Gut in diesem Krieg verloren und ganz sicher wollte wohl niemand den Krieg verloren haben und besetzt werden. Das dann dazu die Erleichterung kam, daß statt der Russen Westalliierte die Besatzer warenhat auch nichts mit einem "Befreiungsgedanken" zu tun. Die einzigen, die sich wohl tatsächlich befreit fühlten werden die Inhaftierten und Verfolgten des Naziregimes gewesen sein, aber der "normale" Deutsche, der noch nicht einmal über den Schmerz des nun umsonst gefallenen Sohnes, Vaters, Mannes oder Bruder hinweg war, dürfte sich wohl kaum befreit gefühlt haben.

« Letzte Änderung: 12.05.06 (11:18) von Hoth »

Richtschuetze

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Re: 8. Mai
« Antwort #48 am: 12.05.06 (10:01) »
Zitat
aber es wären hunderttausende Deutscher nicht noch in den letzten tagen des Krieges gefallen.

@Hoover
dann wären aber auch hunderttausende Deutscher schon früher in die Hände der Gegner gefallen und was mit diesen passiert ist(meistens im Osten)dürfte bekannt sein! :-\

Zitat
haben sofort die POW freigelassen und in der Landwirtschaft eingesetzt

und wieviele haben die Briten in England Sklavenarbeit verrichten lassen?wieviele sind nach England gebracht worden nach dem 8.5.45 um Sklavenarbeit zu verrichten?


Zitat
Ich kenne niemanden der Besatzung, Knechtschaft und Ausplünderei als Tauschgeschäft mit einem Kriegsende überhaupt auch nur ansatzweise diskutiert.

@Real so ist es deshalb wurde weitergekämpft!

Gruss

Hoover

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Re: 8. Mai
« Antwort #49 am: 12.05.06 (10:32) »
Zitat
und wieviele haben die Briten in England Sklavenarbeit verrichten lassen?wieviele sind nach England gebracht worden nach dem 8.5.45 um Sklavenarbeit zu verrichten?

Ist der Terminuns "Sklavenarbeit" das Einzeige, was du immer wiederholen kannst?

Sag du mir, wieviele deutsche POW nach england gebracht wurden. Ich sage, sehr wenige, da die Briten schon ab August 1945 ihre Gefangenen loswerden wollten (außer SS und die Teile, die an Russland ausgeliefert werden sollten).

Richtschuetze

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Re: 8. Mai
« Antwort #50 am: 12.05.06 (12:20) »
Zitat
Ist der Terminuns "Sklavenarbeit" das Einzeige, was du immer wiederholen kannst?

nun Hoover wie würdes Du denn diese Tätigkeit nennen? ???

Gruss

P.S mein Patenonkel war in England (nähe von Ramsgate) in einem Lager er verwendete diese Bezeichnung!

Hoover

  • Gast
Re: 8. Mai
« Antwort #51 am: 12.05.06 (12:51) »
@Richtschütze, war denn seine "Sklavenarbeit" schlimmer als die der anderen Gefangenen im Krieg? Wenn du mit Sklavenarbeit m,einst, dass er unter schlimmen Umständen und rechtlos für die Sieger arbeiten musste, dann waren alle Kriegsgefangen, die für die Anderen arbeiten mussten, Sklavenarbeiter.

Richtschuetze

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Re: 8. Mai
« Antwort #52 am: 12.05.06 (13:13) »
Zitat
dann waren alle Kriegsgefangen, die für die Anderen arbeiten mussten, Sklavenarbeiter.

@Hoover natürlich!ich mache da keinen Unterschied!
Denkst Du den er hätte gerne für seine Feinde gearbeitet?Nur unter Waffengewalt!

Zitat
schon ab August 1945 ihre Gefangenen loswerden wollten (außer SS und die Teile, die an Russland ausgeliefert werden sollten).

Also Hoover ich weiss das noch viele Gefangene aus den USA kommen nicht entlassen wurden sondern von den Engländer als billige Arbeistsklav.....missbraucht wurden!

Und das die Engländer WaffenSS an die Russen ausgeliefert haben sagst Du ja selber!(Mit welchem Recht????)Das Recht der Sieger!!!! >:(


Gruss

P.S Das Schicksal der Kosaken ist Dir bekannt?

Hoover

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Re: 8. Mai
« Antwort #53 am: 12.05.06 (13:29) »
He, es waren die Abmachungen der Sieger. Da können wir uns stundenlang streiten.

Die West-Alliierten haben sich sehr lange noch an die Abmachungen mit den Sowjets gehalten.


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Re: 8. Mai
« Antwort #54 am: 12.05.06 (19:18) »
Das ist die typische Westantwort (1) , verbunden mit der PC Ansicht (2) der scheinbaren Mehrheit der Bevölkerung in Wahrheit der Meinungsführer in Politik und Medien !
(1) Hoover, (2) waldi!
@Hoover meint, weil alles glimpflicher in der britischen Besatzungszone abgelaufen ist, hätte er rund ca. 31 Millionen Deutsche unter russischer Knute zu ignorieren und meint damit eine gewisse Beweisführung zu bewerkstelligen, einfach nur lachhaft wer damit eine Befreiung suggerieren will. Erinnert mich an die für mich dumpfen Äußerungen eines Herrn von Weizäckers (seines Zeichens Reg. Bürgermeister von berlin und Bundespräsedent) der dieses Wort Befreiung in  Deutschland (West) hoffähig machte und der sich nicht entblöden konnte seinen Senf zur Wehrmachtsausstellung 1 bei der Eröffnung dazuzugeben. Dazu sollte man wissen , das er von den gleichen Kameraden die er der Kriegsverlängerung bezichtigte und später denunzierte (Wehrmachtsaustellung) sein Leben verdankte. Mit einer Handverletzung  über Pillau aus Ostpreußen rauszukommen, nur weil "GD" und einige Reste von VGD und Anderen, die Stellungen hielten, dazu gehört schon eine Menge Verdrängung, eben diese die uns Hoover vorlebt, der ewig Befreite!
Bei @waldi ist das ja anders, wie schon geschildert der pawlosche Reflex, eben die Keule die geschwungen wird wenn man zum Kern der Sache kommt, dann kommt immer das Gegenargument !
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Hoover

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Re: 8. Mai
« Antwort #55 am: 12.05.06 (21:59) »
Ach logo, warum denkst du nicht mal nach. Ich sagte, das es für einen Teil der Bevölkerung sehr wohl eine Befreiung war, für andere nicht. Wo ist denn da das Problem? Meine Großeltern fühlten sich wirlklich befreit, mein Opa, weil er den Krieg überlebt hat und nach einem Jahr zu hause war, mein Oma, weil zum Einen die nazis weg waren und sie wieder offen ihre Meinung sagen konnte und zum Anderen, weil der Himmel frei war von Jabos.

Kannst du nicht akzeptieren, dass das Kriegsende für einen Teil der Bevölkerung eine Befreiung war, für einen anderen Teil ein Tag der Schande, für einen großen Teil aber der Beginn einer neuen Diktatur? Anscheinend nicht...

merlin61

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Re: 8. Mai
« Antwort #56 am: 13.05.06 (00:40) »
Ach logo, warum denkst du nicht mal nach. Ich sagte, das es für einen Teil der Bevölkerung sehr wohl eine Befreiung war, für andere nicht. Wo ist denn da das Problem? Meine Großeltern fühlten sich wirlklich befreit, mein Opa, weil er den Krieg überlebt hat und nach einem Jahr zu hause war, mein Oma, weil zum Einen die nazis weg waren und sie wieder offen ihre Meinung sagen konnte und zum Anderen, weil der Himmel frei war von Jabos.

Kannst du nicht akzeptieren, dass das Kriegsende für einen Teil der Bevölkerung eine Befreiung war, für einen anderen Teil ein Tag der Schande, für einen großen Teil aber der Beginn einer neuen Diktatur? Anscheinend nicht...
Reden wir doch mal Klartext ... und evtl. weniger darüber, welche Einzelschicksale es bis oder ab dem 8. Mai 1945 gegeben hat.


Für einen kleinen Teil der deutschen Bevölkerung mag dies zutreffend gewesen sein was du(=Hoover) hier darstellst, keine Frage.
Für den Großteil der Bevölkerung, die aber weder die alllierten Bombenangriffen noch das Naziregime jemals fürchten mussten,
noch für die meisten Soldaten und die über 12 Millionen (noch nicht) Vertriebenen ... war der 8. Mai sicher keine Befreiung.

Was passierte denn, ausser dem Kriegsende und dem des "militärischen Mordens" von Zivilisten in Europa AB diesem 8. Mai 1945:

Über 70 Millionen Deutschen wurden pauschal angeklagt, das Naziregime unterstützt und den Holokaust u.a. ermöglicht zu haben.
Die Mitglieder der Wehrmacht - und vor allem die der SS - wurden zum größten Teil wie Vieh eingesperrt und quotenmäßig und zu 
100tausende, in die meisten Länder der ehemaligen Kriegsgegner zur Zwangsarbeit ausgeliefert ... oder gleich zum Tode verurteilt.

Das den deutschen Soldaten der Kriegsgefangenenstatus aberkannt wurde ist einmalig - hat deren Versklavung aber erst ermöglicht!
Hätten die deutschen Soldaten gewusst was ihnen bevorstand, wäre ein Teil davon sicher lieber mit der Waffe in der Hand gestorben
.


Über 12 Millionen Deutsche, eine Anzahl die es noch nie in der Geschichte gab, vertrieben, gedemütigt und ca. 1/6 davon getötet.
Das deutsche Reich wurde zerstückelt, verlor ca. 20% seines Territoriums ... und nochmals ca. 1/4 seiner Landsleute an die SBZ.
Damit nicht genug, wurden (vor allem die Westdeutschen) von den Alliierten "entnazifiziert" und damit unter Sippenhaftung gestellt.

Die Folgen findet man heute noch in den Geschichtsbüchern (einfach ausgedrückt): Das III.Reich = Teufel vs. die Alllierten = die Engel.
Das die von mir sogenannten Engel keine Verbrechen begangen haben, interessierte diese aber weder damals ... und auch nicht heute.
Ein Verbrechen unterscheidet die Teufel aber von den Engel: "Der Holokaust" <= damit waren ALLE Deutschen in der Falle und schuldig.
Obwohl wir es heute besser wissen sollten, wer wieviel Schuld am Holokaust hatte, kreist v.a. dieses Damoklesschwert weiter über uns.


---


Fazit:
Die Frage die sich mir in Bezug auf den 8. Mai (1945) stellt ist weniger, welche Seite mehr Recht oder Unrecht im WKII aus- oder verübt hat,
sondern warum ab diesem Zeitpunkt ALLE Deutschen als Menschen II. Klasse oder als Sklaven behandelt wurden und bis heute - und wohl
auch beabsichtigt - dies als die "offiziell anerkannte Geschichte" gilt, dass jene Generation größtenteils Nazis und damit Unmenschen waren!
... und damit ihr Schicksal natürlich auch völlig zur recht er- oder durchleiden mussten - z.T. bis Mitte der 50er UND Ende der 80er Jahre.
Optimismus ist ein Mangel an Information.
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.

The Real Blaze

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Re: 8. Mai
« Antwort #57 am: 13.05.06 (18:51) »
Zitat
weil zum Einen die nazis weg waren


Entschuldigung  Hoover, was oder wen meinst du mit "nazis" welche deine Oma als "weg" wahrgenommen hat? Und vorallem wo sind die den hingekommen? Und noch das: Für deine Oma waren das hunderprozentig keine "nazis", weil dieser englische Feindbegriff sich erst Jahrzehnte nach dem Krieg bei Schwarz Weiß Aufrechner eingebürgert hat. 

Ich frag das nicht, damit du antwortest, sie meinte die Parteimitglieder oder sonstige Systeminvolvierte , sondern weil besonders links orientiertes PC Menschentum heute den "nazi" Begriff auch für sämtliche deutsche Soldaten verwenden ::)

Hoover

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Re: 8. Mai
« Antwort #58 am: 14.05.06 (03:09) »
Nein,. Soldaten meinte sie nicht, sondern die Nazis, denen sie im täglichen leben begenete. Wie sie es ausdrückte, die Spitzel, die Orts-Goldfasane, die Durchhalter (die dann als erstes verschwanden) etc.

merlin61

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Re: 8. Mai
« Antwort #59 am: 14.05.06 (06:59) »
Zum Thema passend, aber mit 55 Euro! auch ein "heftiger" Preis  ... aber vielleicht ist das Buch auch irgendwo ausleihbar :-\


Verbotene Trauer. Ende der deutschen Tabus
von Klaus R. Röhl
Gebundene Ausgabe - 238 Seiten - Universitas Verlag
Erscheinungsdatum: Mai 2002
ISBN: 3800414236

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3800414236/qid=1147581545/sr=1-1/ref=sr_1_2_1/302-8449071-0667256



Ãœber den Inhalt und den Autor:
http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/3800414236/reviews/ref=cm_rev_more/302-8449071-0667256#5
... interessant daran auch sein ... "politischer" Seitwärtssalto ;D

Und eine ausführlichere Einzelrezension, wo ich das Buch entdeckt habe => http://www.rheinwiesenlager.de/GerardRadnitzky.htm
Optimismus ist ein Mangel an Information.
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.

 

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